Gefahr von generativer KI für demokratische Wahlen im Jahr 2024

Marco Eggerling, Global CISO bei Check Point Software Technologies

Unsere Sicherheitsforscher haben weltweit viele Wahlen der letzten Monate beobachtet und den Einsatz von KI im Zusammenhang mit selbigen ausgewertet. Dabei kam heraus, dass generative KI von Kandidaten zur Verbesserung der eigenen Kampagne angewendet wurde, oder von gegnerischen Kandidaten (oder Gruppierungen), um bestimmte Kandidaten oder Parteien zu diskreditieren. Das Spektrum umfasste dabei Bilder, Videos und Tonaufnahmen, sogar ganze Bücher, die in Gänze mit KI erstellt wurden, um eine strategisch kalkulierte Wirkung bei Wählern zu erzielen. Gemeinsam war fast allen solchen Aktionen, dass diese auf den letzten Drücker, kurz vor dem Wahltag, lanciert wurden, um einen Skandal auszulösen – kaum zu verhindern, zeitlich schwer für Wahlberechtigte zu prüfen und für die Betroffenen so gut wie nicht zu berichtigen.  

Entsprechend sollten auch wir Deutschen, mit drei Landtagswahlen und der Europawahl vor den Augen, uns auf dergleichen Schmutzkampagnen mittels KI-Inhalten vorbereiten. Aufklärung wird hier am meisten helfen, damit die Bürger besser in der Lage sein werden, solche Inhalte zu erkennen und dadurch Fakt von Fiktion trennen zu können. Daneben sollten Sicherheitslösungen installiert werden, die KI-Inhalte erkennen und blockieren, um die Verbreitung gefälschter Informationen jeder Art zu vermindern. Außerdem hilft es sicherlich, davon auszugehen, dass manche Hacker-Banden mit KI versuchen könnten, eine Wahl technisch zu attackieren und die Systeme dann entsprechend geschützt sein müssen. Andernfalls droht missbrauchte generative KI direkten Einfluss auf die hiesige Demokratie zu nehmen.

#CheckPoint