Spirent Communications und die Signals Research Group (SRG) haben die jüngsten Ergebnisse ihrer Zusammenarbeit bei der mehrstufigen Voice-over-LTE- (VoLTE) Studie vorgestellt. Vor dem Hintergrund weltweit steigenden Interesses an 3GPP-basierten Sprach-Services haben die beiden Branchengrößen gemeinsam die Vorzüge und Nutzungserfahrungen des EVS-Codecs sowohl im Labor als auch in kommerziellen Netzen überprüft.
Der EVS-Codec wurde entwickelt, um hohe Qualität und Effizienz bei der Mobiltelefonie zu liefern, und hat seither Mobilfunkanbieter weltweit fasziniert. Gegenüber dem Vorgänger AMR, der unter dem Label „HD Voice“ für anfängliche VoLTE-Installationen genutzt wurde, ist EVS speziell für LTE optimiert. EVS ist ein funktionsreicher Codec, der alle Bandbreiten vom Narrow-Band (NB) bis zum Super-Wide-Band (SWB) unterstützt, mit Bandbreiten von 5,9 kb/s bis 128 kb/s und einem Vielfachen der Fehlerbehebungsfunktionen.
Die Studie mit dem Titel ‚Behind the VoLTE Curtain, Part 6′ ist die erste unabhängige Leistungsanalyse von EVS und vergleicht EVS mit AMR unter einer ganzen Reihe von Bedingungen in einer kontrollierten Laborumgebung. Die Labor-Konfiguration ermöglichte eine präzise Kontrolle der Konditionen wie saubere Kanäle und Störungen ebenso wie die Einleitung von Störungen einschließlich Verzögerungen, Jitter oder Paketverlusten.
Wenn der EVS-Codec im Super-Wide-Band-Modus arbeitet – so ein Ergebnis der Untersuchung – kann er die Sprach-Qualität des AMR-WB weit übertreffen und gleichzeitig weniger Netzwerk-Ressourcen verbrauchen. Die Vorteile sind vergleichsweise evident, wenn Geräusche oder IP-Störungen eingefügt werden. Auch hier vor allem, wenn der EVS-SWB-Modus genutzt wird.
„Bei allem Hype, der darum gemacht wird, was EVS leisten kann sowie den vielen Funktionen und Einsatzoptionen für Carrier, war es eine große Herausforderung viele verschiedene Anwendungsszenarien zu überprüfen“, erklärt Michael Thelander, President von SRG. „Die erste Testrunde wurde im Labor mit dem Spirent Elevate Testsystem sowie Spirent Nomad durchgeführt. Schlussendlich konnte EVS den Vorgänger übertreffen und signifikante Vorteile zeigen.“
‚Behind the VoLTE Curtain, Part 6′ nutzte zudem ein kommerzielles Netzwerk, um zusätzliche EVS-Tests durchzuführen und Key-Performance-Indikatoren zu erfassen, einschließlich des relativen Einflusses auf Netzwerk-Ressourcen und deren Verbrauch. In vielen Fällen war das Ergebnis auch hier weit besser als beim AMR. Allerdings gab es keine messbaren Unterschiede beim Energieverbrauch.
„Beim Testen in einem kommerziellen Netzwerk konnten wir die Beobachtungen in der Laborumgebung bestätigen“, ergänzt Thelander. „Allerdings waren die Tests in einer unkontrollierten Umgebung auch von unvermeidlichen Varianzen gekennzeichnet.“
Signals Research Group arbeitet seit einer Dekade mit Spirent bei verschiedenen Benchmark-Tests zusammen. Die EVS-Studie ist die jüngste Untersuchung in einer zweijährigen Testreihe zu VoLTE. Ein Preview des Reports steht unter www.signalsresearch.com zum Download bereit.