Materna kauft Radar Cyber Security

Die Materna-Gruppe setzt ihre Strategie-Mission 2025 weiter fort, verstärkt sich im Bereich Cybersecurity und hat mit Wirkung zum 23. September 2022 das Unternehmen Radar Cyber Security zu 100 Prozent übernommen. Mit dem Kauf des in Wien ansässigen Cybersecurity-Spezialisten komplettiert Materna das Lösungsportfolio im Fokusfeld Cybersecurity und erweitert nachhaltig seine Kapazitäten und Lieferfähigkeit in diesem wichtigen Marktsegment. Gemeinsam mit Radar will Materna zu einem der führenden Cybersecurity-Anbieter im DACH-Raum werden. Radar bietet auf Basis einer Cybersecurity-Plattform den Aufbau eines Security-Operations-Center (SOC) für Unternehmen und Managed-Security-Service-Provider (MSSP) an und erbringt selbst seit mehr als zehn Jahren sehr erfolgreich ein SOC as a Service „Made in Europe“. Damit agiert Radar als Ende-zu-Ende-Anbieter sowohl für die Ausstattung von SOCs als auch für die Erbringung von SOC-Services. Materna wird die SOC-Plattform von Radar weiterentwickeln und damit das eigene Cybersecurity-Portfolio komplettieren. Radar beschäftigt rund 110 Mitarbeitende und wurde 2011 gegründet.

Mit Dr. Christian Polster bleibt einer der Gründer von Radar an Bord und übernimmt gemeinsam mit Eugenio Carlon die Geschäftsführung des Unternehmens. Eugenio Carlon leitet bislang bei Materna den Bereich Cybersecurity. Dr. Christian Polster verantwortete bisher als Chief Portfolio Officer die Weiterentwicklung des Portfolios. Auch Gründer Sebastian Michels bleibt im Unternehmen in verantwortlicher Position.

„Mit dem Zukauf stärken wir unsere Lieferfähigkeit in einem langfristigen Wachstumsmarkt, komplettieren unser Portfolio und werden zum End-to-End-Anbieter für Cybersecurity-Services und Beratung. Gleichzeitig erweitern wir für diese Angebote unseren Auftritt im DACH-Raum. Radar passt zudem sehr gut in unsere Strategie, Beratung und Services zunehmend auch mit eigenen Software-Assets anzubieten, mit denen wir uns differenzieren. Ebenso ist es unser Ziel, den Umsatzanteil der Managed-Security-Services deutlich zu steigern“, erläutert Martin Wibbe, CEO der Materna-Gruppe.

„Im Bereich Cybersecurity sind wir bereits heute ein Komplettanbieter und ganzheitlicher Experte für kritische Geschäftsmodelle und Infrastrukturen mit einer 360-Grad-Betrachtung. Mit der Zusammenführung beider Portfolios bauen wir unsere Position als Ende-zu-Ende-Anbieter in Bezug auf das Thema SOC weiter aus. Damit können wir unseren Kunden alle Leistungen aus einer Hand liefern, die sie für die Etablierung einer Cyber-Resilience-Strategie benötigen: Beratung, Analyse, Lösungen und Services“, erläutert Eugenio Carlon von Materna. Materna bietet Kunden, die im Rahmen ihrer IT-Strategie ihren Weg der weiteren Digitalisierung und Cloudifizierung angehen wollen, ein leistungsstarkes Security-Angebot im IT-/OT-Bereich. Im Industrie-Umfeld sind die Zielkundensegmente u. a. diskrete Fertigung, Prozessindustrie, Automotive, Energy und Utilities sowie KRITIS-Unternehmen.

„Wir freuen uns, ein Teil der erfolgreichen Materna-Gruppe zu sein und unseren Weg als SOC-Technologie-Entwickler und Anbieter von Managed-Security-Services weiter intensiv fortzusetzen. Das sich sehr homogen ergänzende Produktportfolio der beiden Unternehmen ist für den Cybersecurity-Markt sehr attraktiv und eröffnet ganz neue Chancen. Gemeinsam werden wir zu einem führenden Ende-zu-Ende Cyber Security-Anbieter im DACH-Raum“, sagt Dr. Christian Polster von Radar.

Materna begleitet Kunden bei der Planung, Erstellung und Umsetzung von ganzheitlichen Cybersecurity-Maßnahmen: von der Awareness über die Beratung bis zur Projektierung und dem sicheren Betrieb der Cybersecurity-Lösungen im eigenen Security-Operations-Center (SOC). Weitere Themen sind Schwachstellenmanagement, sichere digitale Identitäten, Web-Security, Informationssicherheitsmanagement, sichere Anwendungsentwicklung und Security-Awareness.

 

Steigende Cyber-Bedrohungslage und regulatorische Anforderungen

v. l. n. r.: Eugenio Carlon (Materna), Uwe Scariot (Materna, Vorstand Cross Market Services), Dr. Christian Polster (RADAR) bei der Vertragsunterzeichnung in Wien
Quelle: Daniel Auer

Weltweit nehmen Cyber-Bedrohungen zu und Cyber-Angriffe werden immer komplexer. Entsprechend hoch sind der Bedarf und die Nachfrage nach Cybersecurity-Lösungen und dem Ausbau einer starken Cyber-Resilience auf Unternehmens- und Behördenseite. Darüber hinaus steigt auch der Bedarf für Cybersecurity-Experten weiter stark an. Diese Situation erfordert branchenübergreifend den Einsatz eines SOC, einer Cyber-Sicherheitsleitstelle für die schnelle Erkennung, Analyse und Bearbeitung von Sicherheitsvorfällen. Radar begleitet namhafte Kunden in der produzierenden Industrie, in KRITIS-Unternehmen wie dem Finanz- und Energiesektor, im Handel und dem öffentlichen Sektor mit seinen schlüsselfertigen Lösungen für Cybersecurity. Ergänzend können Managed-Security-Service-Provider oder Großkunden, die ein eigenes Cyber-Defense-Center aufbauen wollen, die SOC-Lösung auf Lizenzbasis einkaufen.

Verschiedene Regularien fordern ausdrücklich die Einrichtung eines SOC bzw. die Nutzung von SOC Services. Darunter sind das IT-Sicherheitsgesetz, die Mindeststandards an Protokollierung des BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik), die Versicherungsaufsichtlichen und Bankaufsichtlichen Anforderungen an die IT der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), kurz VAIT und BAIT, das UNECE World Forum for Harmonization of Vehicle Regulations und weitere IT-Sicherheitsanforderungen des regulierten Marktes. Entsprechend wird auch die Nachfrage nach Managed-Security-Services (SOC as a Service) in Deutschland überproportional zunehmen.

 

Schnittstelle zwischen Service-Management und SOC bedienen

Ein wichtiger Hebel für das Erkennen von Cyber-Angriffen ist die Integration eines SOC bzw. die daraus erkannten Vorfälle (Incidents) in das Service-Management. „Die Kombination des Lösungsangebots aus Cybersecurity und Service-Management ist ein Alleinstellungsmerkmal der Firmen Radar und Materna. Materna gehört seit Jahrzehnten zu den führenden Anbietern von Beratung, Lösungen und Technologien für das Service-Management“, sagt Uwe Scariot, verantwortlich im Vorstand für Enterprise-Service-Management und das marktübergreifende Angebot von Materna (Cross Market Services).

Die unternehmensübergreifende Bearbeitung von Incidents wird vor allem im Security-Bereich immer wichtiger und auch von den Regulativen gefordert. Die schnelle und präzise nachvollziehbare Analyse, Reaktion und Behebung von Security-Incidents zwischen (externen) Security-Spezialisten, Unternehmensvertretern und IT-Providern ist essenziell für eine Reduzierung des Risikos. Die Verbindung aus Service-Management-Lösungen und SOCs bringt hier eine zentrale Vereinfachung und Möglichkeit hin zur Etablierung einer zentralen Security-Orchestration & Automated-Response (SOAR) -Lösung für diesen Bereich des Case Managements inklusive aller notwendigen KPIs und Reports.

 

Die Cybersecurity-Plattform von Radar

Die Cybersecurity Plattform von Radar integriert die Technologie für Security-Detection und Response sowie alle Komponenten für die Arbeit in einem SOC. Von Big-Data-Analytics bis zu maßgeschneiderten Berichten im Risk & Security-Cockpit ermöglicht sie Security-Analysten und SOC-Operation-Managern, nach dem neuesten Stand der Technik Cyber-Bedrohungen zu erkennen. Radar Cyber Security setzt auf ein ganzheitliches Modell der Angriffserkennung und -bewertung basierend auf einer bewährten Advanced-Correlation-Engine. Mit den SOC as a Service-Leistungen bietet Radar seinen Kunden eine mehr als zehnjährige erprobte Vorgehensweise bei der Anwendung der Technologie und kann ein SOC schnell einführen und etablieren. Ergänzend bietet das Unternehmen Trainings für alle Bereiche eines SOC-Betreibers.

Maternas Mission 2025

Der Zukauf von Radar ist eine Fortsetzung der Wachstumsstrategie „Mission 2025“. Das Ziel der im Frühjahr 2021 gestarteten Mission 2025 ist es, den Umsatz der Materna-Gruppe bis zum Jahr 2025 auf über 700 Millionen Euro zu steigern und die Anzahl der Mitarbeitenden weltweit auf über 5.000 zu erhöhen. In diesem Zuge hat die Materna-Gruppe ihr Portfolio unter anderem in den Fokusfeldern Cybersecurity, Journey2Cloud, Enterprise-Service-Management und Public-Sector geschärft und richtet es konsequent an den Marktanforderungen aus. Im Verlaufe dieses Jahres hatte Materna bereits die Unternehmen Traffgo Road GmbH, Virtual Solution AG und Trebing + Himstedt Prozeßautomation GmbH & Co. KG gekauft.

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