Der Sommer kommt auch für die IT

Der Juni 2023 war der wärmste Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Solche Rekorde sind mittlerweile kaum noch eine Schlagzeile wert, zu viele Hitzerekorde werden jedes Jahr eingestellt. Überall sind jetzt Tipps zu lesen, wie Menschen sich vor extremer Hitze schützen sollen: regelmäßig abkühlen, viel trinken, nicht im Freien aufhalten. Alles Tipps, die der IT wenig nützen. Server trinken nun mal nicht, ins Freie gehen sie sowieso nicht und für die Kühlung muss der Administrator sorgen. Womit wir beim Thema wären.

Wenn die heißesten Monate des Jahres kommen, wird es wieder wichtig, sich Gedanken über das Temperaturmanagement zu machen. Ist die Klimaanlage im Serverraum ausreichend dimensioniert? Wo sonst im Büro finden sich IT-Komponenten, die möglicherweise Hitzestaus ausgesetzt sind wie beispielsweise der Switch in der Besenkammer oder mehrere Arbeitsplatzrechner in einem kleinen Büro. Aber nicht nur IT-Komponenten leiden unter großer Hitze. In vielen Unternehmen ist der Admin auch als eine Art technischer Hausmeister gefragt: Läuft beispielsweise die Kühlung in der Kantine? Ein Ausfall kann enorme Kosten verursachen – mal abgesehen davon riechen verdorbene Lebensmittel auch nicht besonders gut. Und wie ist die Temperatur in den Büros? Können die Kollegen noch arbeiten, oder fließen sie schon langsam davon?

Natürlich geht es zuerst einmal darum, sämtliche Klimageräte auf ihre Funktion hin zu überwachen. Fällt die Klimaanlage im Serverraum am Samstagnachmittag aus und niemand bemerkt das vor Montagmorgen, kann das katastrophale Folgen haben. Aber auch wenn die Klimaanlage läuft, können Hitzestaus entstehen. Es ist also wichtig, an allen kritischen Punkten die Temperatur zu überwachen. Viele IT-Monitoring-Lösungen können entsprechende Sensoren in das zentrale Monitoring einbinden. So lassen sich Zusammenhänge erkennen und Fehlerquellen frühzeitig identifizieren.

Übrigens geht es nicht nur um hitzebedingte Ausfälle: Schon eine 10 °C höhere Umgebungstemperatur halbiert die Lebensdauer eines ELKO, sprich erhöhte Temperaturen verringern die Lebensdauer der IT-Komponenten und verursachen hohe Kosten. Jetzt auf Teufel komm raus die Kühlung hochzufahren ist aber auch keine Lösung: Bei ständig steigenden Energiekosten könnte das teurer werden als ab und an ein Gerät zu ersetzen. Kühlen mit Köpfchen ist die Antwort – und mit Monitoring. Überwachen Sie nicht nur die Hotspots in Büro und Serverraum, sondern auch potenziell kühle Räume und vor allem die Außentemperatur. So können Sie durch geschicktes Lüften das Temperaturniveau des gesamten Gebäudes senken. Öffnen Sie beispielsweise abends die Besenkammer mit dem Switch, dass die überhitze Luft in das nächste Büro entwichen kann. Morgens, wenn der Temperaturunterschied zwischen drinnen und draußen am größten ist, lüften Sie dann das Büro – unter Umständen kann das ja auch der morgendliche Putzdienst übernehmen oder der Kollege, der immer schon vor allen anderen da ist. Dabei behalten Sie Innen- und Außentemperatur im Blick. Wird es draußen wärmer als drinnen, schließen Sie alles und beschatten wo möglich. Die richtige Monitoring-Lösung sollte es ermöglichen, entsprechende Grenzwerte zu definieren und dann beispielsweise eine automatisierte E-Mail an die Kollegen zu schicken, so dass diese die Fenster schließen.

Des Weiteren gilt es zusätzliche Wärmequellen wo immer möglich zu eliminieren. Laufen beispielsweise mehrere Kaffee-Vollautomaten im Büro (und heizen kräftig die aufgestellten Tassen und so auch das Büro), ist es vielleicht eine Option, zumindest an den heißesten Tagen alle bis auf einen abzuschalten. Kurzum:  „Monitoren Sie die Temperatur, wo immer möglich: Nur wenn Sie die Wärmequellen kennen, können Sie (vielleicht) etwas dagegen unternehmen.“

Von Aurelio Lombardi, Administrator bei Paessler

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