80 Prozent der befragten Führungskräfte sagen, dass Datenkompetenz in Zukunft genauso wichtig sein wird wie heute die Fähigkeit, einen Computer bedienen zu können – das hat eine aktuelle Studie von Qlik, einem führenden Anbieter von Datenanalysen, ergeben. Etwa jeder fünfte deutsche Arbeitnehmer glaubt, dass sein Arbeitgeber ihn auf einen stärker datenorientierten und automatisierten Arbeitsplatz vorbereitet (23 Prozent). Und das, obwohl die meisten Führungskräfte einen Umbruch der Arbeitsmethoden aufgrund der wachsenden Bedeutung von künstlicher Intelligenz (KI) vorhersagen.
39 Prozent der befragten deutschen Arbeitnehmer gaben an, dass sie in den letzten zwölf Monaten den Arbeitsplatz gewechselt haben, weil ihr Arbeitgeber nicht genügend Weiterbildungs- und Schulungsmöglichkeiten anbot. Dies macht deutlich, wie dringend erforderlich es ist, Arbeitskräfte besser zu qualifizieren, um dem bereits stattfindenden Wandel am Arbeitsplatz zu begegnen.
Der „Data Literacy: The Upskilling Evolution Report“, der in Zusammenarbeit mit The Future Labs entwickelt wurde, kombiniert Erkenntnisse aus Experteninterviews mit Umfragen unter 1.209 globalen Führungskräften und 6.197 Mitarbeitern, davon 200 Führungskräfte und 1.000 Mitarbeiter aus Deutschland. Die Ergebnisse, die in allen untersuchten Regionen weitgehend übereinstimmen, zeigen, wie das rasante Wachstum der Datennutzung die Erwartungen der Unternehmen an ihre Datenpotentiale steigert und im Gegenzug die Arbeitsmethoden verändert. Der Bericht prognostiziert, wie sich dies auf die künftigen Qualifikationsanforderungen, aber auch auf die beruflichen Möglichkeiten auswirken wird. Denn die Unternehmen entwickeln sich von einer passiven Datennutzung hin zu Active-Intelligence. Das bedeutet: Während Daten kontinuierlich in Arbeitsabläufe integriert werden, macht ebendies nötig, in Echtzeit auf Ereignisse zu reagieren.
Arbeitsplatz der Zukunft: Dringender Bedarf an Mitarbeitern mit hoher Datenkompetenz
Die Studie ergab zudem, dass 66 Prozent der deutschen Führungskräfte und 35 Prozent deutscher Arbeitnehmer davon ausgehen, dass bis zum Jahr 2030 der Bedarf an Mitarbeitern, die über eine hohe Datenkompetenz – d. h. die Fähigkeit, Daten zu lesen, mit ihnen zu arbeiten, sie zu analysieren und dadurch bessere Entscheidungen zu treffen – verfügen, die wichtigste Kompetenz eines Arbeitnehmers sein wird.
Dies spiegelt die zunehmende Wertschätzung von Daten in Unternehmen wider. 85 Prozent der deutschen Führungskräfte erwarten, dass ihre Mitarbeiter erklären können, auf welche Weise Daten sie in ihrer Entscheidungsfindung beeinflusst haben.
Unterstützung einer intelligenteren und automatisierten Arbeitsweise
Die Nachfrage nach Datenkompetenz zeigt den grundlegenden Wandel des modernen Arbeitsplatzes, bedingt auch durch die Zunahme der KI. Die Geschäftsführer, die an der Studie teilgenommen haben, glauben: Die Arbeitsweise der Mitarbeiter wird kollaborativer. Intelligente Tools unterstützen sie dabei, bessere Entscheidungen zu treffen (75 Prozent) und grundsätzlich produktiver zu arbeiten (81 Prozent).
Um dieses große Potenzial auszuschöpfen, sagen 44 Prozent der befragten Führungskräfte voraus, dass ihr Unternehmen innerhalb der nächsten drei Jahre einen Chief Automation Officer einstellen wird – 100 Prozent der deutschen Befragten glauben, dass dies innerhalb des nächsten Jahrzehnts geschehen wird. Gleichzeitig glauben 57 Prozent der befragten deutschen Mitarbeiter, dass Datenkompetenz – trotz der zunehmenden Bedeutung von KI – zu einer größeren Jobsicherheit beiträgt.
„Wir hören oft, dass Mitarbeiter verstehen müssen, wie KI ihre Arbeit beeinflussen und ergänzen wird. Aber noch wichtiger ist, dass wir ihnen helfen, die Fähigkeit zu entwickeln, dass sie dem Ergebnis der intelligenten Algorithmen einen menschlichen Mehrwert verleihen“, sagt Elif Tutuk, VP of Innovation & Design bei Qlik. „Datenkompetenz wird entscheidend sein, um die Zusammenarbeit am Arbeitsplatz über die menschliche Zusammenarbeit hinaus zu erweitern. Die Mitarbeiter müssen in die Lage versetzt werden, die maschinelle Intelligenz mit menschlicher Kreativität und kritischem Denken zu ergänzen.“
Der wahre Wert von Datenkompetenz auf dem Talentmarkt
Jeder einzelne befragte Geschäftsführer gab an, dass er Bewerbern, die ihre Datenkompetenz nachweisen können, ein höheres Gehalt anbieten würde. Im Durchschnitt würden deutsche Geschäftsführer Mitarbeitern eine Gehaltserhöhung von 26 Prozent anbieten. Für den durchschnittlichen deutschen Angestellten würde dies eine Erhöhung des Jahresgehalts um bis zu 12.400 Euro bedeuten.
Obwohl Datenkompetenz als entscheidend für den Erfolg des Unternehmens angesehen wird – heute und in Zukunft –, haben nur sieben Prozent der befragten deutschen Arbeitnehmer volles Vertrauen in ihre eigene Datenkompetenz.
Die Untersuchung zeigt auch, dass Unternehmen, die ihre Datenkompetenz-Schulungen ausbauen, diese in erster Linie Mitarbeitern anbieten, die ohnehin schon überwiegend mit Daten arbeiten (48 Prozent), beispielsweise Datenanalysten und Datenwissenschaftler. Nur jeder Zehnte bietet diese Schulungen für Mitarbeiter in den Bereichen Personalwesen, Finanzen und Marketing an (6 Prozent, 10 Prozent bzw. 11 Prozent), obwohl mehr als zwei Drittel der in diesen Funktionen tätigen Mitarbeitern angeben, dass Datenkenntnisse bereits für die Erfüllung ihrer derzeitigen Aufgaben erforderlich sind (63 Prozent, 74 Prozent bzw. 60 Prozent).
Weit mehr als drei Viertel (83 Prozent) der Arbeitnehmer investieren stattdessen ihre eigene Zeit und ihr eigenes Geld (70 Prozent), um für zukünftige Tätigkeiten erforderliche berufliche Qualifikationslücken zu schließen – wobei diese Arbeitnehmer durchschnittlich über sieben Stunden pro Monat und rund 1.900 Euro jedes Jahr dafür aufwenden.
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