Aggregation mehrerer WAN-Links

Dennis Hofheinz, Sales Engineer bei Vitel

Dennis Hofheinz, Sales Engineer bei Vitel, im Interview mit Netzpalaver zur Aggregation von mehreren auf unterschiedlichen Technologien basierenden WAN-Links und die aus der Speedfusion-Technik resultiereden Vorteile des Router-Herstellers Peplink. 

 

Netzpalaver: WAN-Bündelung – was hat es damit auf sich?

Dennis Hofheinz: Unter der WAN-Bündelung versteht man die Kombination und zeitgleiche Nutzung mehrerer Internetleitungen. Fälschlicherweise wird WAN-Bonding häufig mit Load-Balancing gleichgesetzt. Dies ist jedoch bei weitem nicht das Gleiche. Werden beispielsweise vier 50-MBit/s-DSL-Anschlüsse durch Bonding kombiniert, ergibt sich eine Gesamtperformance von ca. 160 MBit/s für eine einzelne Session. Beim Load-Balancing hingegen sind in diesem Beispiel maximal 50 MBit/s pro Session möglich.

 

Netzpalaver: Für wen ist dieser Lösungsansatz geeignet?

Dennis Hofheinz: Von dem Lösungsansatz kann jeder profitieren, der eine stabile und performante Anbindung an das Internet oder eine Zweigstelle benötigt. Die von uns vertriebenen Peplink-Geräte eignen sich unter anderem für den Einbau in Fahrzeuge wie Pkw, Busse oder Züge. Im stationären Umfeld haben wir sowohl kleine Geräte für den SoHo-Bereich als auch Enterprise 19-Zoll-Geräte für den Rechenzentrumsbetrieb im Portfolio.

 

Netzpalaver: Wie aufwendig ist die Umsetzung?

Dennis Hofheinz: Die Router von Peplink sind sehr einfach zu konfigurieren. Vergleicht man die Kosten eines Peplink-Routers mit denen einer dedizierten Standleitung oder einer MPLS-Leitung, so amortisiert sich ein Gerät von Peplink bereits im ersten Jahr zu 100 Prozent.

 

Netzpalaver: Was ist das Besondere an der Speedfusion-Bündelung von Peplink?

Dennis Hofheinz: Die patentierte Speedfusion-Technologie erlaubt es, Daten gleichzeitig über unterschiedliche Medien und Provider zu übertragen. Auf Wunsch hin kann dies mit 256 Bit verschlüsselt werden. So lässt sich gewährleisten, dass dauerhaft eine performante und schnelle Verbindung vorhanden ist. Sollte eine Leitung langsamer werden oder gar ausfallen, wird sie automatisch aus dem Verbund genommen, ohne dabei die Übertragung zu beeinträchtigen. Auf diese Weise kann zum Beispiel eine Videokonferenz auch dann ausfallfrei weiterlaufen, wenn ein Bagger auf der Straße das Internetkabel durchtrennt hat.

 

Netzpalaver: Wie sicher ist der Einsatz der Technologie?

Dennis Hofheinz: Eine AES-256-Bit-Verschlüsselung gilt derzeit als äußerst sicher. Werden mehrere Leitungen miteinander kombiniert, könnte ein potenzieller Angreifer maximal Fragmente eines verschlüsselten Datenstreams abgreifen, die ihm nichts nützen. Dies liegt daran, dass die Übertragung der Datenpakete parallel über sämtliche verfügbare Leitungen erfolgt. Insgesamt macht die Peplink-Technologie so die AES 256-Bit-Verschlüsselung noch sicherer.

 

Netzpalaver: Kann die WAN-Bündelung mit anderen Technologien kombiniert werden?

Dennis Hofheinz: Ja, die Bündelung lässt sich unter anderem mit Hot-Failover kombinieren, denn um die maximale Performance nicht durch schlechte Leitungen zu bremsen, sollten nicht alle Leitungen miteinander gebündelt werden. Es ist beispielsweise möglich, DSL- und Glasfaserleitungen zu bündeln, während eine oder mehrere LTE-Leitungen gebündelt zu einem Hot-Failover-Verbund auf Priorität 2 im Tunnel liegen. Sollte dann die DSL-Glasfaserverbindung ausfallen, würde die LTE-Leitung nahtlos und unterbrechungsfrei übernehmen.

 

Netzpalaver: Wie wichtig ist ein zentrales Management für solche Lösungsansätze?

Dennis Hofheinz: Unabdingbar. Je größer ein Netzwerk ist, desto aufwendiger wird die Konfiguration. Betreibt man etwa ein Firmennetzwerk mit mehreren Filialen und möchte Änderungen an allen Routern vornehmen, ergibt sich nicht nur eine unnötige Vervielfältigung der To-Dos. Es steigt auch die Gefahr, sich selbst von dem entfernten Netzwerk auszusperren. Mit dem zentralen Management „InControl2“ von Peplink lassen sich Änderungen gleichzeitig für beliebig viele Geräte ausführen. Außerdem kann man sich auf die Konsole des Gerätes verbinden, als wäre man vor Ort. Im Falle eines Firmwareupdates ist es dadurch nicht notwendig, tagelanger Fleißarbeit nachzugehen und jeden Router einzeln anzufassen. Kurzum: Ohne zentrales Management macht ein SD-WAN keinen Sinn.

 

Netzpalaver: Vitel ist ein Value-Added-Distributor. Welche Benefits haben Kunden, wenn Sie über Vitel kaufen?

Dennis Hofheinz: Ein wesentlicher Vorteil der Zusammenarbeit mit uns besteht darin, dass wir nicht nur Hardware verkaufen, sondern unsere Partner stetig unterstützen – unter anderem bei der Integration sowie beim Proof-of-Concept. Wir halten Schulungen, lassen niemanden im Regen stehen und helfen bei Problemen, wo wir können. Dies gilt für alle unsere Partner und Endkunden in ganz Europa.

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