Die Kürzung der KI-Gelder bei der Bundeswehr ist eine drastische Fehlentscheidung

KI-Experte Carsten Kraus

Vergangene Woche wurde bekannt, dass die Bundeswehr ihren Etat für die Entwicklung von KI-Anwendungen drastisch kürzt –  von 16,4 Millionen im Jahr 2023 auf 4,4 Millionen in 2024 und nur noch 2,5 Millionen in 2025. Die Bedeutung von künstlicher Intelligenz scheint dem Ministerium dennoch bewusst, bezeichnet sie es doch als “zentrale Technologie, die auch im hochsicheren Bereich Anwendung finden wird”. Das ist höchst problematisch und gefährdet Menschenleben, ist sich KI-Experte Carsten Kraus sicher:

“Die Hauptwaffen für alles außerhalb eines heißen Krieges werden Hacking und Cyberangriffe bleiben. Und wer die bessere KI für den Angriff und auch die Verteidigung hat, gewinnt. Das kann auch ohne physische Gewalt über Menschenleben entscheiden, zum Beispiel indem Stromnetze oder die Versorgung lahmgelegt werden. Durch KI wird Hacking noch vielfältiger, Angriffe sind  von bisheriger Abwehrsoftware schwerer zu erkennen und abzuwehren. Man braucht also auch zur Verteidigung dieser Angriffe KI. Die Investitionen waren schon bisher deutlich zu klein und es herrscht bereits ein Mangel an Spezialisten für Cybersicherheit in der Bundeswehr – ein derartiges Einstreichen von Mitteln ist nicht nur ein höchst problematisches Zeichen, es ignoriert auch die Realität der modernen Kriegführung.

Die Forderung: Die Politik muss die Bedeutung von künstlicher Intelligenz im Generellen und in der Verteidigung im Speziellen erkennen und endlich entsprechende Maßnahmen einleiten. Dazu gehören einerseits die Bereitstellung der entsprechenden finanziellen Mittel, aber auch stärkere Bemühungen um den Aufbau von spezialisierten Teams mit höchster Expertise in Punkto Cybersicherheit und künstliche Intelligenz.

 

Info: Über Carsten Kraus:

Carsten Kraus ist Multi-Unternehmer, KI-Experte, Business Angel und Mitglied des Forbes Technology Council. Kraus hatte schon 2012 auf einem Vortrag in London heutige Systeme mit semantischem Verständnis für „in etwa 10 Jahren“ vorhergesagt – also für heute. Als Seriengründer hat er sich bereits im letzten Jahrtausend mit KI beschäftigt und als KI-Experte setzt er sich vor allem dafür ein, dass Europa in Sachen Künstlicher Intelligenz nicht abgehängt wird. Zudem ist er davon überzeugt, dass neue Technologien Wert für Unternehmen und Menschen zugleich stiften.