Equinix will Energieverbrauch im Rechenzentrum mit KI senken

Equinix und das Darmstädter Energie-Intelligenz-Startup Etalytics haben die Ergebnisse und daraus resultierenden Maßnahmen eines gemeinsamen Pilotprojekts bekanntgegeben, das im Jahr 2020 initiiert wurde. Ziel des Projekts ist die Optimierung der Energieeffizienz und der Energieflexibilität mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) im FR6-International-Business-Exchange-Rechenzentrum von Equinix in Frankfurt. Das Pilotprojekt soll bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein.

Nachdem Etalytics im Jahr 2020 zunächst eine Analyse des Energieverbrauchs der Kühlsysteme im Frankfurter Rechenzentrum FR6 durchgeführt hat plant Equinix nun im nächsten Schritt, eine KI-basierte Monitoring-Software in das Betriebssystem von FR6 zu integrieren, um die Energieversorgung, die für die Kühlung der Rechenzentrumsinfrastruktur notwendig ist, zu überwachen und weiter zu optimieren.

Die Studie wurde durchgeführt, um zusätzliches Potenzial zur Reduzierung des Gesamtenergieverbrauchs des Standorts zu identifizieren. Die von Etalytics durchgeführte Analyse zeigt, dass Equinix seinen FR6-Standort bereits sehr effizient betreibt, wobei das Design der Infrastruktur zur Optimierung des PUE-Faktors (Power-Usage-Effectiveness; Effizienz des Energieeinsatzes) beiträgt. Der Bericht hat jedoch weiteres Optimierungspotenzial bei der Kühlversorgung in FR6 identifiziert.

Demnach produziert Equinix derzeit eine höhere Kühlleistung als nötig, um sich gegen einen möglichen plötzlichen Bedarf an erhöhter Kühlung abzusichern, zum Beispiel bei außergewöhnlich heißen Wetterbedingungen.  Da solche Situationen selten sind, sind hohe Investitionen in die permanente Kälteversorgung nicht notwendig. Mit Hilfe eines intelligenten, auf KI basierenden Regelungssystems, das eine Vielzahl von Parametern wie Wettereinflüsse und interne Lasten berücksichtigt, kann hier gezielt mit optimierten Betriebsstrategien gegengesteuert werden. Das System ermöglicht es, die Kühlung des Rechenzentrums während 99 Prozent des Jahresbetriebs auf das erforderliche Niveau zu regulieren und so einen effizienteren Prozess zu schaffen. Etalytics geht davon aus, dass Equinix durch die Umsetzung der identifizierten Effizienzmaßnahmen die jährliche Energiezufuhr der betroffenen Kühlsysteme potenziell um bis zu 48 % reduzieren kann.

Die Nachhaltigkeit der digitalen Infrastruktur ist für immer mehr IT- und Geschäftsverantwortliche von entscheidender Bedeutung. Die Equinix-Studie „Global Tech Trends 2020-21“ hat ergeben, dass IT-Entscheider in Deutschland sich besonders auf die Umweltauswirkungen ihres Betriebs konzentrieren. Im Vergleich zu den Ansichten aus dem Jahr 2019 geben mehr IT-Führungskräfte an, dass Kunden von ihnen einen Nachweis über die Nachhaltigkeit ihrer IT-Infrastruktur verlangen (40 %), dass die Umweltfreundlichkeit ihrer Lieferanten einen direkten Einfluss auf ihre Kaufentscheidungen hat (35 %) und dass die Auswirkungen ihrer IT-Infrastruktur auf die Umwelt zentral für ihre IT-Strategie sind (35 %). Darüber hinaus geben 41 % an, dass Nachhaltigkeit heute einer der wichtigsten Faktoren in ihrem Unternehmen ist. Infolgedessen haben sie auch einen langfristigen Nachhaltigkeitsplan aufgestellt.

Jens-Peter Feidner, Geschäftsführer Deutschland, Equinix

Jens-Peter Feidner, Managing Director, Deutschland, Equinix: „Der Bedarf an leistungsstarken Rechenzentren steigt im Zuge der Digitalisierung deutlich weiter. Gerade deshalb ist es unerlässlich, dass wir als globales Unternehmen für digitale Infrastruktur dafür sorgen, dass der Betrieb so umweltschonend und effizient wie möglich ist. Wir setzen dazu nicht nur zu 100% auf erneuerbare Stromquellen, sondern investieren kontinuierlich in zusätzliche Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz – jetzt auch durch die Implementierung der KI-basierten Software in Frankfurt. Bei diesem gemeinsamen Projekt mit Etalytics profitieren wir von der Expertise eines jungen Startups, das sich mit der Optimierung von Energiesystemen befasst. Im Gegenzug unterstützen wir einen hochinnovativen Ansatz aus der Rhein-Main Region, der als Blaupause für eine ganze Branche dienen kann.“

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