Sicherer Datenaustausch mit Datenprodukten von Drittanbietern

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AWS hat „AWS Data Exchange“ angekündigt. Der neue Service ermöglicht es Millionen von AWS-Kunden, Datenprodukte von Drittanbietern sicher über den AWS-Marketplace zu abonnieren und zu nutzen. Dabei verbietet AWS-Data-Exchange, dass sensible persönliche Daten ohne Erlaubnis geteilt werden. Mehr als 1.000 Angebote von über 80 qualifizierten Datenanbietern sind ab sofort verfügbar. Zu den Anbietern gehören branchenführende Marken wie beispielsweise Reuters. Das Unternehmen bietet Daten aus jährlich über 2,2 Millionen Nachrichten an. Mit AWS-Data-Exchange können qualifizierte Datenanbieter Millionen von AWS-Kunden über die Cloud erreichen. So müssen sie selbst keine Infrastruktur aufbauen, um Daten speichern und bereitstellen zu können sowie Abrechnungen und Berechtigungen zu verwalten.

Zum Beispiel haben Immobilienversicherer die Möglichkeit, historische Wetteraufzeichnungen zu beziehen, mit deren Hilfe sie Versicherungskonditionen an geografische Regionen anpassen können. Forscher an akademischen Einrichtungen können den Klimawandel besser untersuchen, da sie auf Datensätze zu CO2-Emissionen Zugriff erhalten. Experten aus dem Gesundheitssektor sind in der Lage, aggregierte Daten aus historischen klinischen Studien zu beziehen, um ihre Forschungsaktivitäten zu beschleunigen. 

Bevor Kunden sich für ein Datenabonnement entscheiden, können sie den Preis und die Nutzungsbedingungen der Anbieter einsehen. Nach Abschluss eines Abos haben Kunden die Möglichkeit, die Programmierschnittstelle (API) oder die Konsole von AWS-Data-Exchange zu nutzen. Damit lassen sich die abonnierten Daten direkt im Amazon-Simple-Storage-Service (Amazon-S3) übernehmen, um sie über das breite und tiefe AWS-Cloud-Portfolio hinweg zu nutzen. Wenn ein Anbieter seine Datensätze aktualisiert, benachrichtigt AWS-Data-Exchange alle Abonnenten über einen Amazon-Cloudwatch-Event. Kunden können automatisch auf die aktualisierten Daten in ihren Data-Lakes, Anwendungen, Analysen und Machine-Learning-Modellen zugreifen. 


Die Kosten der Datenabonnements werden in den bestehenden AWS-Rechnungen der Kunden aufgeschlüsselt. Zusätzlich können Kunden bei ihren Drittanbietern anfordern, dass der Bezug ihrer bereits bestehenden Abonnements auf AWS-Data-Exchange kostenfrei umgestellt wird. Dadurch können diese Anwender ihre gesamten Drittanbieterdaten in der AWS-Cloud mit AWS-Data-Exchange über eine einzige Schnittstelle einfacher nutzen. 

Namhafte Unternehmen bieten Datensätze als Produkte auf dem AWS-Marketplace an, wie beispielsweise Change-Healthcare. Das Unternehmen verarbeitet und anonymisiert mehr als 14 Milliarden Transaktionen im Gesundheitssektor und jährlich eine Billion Schadensansprüche. Dun & Bradstreet unterhält eine Datenbank mit weltweit mehr als 330 Millionen geschäftlichen Datensätzen. Foursquare verarbeitet Standortinformationen von 220 Millionen Nutzern und von mehr als 60 Millionen gewerblichen Anbietern weltweit. Weitere Unternehmen, die Datensätze auf dem AWS-Marketplace als Abonnement anbieten, sind zum Beispiel TransUnion, Pitney Bowes und Virtusa.

Unternehmen, Wissenschaftler und akademische Institutionen nutzen seit Jahrzehnten Daten von Drittanbietern. Diese verwenden sie für ihre Forschung, für zahlreiche Anwendungen und Analysen sowie um Modelle für maschinelles Lernen zu trainieren und Entscheidungen auf Grundlage von Daten zu treffen. Doch mit einer wachsenden Anzahl an Datenabonnements treten auch Probleme auf. Die Nutzer warten oft Wochen auf die Lieferung der physischen Speichermedien, auf denen sich die gewünschten Daten befinden. Außerdem müssen sie sensible Anmeldeinformationen für mehrere File-Transfer-Protocol- (FTP-)Hosts managen und regelmäßig nach neuen Updates suchen. Zudem kommt es vor, dass Code für unterschiedliche Schnittstellen (APIs) zu schreiben ist. Nutzer waren durch diese Situation dazu gezwungen, Automatisierungen zu entwickeln und zu pflegen, die dafür sorgen, dass die aktuellsten Drittanbieterdaten für ihre Data-Lakes, Applikationen und Analysetools sowie für ihre Machine-Learning-Modelle, die sie auf AWS migrieren, zur Verfügung stehen. Außerdem mussten Anwender für jeden einzelnen Datenanbieter unterschiedliche Abrechnungsmodalitäten und Lizenzmodelle verwalten. Für die Datenanbieter wiederum stellte es eine Herausforderung dar, potenzielle Kunden zu erreichen, ohne dabei viel Budget in Vertrieb und Marketing zu stecken. Hinzu kamen Investitionen in Technologie, um Daten für potenzielle Kunden zu speichern und verfügbar zu machen sowie um Rechnungen auszustellen und Zugangsberechtigungen zu verwalten. 

AWS-Data-Exchange löst diese Probleme sowohl für Datenanbieter als auch für Datennutzer über einen einfach zu nutzenden, sicheren und einheitlichen Markplatz für Daten in der Cloud.

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