Auf dem Kommunikationsmarkt bahnen sich erhebliche Veränderungen an, aber die traditionellen Akteure wünschen sich die guten alten Zeiten zurück.
Heute verfügen wir über eine Fülle von Kommunikationstechnologien, die wir zur Lösung unserer Alltagsprobleme nutzen. Hierzu gehören Produkte wie Amazons-Sprachassistent Alexa und Apples Siri, mit denen wir alltägliche Aufgaben erledigen. Auch die Smart-Homes sind inzwischen keine Exoten mehr. Wir halten inzwischen solche Dinge für selbstverständlich und denken über die in den Produkten verbauten Techniken nicht mehr nach.
Wir wissen auch, dass sich reife Märkte nicht mehr fortbewegen, und dass die traditionellen Märkte von vielen Veränderungen bedroht werden. Ausgereifte Märkte fürchten nichts mehr als die Veränderung und die darin agierenden Unternehmen verschließen ihre Augen und träumen von den „guten alten Zeiten“. Nichts verändert sich schlechter, als ein voller Bauch, aber mit dem Völlegefühl tritt gleichzeitig die Unzufriedenheit auf. Die Unzufriedenheit im Ökosystem der Kommunikationstechnologie lässt sich wie folgt beschreiben:
- Die Endbenutzer sind nicht glücklich, weil es scheinbar immer weniger Wahlmöglichkeiten bzw. Lösungsmöglichkeiten gibt. Auch sind viele der langjährigen Geschäftspartner auf der Strecke geblieben. Bei den anstehenden Entscheidungen (Pro oder Kontra Cloud) bewegen sich die Endkunden auf einem unbekannten Terrain mit signifikanten Risiken, die zudem noch neue Lieferantenbeziehungen erfordern.
- Die Hersteller sind nicht glücklich, weil sie derzeit kein oder zu wenig Geld verdienen. Die traditionellen Anbieter von Unternehmenslösungen werden von Monat zu Monat weniger. Dies hat ihre Ursache in den erodierenden Margen und den sinkenden Marktanteilen einzelner Anbieter. Es wird in der Branche gemunkelt, dass in vielen neueren Cloud-basierten Anbietern die Investmentbanker das Sagen haben, die inzwischen nach einem Buy-Out suchen, da deren Beteiligungen offenbar keine ausreichenden Gewinne erzielen. Erst letzte Woche wurde Broadsoft von Cisco übernommen. Es wird sicher auch interessant sein zu beobachten, wie sich Unternehmen wie Slack und ähnliche langfristig behaupten werden.
- Die VARs und die Integratoren sind nicht glücklich, weil ihr Vertriebsmodell von der Cloud sabotiert wurde. Bei den traditionellen Vertriebsmodellen wurden einerseits Gewinne aus den Umsätzen aus dem Verkauf von Hardware, Software und Professional-Services erzielt. Darüber hinaus erfreute man sich jährlich wiederkehrende Umsätze aus der Wartung und dem Support. Das Cloud-Modell hat den Großteil dieser Umsätze auf ein jährlich wiederkehrendes Umsatzmodell (basierend auf der Anzahl im Feld verfügbaren Lizenzen) reduziert. Manchmal werden auch noch Professional-Services verkauft, aber die Anteile an diesen Services am Gesamtumsatz sinken drastisch.
- Die Berater sind nicht glücklich, weil viele der traditionellen Anbieter ihre Beraterprogramme zurückgefahren haben und keine externen Ressourcen mehr nutzen wollen. Für die Anbieter von Cloud-Services sind die Angebote noch nicht auf Beratungsleistungen ausgerichtet und der gesamte Markt befindet sich noch in einer Frühphase. Viele der CPaaS-Anbieter haben ihre Programme noch nicht etablierten bzw. viele Anbieter von Unternehmenssoftware (beispielsweise Salesforce) nutzen völlig andere Vertriebs- und Beratungskanäle. Daher sind die Berater im Kommunikationssektor gezwungen, schneller als je zuvor neue Dinge zu lernen.
Fazit: Die Veränderung im Kommunikationsbereich ist Programm. Täglich werden neue Anwendungen auf den Markt geworfen, die inzwischen Elemente aus den Bereichen künstliche Intelligenz (KI), maschinelles Lernen und natürlicher der Sprachverarbeitung enthalten. Dies hat und wird weiterhin die gesamten Ökosysteme der Kommunikationstechnologien verändern und wird in naher Zukunft alle Menschen und Unternehmen untergehen lassen, die sich nicht an die Veränderungen anpassen können.