Schulterschluss der Trust-Service-Provider

©A-Trust_ESDEurope First! Unter diesem Leitsatz knüpft A-Trust am Vorjahreserfolg an und versammelt erneut die Führungsspitzen der Signatur- und Trust-Service-Provider. Im Rahmen des zweiten ESD wird nun das offizielle Gründungspapier der „Associated European Trust Centers“ unterzeichnet. Die junge Vereinigung hat auf Initiative der zuständigen EU-Kommission bereits gemeinsam ausgearbeitete Empfehlungen zu rechtlichen Rahmenbedingungen vorgelegt. In den Zieldefinitionen heißt es unter anderem, dass Europa zu einem weltweit anerkannten Vorbild auf den Gebieten Cybersecurity, Digital-Trust und Digitaler-Signatur werden soll.

Erstmals fand der ESD 2017 in Anwesenheit von Andrus Ansip, Vizepräsident der Europäischen Kommission, statt. Das Zusammentreffen stand ganz im Zeichen der bereits zugelassenen EU-Regulierungen für Trust-Service-Provider. Fachleute und Branchenkenner begrüßen die eIDAS-Verordnung grundsätzlich, streben jedoch auch eine gemeinsam abgestimmte Harmonisierung an. Die EU-Behörden reagierten umgehend: Sie signalisierten großes Interesse an einer Kooperation und beauftragten A-Trust mit der Ausarbeitung branchenspezifischer Leitlinien. Michael Butz, CEO von A-Trust, wurde eingeladen, die Leitlinien in Brüssel vorzustellen. Butz startete die „Trust Awareness Campaign – the Digital Trust Movement“ als Zeichen des beginnenden Schulterschlusses der Trust-Service-Provider: „Die jährliche ESD-Konferenz etabliert einen dauerhaften Think-Tank. Gemeinsam erreichen wir, dass Richtlinien abgestimmt werden, die faire Bedingungen vorgeben und den nächsten notwendigen Schritt in der Geschichte der Europäischen Digitalen Signatur einleiten“, so Michael Butz.

In enger Zusammenarbeit mit den EU-Behörden bildet der ESD nun eine Brücke zwischen der eIDAS-Verordnung und deren, auf jeweils nationaler Ebene abgestimmten, Anwendungen. Die effiziente Umsetzung der eIDAS-Rahmenbedingungen soll so in ganz Europa vorangetrieben werden. In Anbetracht der Tatsache, dass Österreich am 1. Juli 2018 zum bereits dritten Mal den EU-Ratsvorsitz übernimmt, stecken sich das in Wien ansässige Unternehmen A-Trust und der ESD in Bezug auf Cybersecurity, Digital Trust und Digitale Signatur hohe Ziele: Europa soll zum vorbildlichen Akteur aufsteigen.

Ein weiterer bemerkenswerter Schritt war die ESD-Konferenz am 15. Februar 2018 in Wien. Zum zweiten Mal haben sich führende Signatur Provider aus ganz Europa – darunter Deutschland, Italien und Litauen – versammelt und ihre zukunftsorientierte Zusammenarbeit als Verein gestärkt. Die geladenen Teilnehmer unterzeichneten ein Dokument, das folgende Leitsätze definiert:

  • Abgestimmte, grenzübergreifende Transaktionen ermöglichen
  • Die Aufmerksamkeit für die eIDAS-Verordnung steigern, um die digitale Transformation der Wirtschaft Europas voranzutreiben
  • Den Schutz persönlicher Daten fordern und Synergien suchen
  • Europäische Lösungen verstärkt forcieren, um Datensicherheit zu garantieren
  • Die Entwicklung einer Europäischen Cloud-Infrastruktur, verankert in lokalen Infrastrukturen und Europäischem Recht

Wie viel Bedeutung dem ESD als Initiative bereits beigemessen wird, zeigt die Teilnahme nahezu aller in Europa führenden Signatur und Trust Service Provider und die Anwesenheit von Prof. Reinhard Posch, CIO der Österreichischen Bundesregierung, auf dem diesjährigen ESD. Einer der Agendapunkte befasste sich mit der Sensibilisierung gegenüber der eIDAS-Verordnung und abgestimmten Standards für die Infrastruktur der europäischen Trust Center. Die eIDAS-Verordnung trat 2016 in allen 28 EU-Mitgliedstaaten in Kraft. Damit zwischen Europas Trust Service Providern nun tatsächlich eine Interoperabilität mittels eID gewährleistet werden kann, ist es unerlässlich, alle Aufmerksamkeit auf jene Verordnungen zu lenken, die unbedingt abgestimmt werden müssen.

Prof. Reinhard Posch, CIO der Österreichischen Bundesregierung:

„Mit der eIDAS-Verordnung erwarten wir uns alle wesentlich mehr Nutzen und Interoperabilität proaktiver Sicherheitsmethoden für das Internet im öffentlichen und privaten Sektor. Österreich war ambitioniert und hat seinen Teil zur Gesetzgebung beigesteuert, um Fernsignaturen und eID nachweisbar zu machen, die Handy-Signatur hat im Vergleich zu physischen Karten ihr großes Potenzial offenbart. Da mobile Geräte bald der primäre Zugriffskanal auf Informationen und Services sein werden, sehen wir Entwicklungsbedarf und treiben jene Konzepte voran, die aktiv zur Sicherheitsgestaltung beitragen. Die erprobten Website-Verschlüsselungs-Zertifikate sind ein zusätzliches Sicherheitselement. Auch wenn die Maßnahmen hinterher hinken – QWACs (qualified website authentication certificate) sind bereits jetzt für Zahlungen als auch für soziale Sicherheitsbereiche essenziell – scheinen sie für mobile Services und Apps offensichtlich zusätzliches Vertrauen wie auch Chancen zu generieren, speziell für Services und Provider aus Europa.“

Michael Butz, CEO von A-Trust, Österreich:

„Europa braucht klare Antworten auf die digitalen Herausforderungen der Zukunft, daher freuen wir uns sehr, dass diese starke und sehr wichtige Zusammenarbeit auf so großes Interesse stößt. Gemeinsam wollen wir Europa zu einem leistungsfähigen Akteur in den Bereichen Authentication und Cybersecurity machen.“

Kim Nguyen, CEO von D-Trust, Deutschland:

„Die eIDAS-Verordnung bietet die einmalige Gelegenheit, einen einheitlichen, digitalen Trust Space in Europa zu etablieren. Der ESD übernimmt dabei eine wesentliche Mitgestalterfunktion: Die Trust Service Provider führen eine offene Diskussion, in der die Sicherheit von Bürger-, Unternehmens- und Regierungsservices ein wichtiges Thema sind. D-Trust feiert 2018 sein bereits 20-jähriges Bestehen und freut sich, Teil dieses wichtigen, europaweiten Austausches von Ideen und Visionen zu sein.“