Viavi Solutions unterstützt die Energiewirtschaft mit dem Messgerät MTS-5800v2 bei der Sicherstellung einer zuverlässigen Stromversorgung. Dazu prüft der MTS-5800v2 die Datentransferstrecken mit N x 64 KBit/s über die Schnittstelle IEEE C37.94.
Genutzt wird C37.94 vor allem bei Energieversorgern, Bahnnetzbetreibern und in Industrieunternehmen, die mit Hochspannungsenergiesystemen arbeiten. Von besonderer Bedeutung ist stets die Sicherstellung der zuverlässigen Stromversorgung und die damit notwendigerweise verbundene permanente Überwachung von Hochspannungsleitungen, Umspannstationen und zugehörigen Anlagen. Dazu werden spezielle Überwachungs- und Schutzsysteme betrieben, man spricht hier von „Teleprotection“ und „Netzschutz“. Wichtig ist es, Fehler im Stromverteilnetz so früh wie möglich erkennen zu können und im Notfall schnell zu reagieren. Denn die Isolierung von Fehlern und der Schutz von Geräten durch schnelle Umschaltung im Bedarfsfall ist von größter Wichtigkeit für Betreiber und Nutzer der Energieversorgung.
Die Schutz- und Überwachungssysteme werden mittels Glasfaserstrecken mit dem Kommunikationssystem verbunden. Ein Muss für diese Schutzsysteme ist: Absolut zuverlässige Kommunikationskanäle, höchste Verfügbarkeit, geringstmögliche Verzögerung und hundertprozentige Immunität gegen elektromagnetische Felder.
Einige Details zu IEEE C37.94 und dem MTS-5800v2
Die Schnittstelle C37.94 wird von IEEE im Standard C37 beschrieben und basiert auf der Schnittstellen-Bitrate 2048 KBit/s. Darüber sind bis zu 12-Bit-transparente Kanäle mit jeweils 64 KBit/s übertragbar. IEEE C37.94 nutzt Glasfaserschnittstellen (Multimode und Singlemode), über die die Teleprotectiongeräte an die Knoten eines vorhandenen Weitverkehrs-Kommunikationsnetzes (WAN) angeschlossen werden. Die Technologie dieses Netzes kann sehr unterschiedlich sein: Klassische Datacom, PDH, SDH oder auch moderne Ethernet/IP/MPLS Technologie sind möglich. Die Übertragungsgüte (QoS) der vom WAN bereitgestellten Dienste muss jedoch sicher passen. Netze auf Basis Zeit-Multiplex (PDH-, SDH-Multiplexer) sind hier wegen der systembedingt garantierten QoS gegenüber Netzen auf Basis Statistischem-Multiplex (ETH-, IP-, MPLS- Switch) im Vorteil, da sie weniger komplex sind. So ist es nicht überraschend, dass oft (noch) SDH Netze genutzt werden.
Der MTS-5800V2 erlaubt den Bitfehlertest von C37.94-Verbindungen, wobei eine Vielzahl unterschiedlicher Testmuster zur Verfügung steht. Die Bewertung der Ergebnisse (Performance) erfolgt automatisch gemäß ITU-T Standard (G.821, G.826, M.2100). Und auch die aktive Prüfung des Alarm- und Fehlerverhaltens durch Einblenden von Fehlern (RDI FAS, BIT) ist möglich. Ist der MTS-5800v2 mit einem Modul der 41er Serie ausgerüstet, können die Glasfasern mittels OTDR-Test geprüft werden.
Die WAN-Strecken, Verbindungen und Übertragungsdienste sind mit den Testfunktionen Ethernet (10 MBit/s bis 10 GBit/s), OTN, SDH und PDH nach Standard prüfbar – auch deren QoS. Die MTS-5800v2 Familie bietet weitere vielfältige Testapplikationen, dabei auch jene zur Untersuchung der Netzsynchronisation (IEEE 1588v2/PTP, SyncE). Wird das Rubidium basierte Zusatzmodul „TEM“ benutzt, stellt der MTS-5800v2 eine hochgenaue Taktreferenz (PRC) mit Holdover-Möglichkeit bereit, die mittels eingebautem Satellitenempfänger (GNSS) auf die vom GPS-System bereitgestellte Taktreferenz disziplinierbar ist.
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