Trotz der Fortschritte bei der Video-Streaming-Technologie ist die Bereitstellung qualitativ hochwertiger Live-Videos für die Anbieter noch immer eine Herausforderung. Den Erfahrungen von Akamai zufolge liegt der Schlüssel zum Erfolg darin, in allen Phasen des Workflows die bestmögliche Videoqualität zu berücksichtigen – egal, ob bei der Übertragung globaler oder lokaler Events.
Das Interesse an Online-Videos – egal ob Live-Streaming oder Videos-on-Demand – steigt unaufhörlich. Gerade die großen, internationalen Sportereignisse in diesem Jahr lockten noch einmal deutlich mehr Zuschauer vor den Bildschirm als On-Demand-Videos. Die Zuschauer erwarten erstens, dass die Live-Videos in Fernsehqualität präsentiert werden und zweitens, dass die Übertragung die im Internet gewohnten Interaktions- und Personalisierungsmöglichkeiten bietet. Diese hohen Ansprüche setzen Fernsehsender, OTT-Spezialisten und Telekommunikationsunternehmen unter zunehmenden Druck. Akamai Technologies, führende Anbieter von Content-Delivery-Network- (CDN-)Services, veranschaulicht anhand von sechs Best-Practices, wie Anbieter eine hohe Qualität sicherstellen.
- Frühzeitig mit der Planung beginnen
Um hochwertige Online-Videos live bereitstellen zu können, müssen Anbieter die Qualität lange vor der Übertragung des ersten Bytes planen. Das gilt sowohl für sportliche als auch für musikalische Großereignisse. Die Planung umfasst vier Bereiche: erstens eine Abschätzung der potenziellen Zahl der Zuschauer; zweitens eine Berücksichtigung der von Zuschauern genutzten Geräte; drittens eine Kalkulation der Spitzenzeiten; viertens die Ausarbeitung eines Plans für die Ausfallsicherheit aller Komponenten bei der Auslieferung.
- Schnelle Erfassungstechnologien nutzen
Qualität beginnt bei der Erfassung. Anbieter sollten sicherstellen, dass sich die Erfassungspunkte des Live-Streams möglichst nahe bei den Encodern befinden. Um ein optimales Zuschauererlebnis zu gewährleisten, sollten die Video-Streams dynamisch und automatisch den Erfassungspunkten zugewiesen werden. Ein CDN sollte beliebige Medienformate unterstützen. Damit lassen sich die betriebliche Komplexität und das Fehlerrisiko verringern. Eine hybride HTTP-/UDP- (User Datagram Protocol-)Erfassung vereint die Zuverlässigkeit und Stabilität von TCP mit den höheren Bitraten von UDP und ermöglicht eine schnelle Erfassung.
- Sicherheitsmaßnahmen für die Übertragung implementieren
Die Auslieferung von Online-Videos lockt auch immer wieder Hacker an, die Live-Streams abgreifen können; zu den Zielen gehören beispielsweise Pay-Per-View-Events. Seit einiger Zeit schon hat sich die Film- und Musik-Piraterie von Filesharing und Downloads hin zu Videostreams verlagert. Da der Schutz der Videostreams von großer Bedeutung ist, sollten Anbieter auf der „First Mile“ eine SSL-Verschlüsselung einsetzen, damit Hacker die Inhalte nicht abgreifen können. Darüber hinaus sollte für die Geräte, an die ausgeliefert wird, die passende DRM-Technologie zum Einsatz kommen, beispielsweise „FairPlay Streaming“ für iOS-Geräte.
- Zusammenarbeit mit Werbepartnern technisch absichern
Eine weitere Herausforderung bilden Videostreams, die zum Teil aus Werbebotschaften von Dritten bestehen. An den Übergabepunkten kann es damit zu weiteren Komplexitäten und immer neuen Fehlerquellen kommen. Durch eine serverseitige Integration von Werbeclips und deren Kombination im Streaming-Workflow als Services des CDN-Anbieters haben beispielsweise TV-Sender die Möglichkeit, umsatzrelevante und hochwertige Werbung in großem Umfang an eine große Menge von Zuschauern auszuliefern.
- Adaptive Bitraten unterstützen.
Ein CDN sollte in der Lage sein, Streaming mit adaptiven Bitraten (Adaptive Bitrate, ABR) zu unterstützen, um eine Wiedergabe höchster Qualität in Fest- und Mobilnetzen sowie mit unterschiedlichen Verbindungsgeschwindigkeiten sicherzustellen. Dazu kommt, dass das CDN eine umfangreiche Bandbreite von Streaming-Formaten beherrschen sollte: HTTP-Live-Streaming (HLS) für iOS-Geräte; HTTP-Dynamic-Streaming (HDS) für Geräte, auf denen eine Adobe AIR Runtime läuft; Microsoft Smooth Streaming (MSS) für Geräte, auf denen Microsoft Silverlight läuft und Dynamic Adaptive Streaming über HTTP (MPEG-DASH).
- Übertragungsqualität während eines Live Events messen.
Um eine durchgängig hohe Qualität sicherstellen zu können, sollten die Anbieter von Live-Videos den gesamten Workflow messen und auswerten, angefangen von der Planung über die Erfassung und Einspeisung bis hin zur Transcodierung und Auslieferung auf den Geräten. Durch eine unmittelbare Datenanalyse lassen sich zum Beispiel Pufferzeiten oder Probleme mit der Bitratenqualität sehr schnell erkennen und beheben. Darüber hinaus erhalten die Anbieter wichtige Hinweise für die Planung künftiger sportlicher oder musikalischer Großereignisse.
„Wollen Anbieter sicherstellen, dass die Zuschauer auch bis zum Ende dabeibleiben, ist für die Übertragung herausragender Sportereignisse oder von Live-Konzerten eine erstklassige Qualität der Online-Videos erforderlich. Zuschauer erwarten auf jedem Gerät ein Video-Erlebnis in Fernsehqualität – ohne Pufferzeiten und Ausfälle“, sagt Martin Hellmer, Regional Sales Manager Media CER bei Akamai. „Schnelle Ladezeiten, eine sichere Auslieferung sowie eine reibungslose Skalierbarkeit bilden die Erfolgsfaktoren für Online-Videos. Die zuverlässige Bereitstellung qualitativ hochwertiger Video-Streams hat direkte Auswirkungen auf die Kundenzufriedenheit und das Image eines Anbieters. Unterstützt durch ein leistungsstarkes Content Delivery Network lassen sich die Herausforderungen problemlos meistern.“ (Akamai)