Cybersicherheit hat oberste Priorität für Managed-Service-Provider

Kaseya hat die Ergebnisse seiner „MSP Benchmark Survey 2020“ veröffentlicht. Bei der neunten Ausgabe der jährlich durchgeführten Studie wurden 1.300 Inhaber und Techniker von MSP-Unternehmen in mehr als 50 Ländern befragt. Zu den Themen gehörten die Trends in der Preisgestaltung und Servicebereitstellung, neue Serviceangebote sowie betriebliche Ressourcen und Bedürfnisse. Die früheren Umfragen ergaben, dass MSP ihre Prioritäten recht unterschiedlich setzen. Diesmal stand jedoch bei den meisten Cybersicherheit und die Einhaltung der Datenschutzvorgaben an oberster Stelle.

„Die Befragten stimmten mit klarer Mehrheit überein, dass sie ihre Kunden mehr im Bereich Cybersicherheit unterstützen müssen. Dies gilt insbesondere in der momentan schwierigen Zeit.“, sagte Jim Lippie, Senior Vice President und GM für Partner Development bei Kaseya. „Immer mehr KMU sind darauf bedacht, sich vor einem wirtschaftlichen Abschwung nur auf die wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen zu konzentrieren und die internen IT-Kosten zu senken. Deswegen verlassen sie sich auf das Fachwissen und die Dienstleistungen von MSP, um ihren Geschäftsbetrieb am Laufen halten zu können.“

Die Antworten für die Studie 2020 wurden noch vor der Coronakrise –  im Dezember 2019 – gesammelt. Mittlerweile hat die Pandemie den Ausbau von IT-Sicherheitsmaßnahmen noch notwendiger gemacht. Unternehmen aller Größenordnungen wurden in letzter Zeit verstärkt Ziele von Cyberangriffen. Wegen der aktuellen Homeoffice-Regelungen verbinden sich gerade wesentlich mehr private Geräte mit den Unternehmensnetzwerken. Cyberkriminelle versuchen dies für sich zu nutzen.

„60 Prozent der Befragten geben an, dass ihre Kunden im vergangenen Jahr eine Downtime wegen eines Netzwerkausfalls hatten.“, so Lippie. „Besonders zurzeit kann ein Netzwerkausfall für ein kleines Unternehmen das Ende bedeuten. Für MSP, die das IT-Rückgrat dieser kleinen Unternehmen sind, bietet sich daher eine hervorragende Gelegenheit, die Cybersicherheitslösungen und Sicherheitsstrategien ihrer Kunden zu überarbeiten. Nur so können diese flexibel auf die verschiedenen Bedrohungen reagieren.“

 

Sicherheit hat oberste Priorität

Auch MSP und ihre Kunden sind zunehmend mit Sicherheitsrisiken konfrontiert. Da MSP über Remote-Monitoring and Management-Tools (RMM) Zugang zu den IT-Umgebungen ihrer Kunden haben, sind sie ein ideales Ziel für Kriminelle. Der Fernzugriff erweitert die Angriffsfläche des Unternehmensnetzwerkes erheblich. 37 Prozent der Umfrageteilnehmer geben an, dass MSP heute anfälliger für Cyberangriffe sind als 2019.

Neben der Sorge um die eigene IT-Sicherheit müssen sich MSP auch mit den Risiken ihrer Kunden auseinandersetzen. Kunden ließen sich von 95 Prozent der Befragten wegen Cybersicherheitsplänen und Best-Practices beraten. Drei Viertel behaupten, dass 10 bis 20 Prozent ihrer Kunden 2019 von Hackern angegriffen wurden.

Die Teilnehmer konnten in einer Liste die wichtigsten IT-Anliegen ihrer Kunden auswählen, dazu gehören beispielsweise „Support mobiler Geräte“, „Austausch von Altsystemen“ und „Einführung, Migration und Support der Public-Cloud“. 29 Prozent nennen die „Bewältigung von Sicherheitsrisiken“ als das vorrangige IT-Bedürfnis ihrer Kunden. „Cybersicherheitsdienste“ wie Schutz vor Viren, Malware und Ransomware folgen mit 14 Prozent. Insgesamt sehen also 43 Prozent der Befragten Cybersicherheitsmaßnahmen als den derzeit wichtigsten IT-Bereich. MSP können die IT ihrer bestehenden und zukünftigen Kunden durch mehrschichtige Sicherheits- und Backup-Dienste schützen.

 

Weitere wichtige Ergebnisse des 2020-MSP-Benchmark-Surveys von Kaseya:

Der Bedarf an Compliance-Services wächst. Umfang und Reichweite der Datenschutzverordnungen nehmen zu und geben kleinen wie großen Unternehmen strenge Auflagen vor. Zwei Drittel der Befragten berichten, dass ihre Kunden Schwierigkeiten haben, die Vorschriften zu erfüllen. Beinahe ein Drittel stellt einen Anstieg des Bedarfs an Compliance-Services in den letzten zwei Jahren fest.

Unsere Abhängigkeit von Software und anderen Technologien wächst. Aus diesem Grund werden die Regulierungsbehörden die Datenschutzgesetze entsprechend anpassen. Dies bietet MSP die Gelegenheit, eine Nischenexpertise in diesem Bereich zu entwickeln, mit der sie ihre Kunden bei der Einhaltung der Verordnungen unterstützen können.

RMM bleibt die bevorzugte Kernanwendung der MSP. Für mehr als die Hälfte der Befragten (61 Prozent) ist RMM nach wie vor die wichtigste Anwendung, gefolgt von PSA (21 Prozent) und IT-Documentation (11 Prozent). Wichtiger als die Anwendungen selbst ist jedoch die Integration dieser Kernanwendungen (fast 70 Prozent halten sie für „sehr wichtig“). 81 Prozent sind der Meinung, dass ihr Unternehmen mit der Integration höhere Gewinne erwirtschaften könnte.

MSP zeigen Wachstum durch neue Angebote und wertbasierte Preisgestaltung. In den letzten zehn Jahren haben sich MSP stark weiterentwickelt: von der einfachen Bereitstellung von Break/Fix-Services hin zur Implementierung vollwertiger Lösungspakete. Die treibende Kraft dieser Entwicklung ist die Fähigkeit der MSP, flexibel auf neue Markbedürfnisse zu reagieren. Fast 90 Prozent der Befragten halten die Erweiterung ihres Dienstleistungsangebots für entscheidend: Die erfolgreichsten und wachstumsstärksten MSP – diejenigen, deren monatlich wiederkehrender Umsatz durchschnittlich um mehr als 20 Prozent wächst – haben in den letzten zwei Jahren etwa vier bis fünf neue Services zu ihrem Angebot hinzugefügt.

Hinter all diesem Wachstum steht eine anhaltende Verlagerung hin zu wertbasierten Preismodellen. Ähnlich wie bei der Kaseya MSP-Benchmark-Survey 2019 entschieden sich die Befragten in diesem Jahr für eine wertorientierte Preisstrategie anstelle von kostenbasierten oder Preisanpassungsstrategien. Wertbasierte Preisstrategien entwickeln Preise auf der Grundlage des Endergebnisses und des dem Kunden gelieferten Wertes. 38 Prozent der Umfrageteilnehmer führen mehr als die Hälfte ihres Umsatzes auf eine wertorientierten Preisstrategie zurück. Im Gegensatz dazu berichten nur 17 Prozent der Befragten, dass der Großteil ihres Umsatzes auf einer kostenbasierten Preisstrategie fußt.

Der Cloud-Support nimmt ab, bleibt aber eine Chance für MSP-Wachstum. Die Integration der Public und Private Cloud gehört zu den wichtigsten IT-Anliegen der Unternehmen im Jahr 2020. Allerdings gingen der Anteil der Befragten, die Client-Cloud-Umgebungen verwalten, im Bereich Public Cloud von 70 Prozent (Umfrage 2019) auf 56 Prozent (Umfrage 2020) zurück. Im Bereich Private Cloud fiel der Wert von 59 Prozent (2019) auf 49 Prozent. Trotzdem besteht für MSP immer noch die Möglichkeit, ihre Cloud-Management-Angebote zu erweitern, da fast ein Viertel (21 Prozent) der businessstarken MSP die Public Cloud-Umgebungen ihrer Kunden verwalten.

 

Info: Hier lässt sich die komplette „2020 MSP Benchmark Survey“ von Kaseya nach E-Mail-Akkreditierung downloaden: https://www.kaseya.com/resource/2020-msp-benchmark-survey/ Dieser Link führt zur EMEA-spezifischen Studie: https://www.kaseya.com/resource/2020-msp-benchmark-survey-emea-edition/

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