SaaS-Analytics – ein Trend, fünf Treiber

Virtuelle Infrastrukturen wurden 2020 für viele Unternehmen überlebenswichtig. Es gab einen regelrechten Ansturm auf Cloud-Anbieter und Online-Services und die Unternehmen haben ihre Zögerlichkeit gegenüber SaaS, PaaS und andere „as a Service“-Produkte überwunden. Aber nicht nur der Einsatz von SaaS hat im letzten Jahr enorm zugenommen. Gartner prognostiziert, dass Public-Cloud-Services schon im Jahr 2022 für 90 Prozent aller Innovationen im Daten- und Analytics-Bereich unerlässlich sein werden. Im Folgenden ein Blick auf die fünf Haupttreiber, die für die Entwicklung cloudbasierter Analysen verantwortlich sind:

 

Bei Augmented-Analytics Schritt halten

Das Innovationstempo rund um Augmented-Analytics hat im letzten Jahr enorm an Fahrt aufgenommen und wird auch so schnell nicht nachlassen. Von der Einführung von Natural-Language-Understanding (NLU) bis hin zu maschinellem Lernen – die Resultate, die sich mit Hilfe dieser Technologien erzielen lassen, ermöglichen eine klare Differenzierung vom Wettbewerb. So kann es vielen Unternehmen mittlerweile mit deren Einführung nicht schnell genug gehen. Allerdings hindern die herkömmlichen Prozesse für Applikations-Upgrades mit Infrastrukturbewertungen und Regressionstests die Unternehmen daran, ihre Analyselösungen im nötigen Tempo weiterzuentwickeln. SaaS-Anwendungen sind hier das Mittel der Wahl, um mit der hohen Geschwindigkeit neuer Releases mitzuhalten und die Datenanalyse in einem Tempo voranzubringen, das den Schritt hin zu einer „Active Intelligence“ möglich macht. Aber welchen Unterschied macht Active-Intelligence? Das Stichwort lautet: Echtzeitdaten. Mit deren Hilfe in Kombination mit maschinellem Lernen und natürlicher Sprache können Business-User aktuelle Entwicklungen analysieren und proaktive Entscheidungen treffen. So können die Defizite passiver bzw. rückwärtsgewandter BI ausgeglichen werden.

 

Von überall aus arbeiten

Ein weiterer Innovationstreiber sind die Veränderungen in der Arbeitswelt. Der klassische Büroalltag gehört der Vergangenheit an. Nachdem seit über einem Jahr remote gearbeitet wird, werden viele Arbeitnehmer auch nach der Pandemie nicht zum täglichen Pendeln zurückkehren wollen. Sie werden vielmehr auf flexible Arbeitsmodelle setzen, zu Hause, unterwegs oder auch im Café. SaaS-Software hat bereits während der Pandemie eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Geschäftskontinuität gespielt. Ihr Potenzial wird künftig noch größer werden, da Nutzer ortsunabhängig und mit unterschiedlichsten Geräten auf Analysen zugreifen können. Welche Vorteile sich damit erzielen lassen, zeigt Meilleurtaux. Der führende französische Finanzdienstleistungsmakler für Privatkunden führte SaaS-Analysen ein, um den Mitarbeitern aller 320 Franchise-Agenturen Zugriff auf gewerbliche sowie auf Marketing-Anwendungen zu geben – mit mobilen Geräten an den unterschiedlichsten Standorten. Hier werden Daten zum Mittelpunkt des gesamten Unternehmens, und die Franchisenehmer können tiefergreifende, schnellere und zuverlässigere Analysen durchführen.

 

Alleingang ist keine Lösung – Unternehmen müssen zusammenarbeiten

Daten zu teilen und sich dadurch ein vollständiges Bild von der aktuellen Situation zu machen – das ist in der Pandemie mit vielen Unwägbarkeiten für viele Unternehmen, deren Zulieferer und Partner entscheidend. Kontinuierliche Zusammenarbeit und schnelle Reaktionsmöglichkeit sind essenziell. Das Problem: Viele Unternehmen sind nicht so aufgestellt, dass sie Analysen einfach und vor allem sicher teilen können. Hier der National Health Service (NHS) aus Großbritannien als eindrückliches Beispiel aus dem Gesundheitssektor, der unter besonders hohem Druck steht. Eine alternde Bevölkerung, Fachkräftemangel und nicht zuletzt die Pandemie stellt die Organisation vor enorme Herausforderungen. Qlik untersuchte in einem Research, wie es bei den Organisationseinheiten des NHS, den sogenannten NHS Trusts, um die gemeinsame Nutzung von Daten und Analysen steht. Das Ergebnis:  Weniger als die Hälfte (45 Prozent) der befragten Trusts sind Teil von Netzwerken, die Analysen gemeinsam nutzen. Einige setzen jedoch dezidiert auf SaaS-Analytics, um Daten unter verschiedenen Gesundheits- und Pflegeorganisationen auszutauschen und so ein vollständiges Bild der aktuellen Lage zu erhalten. So war beispielsweise der Wrightington, Wigan and Leigh NHS Foundation Trust in der Lage, Daten mit der Sozialfürsorge, dem psychischen Gesundheitsdienst, den Hausärzten und den leitenden Managern auszutauschen. Dadurch konnte bezüglich COVID-19 ein gemeinsames Vorgehen gewährleistet werden. Und all das unter Wahrung der Datensicherheit.

 

Niedrigere Eintrittsbarrieren

Datenanalyse unterstützt eine agile Entscheidungsfindung – dies ist vor allem in der aktuellen, oft unberechenbaren Lage wichtig. Viele Unternehmen werden deshalb Analyse-Lösungen noch im Laufe dieses Jahres einführen, falls sie es nicht schon getan haben. Wichtig ist, dass sich die Unternehmen bei ihrem Schritt in die Welt der Analytik nicht übernehmen, sondern klein anfangen: Es sollte ein klar definiertes Projekt gefunden werden, das eine gewisse Wirkung erzielt. Sobald ein Return on Investment (ROI) zu erkennen ist, kann das Projekt erweitert werden. Vor der Einführung von SaaS waren auch für solch kleine Projekte hohe Vorabinvestitionen notwendig – eine Hürde für viele Unternehmen. War das Projekt erfolgreich, erforderte das Upgrade erneut viel Zeit und Aufwand. Bei SaaS-Analytics-Lösungen sind die technischen Einstiegshürden und Investitionen für erste Projekte in einem Rahmen, der Unternehmen den ROI schnell erkennen lässt. Der Wechsel zu einer Enterprise-Software ist dann vergleichsweise einfach.

 

Mehr Zuverlässigkeit und Sicherheit

Daten sind das größte Kapital der Unternehmen. Dies zeigt sich schon allein durch die rapide steigende Anzahl krimineller Organisationen, die auf Cyberkriminalität setzen. Auch hier helfen SaaS-Umgebungen. Sie senken das Datensicherheitsrisiko, da es weit weniger Raum für Fehler gibt als bei der manuellen Konfiguration von Servern. Zudem benötigen SaaS-Softwareanbieter spezielle Zertifizierungen. Dank dieser können Unternehmen darauf vertrauen, dass die Analysesoftware, die sie erwerben, die erforderlichen, strengen Sicherheitsstandards erfüllt, um ihr größtes Kapital zu schützen. Empfehlenswert sind beispielsweise Drittanbieter-Zertifizierungen wie SOC II und ISO27001.

 

Es ist Zeit für eine neue Generation von Business-Intelligence

Wolfgang Kobek ist SVP EMEA beim Data-Analytics-Spezialisten Qlik

Es besteht kein Zweifel: Die Analytics-Branche durchlebt einen rasanten Wandel. Die traditionellen Onpremise-Lösungen werden den Anforderungen nach mehr Geschwindigkeit und Aktualität nicht mehr gerecht und können den Heißhunger nach datengestützter Agilität in Verbindung mit mobilen Arbeitsmöglichkeiten nicht stillen. SaaS-Analytics unterstützt ein schnelles Innovationstempo, kollaboratives Analysieren und Echtzeit-Einsichten und ermöglicht dadurch eine neue Art der datenbasierten Entscheidungsfindung im Stile der Active-Intelligence. Sie schließt die Lücke zwischen Echtzeitinformationen und proaktiven Entscheidungen. Daraus ergeben sich einzigartige Chancen, Innovationen voranzutreiben, Wertschöpfung zu beschleunigen und den Wettbewerbsvorteil weiter auszubauen – gekoppelt mit kompetenten Mitarbeitern sind dies Faktoren, die für Unternehmen aktuell und in Zukunft überlebenswichtig sind.

Von Wolfgang Kobek ist SVP EMEA beim Data-Analytics-Spezialisten Qlik

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