Die moderne Bushaltestelle

Die meisten Bushaltestellen sind gekennzeichnet durch einen Pfahl mit dem Haltestellensymbol und einer vergilbten Tafel auf der rudimentäre Informationen über Ankunft- und Abfahrzeiten gebannt sind. Netzpalaver sprach mit Digital-Signage-Pionier Dipl. Kfm. Björn Christiansen, geschäftsführender Gesellschafter der Christiansen Unternehmensgruppe und Papercast-Distributor, darüber wie sich Bushaltestellen modernisieren und digitalisieren lassen, um einen Mehrwert für Fahrgäste wie auch Betreiber zu realisieren, sowie insbesondere, wie Bushaltestellen dazu beitragen können, Gefahren wie die aktuelle Corona-Pandemie einzudämmen.

 

 

Netzpalaver: Wie sollte eine moderne Bushaltestelle heute aussehen?

Dipl.-Kfm. Björn Christiansen, geschäftsführender Gesellschafter der Christiansen Unternehmensgruppe

Björn Christiansen: Natürlich erstmal der Umgebung angepasst. Am besten mit Sonnen- und Regenschutz aber vor allem mit einem modernen Informationssystem, welches dem potenziellen Fahrgast schnell und umfänglich alle wichtigen Beförderungsinformationen zur Verfügung stellt. Das sind neben dem klassischen Routenplan, der An- und Abfahrtszeit vor allem Planänderungen, Verzögerungen, Alternativen und in der aktuellen Corona-Pandemie-Zeit Informationen über Verhaltensweisen und Vorschriften zum Schutz der Beförderungsgäste – und dies alles in Echtzeit.

 

Netzpalaver: Welche Technik ist dazu notwendig?

Björn Christiansen: Wir sind ja der deutsche Distribution-Partner von Papercast. Aber nicht nur deswegen, die Technik überzeugt: Autarkes System, das zentral steuerbar ist, Displays mit gestochen scharfer Schrift, die auch bei Sonneneinstrahlung gut sichtbar ist und vor allem ein durchgängiges System, welches nicht nur die Bushaltestelle optimiert, sondern auch in den Bussen selber. Dies gilt übrigens für alle Arten von Beförderungssystemen wie Straßenbahnen, U-Bahnen, Züge etc.

 

Netzpalaver: Was zeichnet denn die Papercast-Technik genau aus?

Björn Christiansen: Mit der E-Paper-Technologie hat Papercast ein Anzeigeinformationssystem entwickelt, welches sich allein durch die Kraft der Sonne autark mit Strom versorgt sowie über jegliche Wifi-Technologie Inhalte anzeigt, steuert und überwacht.

Kern des Systems beziehungsweise der E-Paper-Anzeigesysteme ist die E-Ink-Technologie. Diese verbraucht nur Energie, wenn Inhalte geändert werden.

Eine kurze Erläuterung dazu: Der Kern der E-Ink-Technologie sind Mikrokapseln, die mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt sind, die winzige Pigmentpartikel enthält. Die Partikel stehen unter dem Einfluss eines elektrischen Feldes und werden neu angeordnet, um die Oberfläche des E-Paper-Displays in eine bestimmte Farbe und Form zu bringen. Jedes Display besteht aus Millionen von solchen Kapseln.

Energie ist immer nur dann erforderlich, wenn die Partikel neu angeordnet werden sollen. Die Partikel verharren, bis die nächste elektrische Ladung sie in ein anderes Muster umordnet. Dies wird als „bistable“ bezeichnet. Es braucht überhaupt keine Energie, um ein Bild anzuzeigen und nur wenig Energie, um ein Bild zu ändern.

Ein E-Paper-Display ist ebenfalls „reflektierend“, was bedeutet, dass es dieselbe Lesbarkeit wie herkömmliches Papier bietet.

Kurzum: Die E-Paper-Displays vereinen drei einzigartige Eigenschaften: das E-Ink-System, die Bistable-Technologie und ein reflektierendes Display, was in einer guten Lesbarkeit resultiert, in Echtzeit updatebare Informationen zulässt, die sich über Wifi zentralisiert verteilen lassen und nachdem an den meisten Haltestellen keine Stromversorgung existiert, reicht die Energie zur autarken Versorgung von Solarzellen.

 

Netzpalaver: Gibt es den schon Beispiele in der Praxis?

Björn Christiansen: Sicherlich, überall auf der Welt modernisieren Beförderungsunternehmen ihre Systeme für eine bessere Customer-Experience. Hierzulande sind die Städte Bonn und Berlin Vorreiter mit Systemen auf Papercast-Technik. Aber auch Flixbus ist ein prominentes Beispiel für Deutschland, die aktuell diese neue Anzeigetechnologie in Heidelberg testen. Mit vielen weiteren Nah- und Fernverkehr-Unternehmen sind wir im Gespräch. Insbesondere durch die Corona-Pandemie kommen etliche Betreiber von öffentlichen und privaten Beförderungsbetrieben auf uns zu, weil es extrem wichtig ist, die Fahrgäste schon vor dem Antritt einer Fahrt auf Risiken hinzuweisen, insbesondere auf die einzuhaltenden Vorschriften und Verhaltensweisen.

 

Netzpalaver: Welche weiteren Vorteile bietet die Papercast-Technologie?

Björn Christiansen: Auch für die Betreiber gilt es die eigenen Mitarbeiter vor der Pandemie zu schützen. Nicht nur mit zusätzlichen Informationen wie sich Beförderungsgäste gegenüber den Fahrern oder dem Servicepersonal verhalten sollen, sondern bislang mussten an den herkömmlichen Bushaltestellen Pläne, Änderungen, Übersichten etc. manuell vor Ort ausgetauscht werden. Dies entfällt natürlich durch die autarken Systeme von Papercast.

Aber der eigentliche Vorteil liegt in der zentralen Steuerung aller angeschlossenen Systeme, die sich über das speziell für den öffentlichen Nahverkehr entwickelte Content-Management-System auf Knopfdruck aktualisieren lassen. So bekommt ein Fahrgast nicht nur alle relevanten Informationen vor dem Antritt seiner Reise, sondern wird auch während seiner Reise über aktuelle Ereignisse wie beispielsweise die zu erwartende Ankunftszeit informiert oder über weitere wichtige Informationen über den Ankunftsort beziehungsweise seine Weiterreise.

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