Europäische Union gibt unteres 6 GHz-Band für WLAN frei

Jetzt ist es amtlich: Mehr als 15 Jahre nach der letzten Spektrumserweiterung hat die EU heute die Freigabe von 500 MHz im unteren 6 GHz-Band zur lizenzfreien Nutzung durch WLAN bekannt gegeben. Die Veröffentlichung im Official-Journal (OJEU) macht den Weg frei für Gigabit-WLAN in Europa. Doch das darf erst der Anfang sein, findet Lancom-Gründer und Geschäftsführer Ralf Koenzen.

Ralf Koenzen, Geschäftsführer Lancom

Ralf Koenzen: „Heute ist ein guter Tag für die digitale Zukunft Europas! Mit der Freigabe des unteren 6 GHz-Bands und dem damit verbundenen Extraspektrum von 500 MHz legt die EU den Grundstein für ultraschnelles WLAN als Schlüsseltechnologie auf dem Weg zur drahtlosen Gigabitgesellschaft. Als europäischer WLAN-Hersteller haben wir den politischen Entscheidungsprozess von Beginn an begleitet und danken der EU und allen Beteiligten für diesen historischen Schritt.

Der zusätzliche Frequenzblock (5925–6425 MHz) verdoppelt das bislang in Europa nutzbare Spektrum und verleiht dem jüngsten Technologiestandard WiFi 6 einen immensen Leistungsschub: Als WiFi 6E (Enhanced) – so der Vermarktungsname – zieht WLAN bei den Latenzraten mit dem Mobilfunkstandard 5G gleich. Damit ergeben sich völlig neue Einsatzszenarien etwa bei Echtzeitanwendungen wie Augmented- und Virtual-Reality. Selbst in Umgebungen mit hoher Nutzerdichte wie Schulen, Hörsälen oder Fußballstadien surfen User künftig mit Gigabit-Geschwindigkeit. Bei Lancom planen wir die Markteinführung erster WiFi-6E-Enterprise-Lösungen im Herbst.

Etappenziel erreicht

Doch bei aller Euphorie: Um das volle Potenzial von WLAN freizusetzen und global Schritt zu halten, darf der untere Teil des 6-GHz-Bands nur ein Etappenziel sein. Zahlreiche Länder, darunter führende Wirtschaftsnationen wie die USA, Südkorea und viele Staaten Mittel- und Südamerikas,haben bereits vorgelegt und das komplette Band im Umfang von 1.200 MHz für WLAN( 5925–7125 MHz) geöffnet. Australien, Japan und Kanada werden in Kürze folgen. Europa muss hier nachziehen! Schließlich steht die Entwicklung nicht still. Multi-Gigabit-Anwendungen wie Immersive Video oder Echtzeit-Hologramme zeigen bereits heute, wo die Reise hingeht. Studien schätzen die weltweiteWertschöpfung durch WLAN im Jahr 2025 auf 5 Billionen US-Dollar. Begleitet von der exponentiellen Zunahme drahtlos vernetzter Geräte. Die damit verbundene Datenflut können Mobilfunk und WLAN nur im Tandem bewältigen. Die vollständige Öffnung des 6 GHz-Bands für WLAN und eine möglichst weitreichende regulatorische Harmonisierung schaffen hierfür die nötigen Voraussetzungen.“

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