Legacy-Systeme sind zusammen mit dem IT-Fachkräftemangel Gift für die Wettbewerbsfähigkeit

Unter der Überschrift „Mangel an IT-Fachkräften droht sich dramatisch zu verschärfen“ schlug der Bitkom e.V. am 11. April 2024 nicht zum ersten Mal Alarm. An diesem Tag stellte der IT-Spitzenverband eine Studie vor, nach der im Jahr 2040 in Deutschland rund 663.000 IT-Fachleute fehlen werden, wenn die Politik nicht massiv gegensteuern würde. Demnach gab es im vergangenen Jahr 149.000 unbesetzte IT-Stellen in deutschen Unternehmen, während es fünf Jahre zuvor „erst“ 82.000 waren. Hinzu kamen tausende offene Stellen mit IT-Schwerpunkt in Verwaltungen, Schulen oder Wissenschaftseinrichtungen. „Der sich seit Jahren verschärfende Mangel an IT-Fachkräften betrifft das ganze Land und bremst die dringend notwendige Digitalisierung. Eine immer größer werdende Fachkräftelücke in der IT bedeutet einen Verlust von Wettbewerbsfähigkeit, Wertschöpfung, Wachstum und Wohlstand. Ohne IT-Spezialistinnen und -Spezialisten verspielt Deutschland seine digitale Zukunft“, sagte Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst.

In einer am 25. November 2022 veröffentlichten Pressemitteilung stellte auch das Statistische Bundesamt fest, dass Unternehmen „zunehmend Schwierigkeiten bei der Besetzung von IT-Stellen“ hätten. Als Konsequenz daraus nähmen zugleich IT-Sicherheitsvorfälle zu. Auf dieses ernsthafte Risiko wiesen nach einem Bericht des Online-Portals „Der Maschinenbau“ auch die Analysten der International Data Corporation (IDC) schon im November 2022 hin.

Verschärfend kommt hinzu, dass Unternehmen heute noch viel zu viele starre, veraltete Software-Lösungen betreiben, die nicht nur ihre Agilität und Produktivität hemmen, sondern auch noch dringend notwendige digitale Transformationsprozesse unnötig erschweren. Angesichts immer kürzerer Innovationszyklen werden diese so genannten Legacy-Systeme zu einer zunehmenden Gefahr für die Wettbewerbsfähigkeit der betreffenden Unternehmen. Denn auf Grund fehlender IT-Experten verwalten viele Firmen heute buchstäblich nur noch den IT-Mangel, statt sich fit für „Datenzentrierte Geschäftsmodelle“ oder für die Anforderungen der „Industrie 4.0“ zu machen.

Für solche „IT-Altlasten“ hat sich der Fachbegriff „technische Schulden” etabliert. Diese Schulden werden umso größer, je älter die betreffenden IT-System schon sind und je weniger IT-Spezialisten diese überhaupt noch warten und administrieren können.

Die Digitalagentur Niedersachsen verweist in ihrem Blogbeitrag unter der Überschrift „Low-Code: Chancen und Möglichkeiten“ auf Dr. Andrew Russell von Nvidia, der im Rahmen eines Forschungsprojekts ermittelt hat, „dass etwa 60 Prozent der Softwareentwicklungskosten ins Debugging von bestehender Software fließen. Der Rückschluss: Es braucht schon allein immer mehr Softwareentwickler, um die bestehende Software zu pflegen, an neue Apps ist gar nicht mehr zu denken“.

Und damit nicht genug: Gegenwärtig befinden sich ganze Wirtschaftsbereiche in einem tiefgehenden Transformationsprozess, der kleine und große Unternehmen gleichermaßen vor große Herausforderung stellt. Die wichtigen Treiber und Faktoren dieses Prozesses, der die Folgen des IT-Fachkräftemangels noch zusätzlich verschärft, sind neue gesetzliche Vorgaben wie das bald auch in Deutschland geltende EU-Lieferkettengesetz sowie die steigenden Kundenerwartungen in punkto Nachhaltigkeit, die etwa mit der Einführung der neuen EU-Taxonomie und anderer Regularien zur industriellen Dekarbonisierung korrespondieren.

 

Das ‚Gegengift‘: IT-Fachkräfte durch modernste, leistungsfähige Technologien entlasten

Die nachhaltigste und konsequenteste Antwort auf dieses Dilemma ist die Migration auf modernste, leistungsfähige Technologien und ‚Werkzeuge‘, mit deren Hilfe hochqualifizierte IT-Fachleute von unnötigen und zeitraubenden Routinen entlastet und in die Lage versetzt werden, deutlich produktiver und effizienter arbeiten zu können.

Hier kommt die modellgetriebene Entwicklungsplattform des niederländischen Software-Anbieters Thinkwise ins Spiel. Mit Hilfe seiner Technologie können insbesondere veraltete daten- und transaktionsreiche IT-Kernsysteme innerhalb größerer komplexer und häufig auch sehr heterogener IT-Infrastrukturen sehr effizient und umfassend modernisiert oder durch komplett neu modellierte, leistungsfähige Software-Lösungen ersetzt werden, die technologisch sogar automatisch auf den neuesten Stand bleiben – also „vorwärtskompatibel“ sind.

Von Detlev Spierling