Datenkompetenz erhöht den Unternehmenswert

big-data-2296821_640Der souveräne Umgang mit Daten ist für Organisationen aller Art und Größe bares Geld wert. Das geht aus einer neuen, weltweiten Studie des Data-Analytics-Spezialisten Qlik hervor. Erstellt wurde der „Data Literacy Index“ im Auftrag von Qlik durch die amerikanische Wharton School und das Institut IHS Markit. Laut dem Index können große Organisationen ihren Wert um bis zu 500 Millionen Dollar steigern, wenn sie unternehmensweit und konsequent auf eine datenversierte Kultur setzen.

Der Data-Literacy-Index stellt deutliche Zusammenhänge zwischen Unternehmensleistung und Datenkompetenz der Mitarbeiter her. Unter anderem zeigt die Studie, dass Organisationen mit ausgeprägter Daten-Souveränität einen bis zu 5% höheren Unternehmenswert aufweisen als andere. Jedoch: Während die Mehrheit der Geschäftsentscheider die Bedeutung einer datenkompetenten Belegschaft zwar erkennt (92%), ermutigen nur weniger als 20% ihre Mitarbeiter tatsächlich, selbstsicherer im Umgang mit Daten zu werden.

 

Datenbasierte Entscheidungsfindung im ganzen Unternehmen

Datenkompetenz im Unternehmen bezieht sich einerseits auf die Fähigkeit der Mitarbeiter, Daten für Entscheidungen zu lesen, zu analysieren, neue Einsichten aus den digitalen Informationen zu gewinnen und diese schließlich zu nutzen. Und andererseits darauf, das Lernen von, mit und über Daten unternehmensweit zu kommunizieren und breites Datenwissen für Entscheidungen in der gesamten Organisation und auf allen Ebenen anzuwenden.

Der Data-Literacy-Index unterscheidet Unternehmen danach, inwieweit Mitarbeiter an ihren Arbeitsplätzen über die für sie notwendigen Daten verfügen – und inwieweit sie in der Lage sind, Daten für Entscheidungen zu nutzen. Der Trend zeigt deutlich, dass Unternehmen, die im oberen Drittel des Data-Literacy-Index liegen, einen um 3% bis 5% höheren Unternehmenswert aufweisen. Darüber hinaus zeigt verbesserte Datenkompetenz eine positive Korrelation mit anderen Messgrößen der Unternehmensleistung, einschließlich Bruttomarge, Kapitalrendite, Eigenkapitalrendite und Umsatzrendite.

„Es ist das erste Mal, dass die Datenkompetenz auf Unternehmensebene gemessen wird, was nicht nur die Datenkompetenz der Mitarbeiter des Unternehmens umfasst, sondern auch die Nutzung von Daten für Entscheidungen im gesamten Unternehmen“, so Lorin Hitt, Professorin an der Wharton School der University of Pennsylvania. „Die Forschung deutet darauf hin, dass Datenkompetenz in Unternehmen eine Reihe von Aspekten umfasst, die sich gegenseitig verstärken und mit finanzieller Leistung verbunden sind.“

 

Zurückhaltung, wenn es um Investitionen in Datenkompetenz geht

Für den Data-Literacy-Index wurden 604 globale Entscheidungsträger von Unternehmen in 10 Regionen über die Verwendung von Daten und zur Datenkompetenz in ihren Organisationen befragt. Die Studie wurde von Wharton-Wissenschaftlern definiert und von PSB Research durchgeführt. Weitere wichtige Ergebnisse sind:

  • Die Mehrheit der Entscheidungsträger in Unternehmen hält es zwar für wichtig, dass die Mitarbeiter über Datenkenntnisse verfügen. Aber nur 24% der Mitarbeiter fühlt sich wirklich in der Lage, Daten zu lesen, sie zu analysieren, zu verstehen und mit ihnen zu arbeiten (Quelle: How to Drive Data Literacy within the Enterprise).
  • Diese Lücke wird dadurch vertieft, dass der Aufbau von Datenkompetenz oft nur als Verantwortung der einzelnen Mitarbeiter wahrgenommen wird – obgleich fast zwei Drittel der befragten Unternehmen (63%) gern mehr Mitarbeiter mit Datenkenntnissen hätten. Nur 34% der Unternehmen bieten derzeit Schulungen zur Verbesserung der Datenkenntnisse an. Nur 36% sind bereit, höhere Gehälter an Mitarbeiter zu zahlen, die über Datenkompetenz verfügen.
  • Fast alle Entscheider in Unternehmen erkennen an, dass Daten für ihre Branche (93%) und die Entscheidungsfindungen (98%) wichtig sind. Erstaunlicherweise haben aber nur 8% der Unternehmen in den letzten fünf Jahren die Art, wie sie Daten verwenden, signifikant verändert.

 

Europäische Unternehmen am versiertesten im Umgang mit Daten

Qlik-Data-AnalyticsEuropa hat laut der neuen Untersuchung den höchsten Data-Literacy-Score aller Regionen, wobei Großbritannien, Deutschland und Frankreich zu den am weitesten fortgeschrittenen Nationen für Corporate-Data-Literacy gehören. Zwar ist Singapur die datenkundigste Nation weltweit, regional betrachtet liegen USA und APAC jedoch gleichauf mit einem geringeren Wert als Europa.

Dies spiegelt eine größere Anerkennung wider, die europäische Entscheidungsträger offenbar für den Wert von Daten haben. Denn 72% von ihnen bestätigen, dass diese „sehr wichtig“ sind – verglichen mit nur 60% in Asien und 52% in den USA.

Während die US-Entscheidungsträger die meisten Veränderungen in der Art und Weise vorgenommen haben, wie ihre Unternehmen Daten verwenden – 47% berichteten von „ziemlich vielen“ Änderungen, verglichen mit 40% in Asien und 36% in Europa – tun sie weniger, um die Mitarbeiter für den Umgang mit Daten zu rüsten. Die USA weisen das niedrigste Niveau von Schulungen zur Datenkompetenz auf.

 

Verwaltung, Tech- und Finanzbranche schneiden bei der Datenkompetenz am besten ab

Zudem deckt der Index auf: Es gibt weitaus größere Unterschiede in der Datenkompetenz zwischen den Branchen als zwischen den Regionen: Das Gesundheitswesen, der Einzelhandel und die Immobilienbranche schnitten bei der Datenkompetenz unterdurchschnittlich ab (mit Datenkompetenzen zwischen 67,1 und 70,7 Punkten), während die Verwaltungs-, Technik- und Finanzbranche besser abschnitten (bis zu 81,1 Punkte).

Robert Schmitz, Area Vice President Southern Europe & Russia bei Qlik, sagt zu den Ergebnissen: „Megatrends wie Automatisierung, Robotik und Künstliche Intelligenz bedeuten die vierte industrielle Revolution. Daten werden immer mehr zur universellen Sprache – und Unternehmen, die sie beherrschen, werden erfolgreich sein. In spätestens fünf Jahren werden die Gewinner der Datenrevolution feststehen. Dabei ist der Data Literacy Index nicht nur ein Augenöffner. Es ist ein Aufruf an Entscheider, sich zukunftsfähig im Markt aufzustellen.“

Die zusammengefassten Studien-Ergebnisse stehen hier zum Download zur Verfügung.

Corporate-Data-Literacy-Index

Der Corporate-Data-Literacy Index wurde von Qlik im Auftrag des Data-Literacy-Project erstellt. Dabei handelt es sich um eine neue, globale Gemeinschaft, die sich zum Ziel gesetzt hat, eine umfassendere Diskussion anzuregen und die Instrumente zu entwickeln, die benötigt werden, um eine verantwortungsvolle, erfolgreiche und datenkompetente Gesellschaft zu stärken. Gründungspartner sind Cognizant, Qlik, Pluralsight, Experian, das Chartered Institute of Marketing und Data to the People.

Weitere Informationen darüber, wie Unternehmen ihre eigene Revolution der Datenkompetenzen starten können, stellt das Data-Literacy-Project hier zur Verfügung: http://www.thedataliteracyproject.org/

Methodik

Die Umfrage wurde von PSB Research im Zeitraum vom 27. Juni bis 18. Juli 2018 durchgeführt. Die Entscheidungsträger wurden aus globalen börsennotierten Unternehmen mit mindestens 500 Mitarbeitern ausgewählt, die ein breites Spektrum von Branchen vertreten, darunter Banken und Finanzdienstleistungen, Fertigung, Einzelhandel, Transport, Gesundheitswesen, Energie, Bauwesen, Versorgungsunternehmen und Kommunikation. Die Gesamtzahl der durchgeführten Interviews betrug 604: je 200 in den USA und Europa, 204 in Asien.

Unternehmens-Datenkompetenz Scores

Das Maß für die Datenkompetenz von Unternehmen wurde von IHS Markit und einem Professor der Wharton School festgelegt. Es liegt auf einem Kontinuum, das auf den Datenkompetenzen der Mitarbeiter, datengetriebener Entscheidungsfindung und Datenqualitätsstreuung basiert. Eine Umfrage wurde entwickelt, um die drei Dimensionen der Datenkompetenz von Unternehmen zu messen. Antworten wurden mit passenden Skalen und Scores über alle Indikatoren hinweg standardisiert und aggregiert. Der Gesamtwert für die Datenkompetenz des Unternehmens wird als Summe der drei Säulenwerte berechnet von 0 bis zu einem Hoch von 100.

Kennzahlen der Unternehmensleistung

Der Unternehmenswert kann als die prozentuale Differenz im Unternehmenswert der Organisation für eine Standardabweichung im Corporate Data Literacy Score interpretiert werden, wobei alle anderen Vermögenswerte des Unternehmens feststehen. Die Leistungsanalyse wurde anhand von öffentlichen Finanzdaten für die befragten Unternehmen durchgeführt.

#Netzpalaver #Qlik