Der Kampf um Informationen ist bereits im Gange

cyber-security-3410923_640In einer Umfrage von Venafi während der Black-Hat-Konferenz erklärten über 86 Prozent der befragten Spezialisten für Cybersecurity, dass wir bereits mitten in einem Cyberkrieg stecken. Zwei von fünf Umfrageteilnehmern (40 Prozent) gehen davon aus, dass staatliche Cyberangriffe bereits Menschenleben gekostet haben. In einem solchen aktuellen und zukünftigen Kampf werden Informationen und Maschinen zu Waffen und Zielen der Auseinandersetzung, um Menschen einzuschüchtern und den Alltag oder die Infrastruktur von anderen Staaten zu kontrollieren.

 

Jeff Hudson, CEO von Venafi
Jeff Hudson, CEO von Venafi

Jeff Hudson, CEO von Venafi, dem führenden Anbieter für den Schutz von Maschinenidentitäten, erläutert zu den Ergebnissen der Umfrage: „Im Moment sind Informationen die stark umkämpfte Ressource im Cyberkrieg und diese Informationen befinden sich in Maschinen. Das umfasst alle Arten von physischen und digitalen Maschinen, wie Smartphones, Laptops, Industrieanlagen, Apps, Docker-Containern, Virtuellen Maschinen und vielem mehr. Viele der Anlagen, die früher manuell gesteuert wurden, laufen jetzt vollautomatisch. Wenn jemand diese automatisierten Steuerungsanlagen über Informationen und Maschinen übernimmt, dann haben wir einen ganz neuen Kriegsschauplatz.

Und weil ein Großteil unserer physischen Welt von Maschinen gesteuert wird, können Cyberangriffe die Grenze zwischen der digitalen zur physischen Welt überwinden und substanzielle Schäden verursachen. Warum sollte eine Regierung zum Beispiel das Energienetz eines anderen Staates infiltrieren wollen? Das liegt daran, dass sie durch die digitale Kontrolle der kritischen Infrastruktur eines Landes aufgrund dessen Bedeutung, sowohl die Wirtschaft als auch das politische System und Institutionen untergraben können.

Wenn ein Angreifer unter der Bevölkerung genug Angst streut, werden die Bürger um jeden Preis Sicherheit fordern. Wenn also ein anderes Land die Kontrolle über das Stromnetz hat, könnte es sich entscheidend in die Infrastruktur des Ziels einschalten, zum Beispiel über das gezielte Abschalten von Strom. Das könnte möglicherweise Ampeln, Heizungen, Klimaanlagen und vieles mehr betreffen sowie zu großem Chaos führen. Es würde die Leute verängstigen und die Wahrscheinlichkeit ist ziemlich hoch, dass wir solche Cyberangriffe in nicht allzu ferner Zukunft sehen und erleben werden.

Die zweite Möglichkeit wäre, große Teile der Infrastruktur vor einer physischen militärischen Invasion zu deaktivieren. Das ist weniger wahrscheinlich, aber es ist sicherlich eine Option, die wir ernsthaft in Betracht ziehen sollten. Obwohl das möglich wäre, denke ich allerdings nicht, dass dies wirklich die Intention ist, vielmehr wird das Ziel sein, die Öffentlichkeit einzuschüchtern, damit das alltägliche Leben und der Frieden gestört werden.

Meine Schlussfolgerung ist: Der Begriff des Krieges ändert sich von etwas, das mit Kugeln und Gewehren auf dem Boden ausgetragen wird, zu etwas, das sich um Bits und Bytes dreht. Im Wesentlichen bedeutet es, Informationen anzugreifen, Informationen zu stehlen, Informationen zu kompromittieren und letztlich: Informationen zu kontrollieren. Das ist die Essenz des Cyberkriegs. Wenn man diese Idee einmal nachvollzogen hat, dann ist es ziemlich offensichtlich, dass wir uns gerade in einem vollwertigen Cyberkrieg befinden.“

#Netzpalaver #Venafi