Ein Cloud-Netzwerk aufzubauen, bringt zwangsläufig zahlreiche Herausforderungen mit sich – vor allem, wenn es sich dabei um Hybrid- oder Multi-Cloud-Umgebungen handelt. Nicht nur die (operative) Komplexität sowie die anfallenden Verwaltungskosten steigen, sondern auch das Risiko, einer Cyber-Attacke anheimzufallen.
Durch die neue Netzwerkkomponente vergrößert sich automatisch die Angriffsfläche. Hinzu kommt, dass Cyber-Kriminelle von Mal zu Mal häufiger, aggressiver und hartnäckiger vorgehen und ihre Methoden laufend weiterentwickeln, um immer einen Schritt voraus zu sein. Die Folgen eines erfolgreichen Angriffs reichen von kostspieligen Betriebsausfällen über verlorene Daten bis hin zu einschlägigen Reputationsschäden. Außerdem drohen unter Umständen hohe Bußgelder, sollten Unternehmen gegen gesetzliche Richtlinien verstoßen.
Die gute Nachricht: Mithilfe verschiedener bewährter Ansätze können Unternehmen ihre Mitarbeiter, Daten und Systeme – einschließlich ihres Cloud-Netzwerk – effektiv vor Cyber-Bedrohungen schützen – vorausgesetzt sie setzen sie rigoros um. Andreas Junck, Senior Sales Director DACH von Gigamon, hat dafür fünf essenzielle Best Practices zusammengestellt:
Implementierung eines Shared-Responsibilty-Ansatzes
In der Regel verfolgen Cloud-Anbieter einen Shared-Responsibility-Ansatz. Dadurch legen sie fest, wie sich (Sicherheits-) Verantwortlichkeiten aufteilen. Jedes Unternehmen, das in die Cloud migriert, sollte daher das Modell des Anbieters/der Anbieter ihrer Wahl kennen. Sprich: Wofür ist der Anbieter verantwortlich? Worum muss sich der Kunde selbst kümmern? Und welche Lücken oder Grauzonen entstehen dadurch zwischen beiden Instanzen?
Niemals den Überblick verlieren
„Was man nicht sieht, kann man nicht schützen“ – eine goldene Regel der IT-Sicherheit im Allgemeinen. Das gilt selbstverständlich auch für Cloud-Netzwerke. Ganz unabhängig davon, auf welches Modell oder welche Maßnahmen Unternehmen für die Sicherheit ihrer Cloud-Umgebung setzen: Transparenz und vollständige Sichtbarkeit aller statischen oder sich bewegenden Daten, Anwendungen, Benutzer und Workloads sollten immer die Grundlage bilden.
Vereinheitlichung der Sicherheitsmaßnahmen
Ein wichtiger Schritt für ein sicheres Cloud-Netzwerk ist die Vereinheitlichung aller Sicherheitsmechanismen – einschließlich Tools und Richtlinien sowie die Sichtbarkeit über eine zentrale Konsole. Allerdings erschweren unterschiedliche Anforderungen, Standards und Tools sowohl auf Seiten der Cloud-Anbieter als auch auf Seiten des Unternehmens die Umsetzung. Dennoch lohnt es sich langfristig für eine einheitliche Sicherheitsumgebung zu sorgen.
Manchmal ist weniger mehr
Unternehmen nehmen häufig das Angebot mehrerer unterschiedlicher Cloud-Anbieter in Anspruch, wodurch sich eine komplexe Multi-Cloud-Umgebung bildet. Allerdings sind nur die wenigsten Cloud-Anwendungen interoperabel. Das führt unweigerlich dazu, dass verschiedene, sich überschneidende Sicherheits-Tools zum Einsatz kommen, um das gesamte Cloud-Netzwerk abzudecken. Das ist nicht nur ineffizient, sondern kann auch die Ursache für kritische Schwachstellen in der Cloud-Sicherheit sein. Im Idealfall setzen Unternehmen also so wenige Tools wie möglich ein, die das Cloud-Netzwerk plattformübergreifend schützen.
Kombination aus künstlicher und menschlicher Intelligenz
Künstliche Intelligenz eignet sich für den Einsatz in vielen Bereichen – auch im Rahmen der Cyber- und Cloud-Sicherheit. Hier trumpft sie vor allem mit ihrer Fähigkeit auf, große Datenmengen zu sammeln und auf Anomalien und Bedrohungsmustern hin zu durchsuchen. Trotzdem kann sie die menschliche Intelligenz und Intuition nicht einfach ersetzen. Erst ihre Kombination erlaubt die effiziente Automatisierung und Optimierung möglichst vieler sicherheitsrelevanter Prozesse.
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