Gestützt auf in der Pandemie gewonnene Erfahrungswerte, planen Unternehmen auf der ganzen Welt hohe Investitionen in digitale Technologien, um ihre ehrgeizigen Expansionspläne voranzutreiben. Neue Erkenntnisse aus einer jährlichen Umfrage unter Technologie-Entscheidern, die von Equinix durchgeführt wurde, deuten darauf hin, dass digital führende Unternehmen über verschiedene Branchen und Regionen hinweg keineswegs zu einer weniger vernetzten Welt zurückkehren möchten. Trotz der Sorge über eine möglicherweise drohende Rezession und ungeachtet der Diskussionen auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos über das Ende der Globalisierung, zeigen sich Unternehmen weiterhin optimistisch hinsichtlich ihrer weiteren globalen Expansionspläne.
Von den 2.900 IT-Entscheidern, die im Rahmen der Equinix-Umfrage zu globalen Technologietrends 2022 weltweit befragt wurden – darunter auch 100 Entscheider aus Deutschland –, gaben 72 % an, ihr Unternehmen plane in den nächsten 12 Monaten eine Expansion, entweder in eine neue Stadt (31 %), ein neues Land (33 %) oder in eine neue Region (38 %).
IT-Führungskräfte in Deutschland waren besonders zuversichtlich hinsichtlich der globalen Expansion ihrer Geschäfte: 60 % gaben an, dass ihr Unternehmen plant, in neue Märkte zu expandieren. Die Expansionspläne bezogen sich am häufigsten auf eine neue Region (36 %), gefolgt von einem neuen Land (25 %) oder einer neuen Stadt (21 %). Insgesamt zeigten sich Technologieentscheider in EMEA jedoch weniger ehrgeizig in Bezug auf ihre Expansionspläne: 59 % planen, im nächsten Jahr in einen neuen Markt zu expandieren. Eventuell ist diese erhöhte Vorsicht auf eine unsichere lokale Wirtschaftslage zurückzuführen. Im Gegensatz dazu waren die IT-Führungskräfte in der APAC-Region und in Nord-, Mittel- und Südamerika in dieser Hinsicht optimistischer: 82 % bzw. 78 % beabsichtigten, geografisch zu expandieren.
Die Unternehmen nannten eine Reihe von Faktoren, die das globale Wachstum beeinträchtigen, wobei Herausforderungen in der Lieferkette als besonders besorgniserregend hervorgehoben wurden. 59 % der Befragten gaben an, ihr Unternehmen habe mit globalen Lieferkettenproblemen und ‑engpässen zu kämpfen, während 58 % den weltweiten Mangel an Mikrochips als Gefahr für ihr Unternehmen ansehen.
Diese anhaltenden Lieferkettenprobleme scheinen dem Bedarf an mehr Virtualisierung Auftrieb zu verleihen: Die Wachstumserwartungen werden durch signifikante geplante Investitionen in die digitale Infrastruktur untermauert. Neben dem Bau eines eigenen Rechenzentrums (37 %) gaben mehr als ein Drittel (35 %) der Befragten in Deutschland (im Vergleich zu 47 % weltweit) an, ihre globalen Expansionspläne durch eine virtuelle Bereitstellung über die Cloud unterstützen zu wollen, wobei fast ein Drittel (30 % in Deutschland im Vergleich zu 26 % weltweit) hierfür auf eine Bare-Metal-Lösung zurückgreifen möchte. Fast die Hälfte (45 % in Deutschland, 47 % weltweit) der Befragten gab an, höhere Ausgaben für Carrier-neutrale Colocation-Lösungen vorzusehen, um die geplante Zunahme digitaler Implementierungen zu erleichtern, und sogar noch mehr (51 % in Deutschland, 59 % weltweit) gaben an, ihre Investitionen in Interconnection-Services aufstocken zu wollen, um die digitale Transformation voranzutreiben und die Ausfallsicherheit ihrer Systeme zu erhöhen.
Die Pandemie beeinflusst auch weiterhin erheblich die digitalen Strategien der Unternehmen. Etwa die Hälfte der lokalen und globalen IT-Führungskräfte (48 % bzw. 52 %) gaben an, die digitale Entwicklung ihres Unternehmens aufgrund der COVID-19-Krise schneller vorantreiben zu wollen. Mehr als die Hälfte (55 % in Deutschland, 54 % weltweit) bestätigten, ihre IT-Budgets als direkte Folge der Pandemie aufgestockt zu haben. Dies unterstreicht die inzwischen allgemein anerkannte Notwendigkeit einer robusten digitalen Infrastruktur, die sich in kürzester Zeit an veränderte Geschäftsanforderungen anpassen lässt. Darüber hinaus ist die Mehrheit der Befragten weltweit (61 %) der Meinung, dass die während der Pandemie vollzogenen technologischen Veränderungen und Investitionen von Dauer sein werden. In Deutschland äußerten sich die IT-Verantwortlichen in dieser Hinsicht verhaltener, obgleich nach wie vor eine große Zahl (41 %) der Meinung ist, dass die technologischen Veränderungen, die sie während der Pandemie eingeführt haben, langfristig bestehen bleiben werden.
Jens-Peter Feidner, Geschäftsführer bei Equinix in Deutschland sagte: „In den vergangenen zwei Jahren haben wir die digitale Entwicklung um etwa ein Jahrzehnt vorangebracht. Tatsächlich ist nahezu jede zweite IT-Führungskraft in Deutschland der Meinung, die digitale Transformation ihres Unternehmens als Folge der COVID-19-Pandemie vorangetrieben zu haben. Dieser Trend deckt sich mit der Einschätzung vieler Unternehmen, dass ein erhöhtes Potenzial für Innovationen und neue Technologien vorhanden ist. Die meisten IT-Entscheider in Deutschland gehen davon aus, dass das Web3 innerhalb der nächsten ein bis fünf Jahre das Web2 ablösen wird. Dennoch gibt es nach wie vor auch Stolpersteine: Veraltete unternehmenseigene IT und ein Mangel an Fachkräften sind die größten Herausforderungen für Unternehmen auf ihrem Weg in die digitale Welt. Equinix unterstützt seine Kunden und Partner bei der Bewältigung dieser Probleme, steigert die unternehmerische Innovation und hilft ihnen, die Vorteile unseres vernetzten digitalen Ökosystems voll auszuschöpfen.“
Gleichzeitig bestehen jedoch nach wie vor erhebliche Bedenken hinsichtlich der Cybersicherheit. Gerade in Zeiten zunehmender Volatilität und neuer globaler Bedrohungen ist es von entscheidender Bedeutung, dass Expansionen durch robuste digitale Modelle abgesichert werden. Bezüglich ihrer digitalen Strategien bestätigten 85 % der weltweit Befragten, dass die Verbesserung der Cybersicherheit eine ihrer wichtigsten Prioritäten ist. 84 % gaben an, dass die Einhaltung lokaler Datenvorschriften von entscheidender Bedeutung ist, während 83 % die Notwendigkeit betonten, ihr Unternehmen zukunftssicher zu machen. Nach Meinung von IT-Spezialisten sind die am meisten gefürchteten Bedrohungen Cyberangriffe, Sicherheitsverletzungen und Datenlecks (jeweils 70 %).
Darüber hinaus ergab die Umfrage für Deutschland:
- Kunden- und Mitarbeitererlebnis hat Vorrang: 71 % (83 % weltweit) der IT-Führungskräfte gaben an, der Verbesserung des Kundenerlebnisses Priorität einzuräumen, da sie den Zusammenhang zwischen Digitalisierung und der Endbenutzererfahrung erkannt haben. 72 % der Unternehmen (81 % weltweit) gaben an, dass sie die Verbesserung des Mitarbeitererlebnisses für ihre Transformation und die Mitarbeiterbindung als entscheidend betrachten.
- Die Cloud-Migration geht weiter: 56 % (71 % weltweit) der IT-Führungskräfte in Deutschland gaben an, einen größeren Anteil ihrer Geschäftsfunktionen in die Cloud verlagern zu wollen. Von diesen Befragten planen 43 %, mehr ihrer geschäftskritischen Anwendungen in die Cloud zu verlagern, und nahezu die Hälfte (45 % im Vergleich zu 49 % weltweit) beabsichtigt, Sicherheitsfunktionen in die Cloud zu verlagern.
- Die hybride Cloud gibt den Ton an: Hybride Cloud-Modelle wurden von 35 % (38 % weltweit) der Befragten bevorzugt, aber ein Fünftel (19 % im Vergleich zu 22 % weltweit) der digitalen Führungskräfte in Deutschland greift nur auf einen einzigen Cloud-Anbieter oder gar keinen zurück. Hier kann Interconnection helfen: Fast ein Viertel (22 % im Vergleich zu 35 % weltweit) der Befragten ist der Meinung, dass durch Interconnection eine flexiblere Konnektivität erreicht wird, während 24 % (30 % weltweit) angaben, auf Grundlage dieser Technologie ihre hybride Multi-Cloud zu betreiben.
- Investitionen in Innovation: Viele IT-Führungskräfte möchten ihr Unternehmen zukunftssicher machen und die Vorteile neuer Technologien wie 5G, das Internet der Dinge (IoT) und Web3 voll ausschöpfen. Fast zwei Drittel (64 % im Vergleich zu 71 % weltweit) der Befragten gaben an, auf ein „Everything as a Service“-Modell (XaaS) umsteigen zu wollen. Als Hauptgründe wurden die Vereinfachung der IT-Infrastruktur (55 % im Vergleich zu 65 % weltweit), die Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit (47 % im Vergleich zu 54 % weltweit) und die Senkung der Kosten (39 % im Vergleich zu 49 % weltweit) genannt.
- Fokus auf Nachhaltigkeit: Neben dem Thema Innovation haben digitale Unternehmen auch die Nachhaltigkeit ihrer IT-Infrastruktur im Blick. 56 % in Deutschland (67 % weltweit) gaben an, dass sie die Umweltauswirkungen ihrer IT-Ausrüstung messen und versuchen, sie durch aktive Maßnahmen zu begrenzen. Die Hälfte (65 % weltweit) wird nach eigener Aussage nur mit IT-Partnern zusammenarbeiten, die wichtige Ziele zur Verringerung der Kohlenstoffemissionen erfüllen. Mehr als die Hälfte (56 %) bezeichneten Nachhaltigkeit aktuell als eine der wichtigsten Triebfedern für ihr Unternehmen, und 62 % der Befragten haben sich wissenschaftlich fundierten Zielen verpflichtet. Weltweit liegt diese Zahl sogar noch etwas höher: 69 % gaben an, ihr Unternehmen habe sich zur Nachhaltigkeit verpflichtet und verbindliche Ziele festgelegt.
Informationen zur Studie
Im Rahmen der von Equinix in Auftrag gegebenen unabhängigen Studie wurden 2.900 IT-Entscheidungsträger in unterschiedlichen Unternehmen in Nord- und Südamerika (Brasilien, Kanada, Kolumbien, Mexiko, USA), dem asiatisch-pazifischen Raum (Australien, China, Hongkong, Indien, Japan, Südkorea, Singapur) und in EMEA (Bulgarien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Niederlande, Nigeria, Polen, Portugal, Südafrika, Spanien, Schweden, Schweiz, Türkei, VAE, Großbritannien) befragt. Die Teilnehmer der Studie wurden aus dem Online-Panel von Dynata ausgewählt. Die Umfrage wurde vom 1. bis zum 29. März 2022 online durchgeführt. Unter Equinix 2022 Global Tech Trends Survey erhalten Interessierte weitere Informationen über die Global Tech Trends Survey und können die Umfrage dort herunterladen.
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