Palaver mit asfm über Monitoring im Rechenzentrum

monitor-1307227_1920 (1)Datacenter sind das Rückgrat der Unternehmen. Ihre Verfügbarkeit elementar. Doch wenn es um das Monitoring eines Rechenzentrums geht, klafft die Schere: zwischen rudimentärer Überwachung bis hin zu umfassenden DCIM-Lösungen mit integriertem digitalem Zwilling. Netzpalaver sprach mit André Feuerer, Geschäftsführer von asfm – active service facility management, über Realität und Vision.

 

Netzpalaver #1: Virtuell im Rechenzentrum die „Strippen ziehen“ – ist der digitale Zwilling die ultimative Monitoring-Lösung für ein Rechenzentrum.

André Feuerer, Projektleitung und Vertrieb bei asfm active service facility management
André Feuerer, Projektleitung und Vertrieb bei asfm active service facility management

André Feuerer; Derzeit definitiv nein. Der Digitale-Zwilling ist im Augenblick noch eine nette Spielerei. Er löst teilweise die Vor-Ort-Präsenz teurer Fachkräfte durch eine virtuelle Begehung, was allerdings sehr stark abhängig von dem zugrundeliegenden System beziehungsweise wie spezifisch und umfassend eine DCIM-Lösung integriert ist. Letzteres ist auch der Casus Knacksus: Wie wir in vielen Projekten sehen ist das Monitoring lediglich rudimentär ausgeprägt. Es wird mit Point-Tools reagiert statt proaktiv agiert.

 

Netzpalaver #2: Ob die „rote Lampe“ virtuell oder physisch leuchtet macht demnach kein Unterschied?

André Feuerer: Richtig, wenn die „rote Lampe“ leuchtet, ist es zu spät. Die Verfügbarkeit des Rechenzentrums ist elementar für die Unternehmen. Das proaktive Monitoring ist ein Muss, und dafür gibt es auf der Infrastrukturseite im Datacenter schon einige ausgefeilte und ausgereifte Lösungen. Die gilt es auch tatsächlich zu nutzen.

 

Netzpalaver #3: Welches sind ihrer über 30jährigen Erfahrung nach die größten „Fauxpas“ im Rechenzentrum in Bezug auf Überwachung/Monitoring?

André Feuerer: Wenn der Gau eintritt, gibt es drei Arten von Verantwortlichen: Diejenigen, die nach Vogel-Strauss-Manier den Kopf in den Sand stecken, Diejenigen, die überall Schuldige finden, beim Marktführer gekauft haben, die nicht kalkulierbare Extremsituation heraufbeschwören oder das viel zu geringe Budget beziehungsweise fehlende Zeit, Unterbesetzung und die extrem angestiegene Komplexität verantwortlich machen. Die dritte Kategorie führt zwar ebenfalls die zuvor genannten Punkte ins Feld, gelobt aber Besserung.

Alle Fauxpas beruhen darauf, dass die Notwendigkeit für Datacenter-Monitoring unterbewertet ist. Etwa ein Drittel der Verantwortlichen im Datacenter ignoriert die Möglichkeiten von DCIM nahezu komplett. Ein weiteres Drittel setzt lediglich punktuelle Lösungen ein – folglich ist ein umfassendes Monitoring nicht gegeben. Das letzte Drittel hat zwar die technischen Voraussetzungen für ein umfassendes DCIM gelegt, nutzt es aber nicht aufgrund fehlender Zeit und mangels spezifischem Know-how.

 

Netzpalaver #4: Kann asfm die angesprochenen Missstände lösen?

André Feuerer: Monitoring im Datacenter ist schon seit den frühen 90er Jahren ein Thema. Asfm gehört seit dieser Zeit quasi zu den Pionieren mit eigenen Entwicklungen und integrativen Lösungen. Aber unter dem Strich können wir nur immer wieder darauf hinweisen, wie wichtig ein umfassendes „DCM integral“ mit der technischen Infrastruktur sowie dessen permanente Pflege und Erweiterung ist.

Nur der Aufbau einer Wissensbasis lässt die Möglichkeiten zu, mit denen vorausschauend agiert werden kann – die „rote Lampe“ darf niemals leuchten!

Unsere Empfehlung ganz klar: Stellt dem IT-Betrieb auch Mittel, Manpower und Zeit für den Ausbau des Monitorings zur Verfügung. Denn das Datacenter ist bei vielen Unternehmen mittlerweile eine Achillesferse. Die Verantwortlichen müssen DCIM einsetzen – dennoch, wenn wir um Hilfe gefragt werden, stehen wir mit unserer langjährigen Erfahrung parat.

 

Netzpalaver #5: Könnte der digitale Zwilling mit ausgereifter DCIM-Lösung, Machine-Learning und Künstlicher-Intelligenz diese komplexen Aufgaben den RZ-Verantwortlichen abnehmen?

André Feuerer: Leider habe ich keine Glaskugel. Aber die Evolution im RZ bleibt natürlich nicht stehen und der Digitale-Zwilling wird dazu beitragen, dass RZ-Verantwortliche besser schlafen können. Allerdings bis dies so weit ist, und ich spreche hier von etlichen Jahren, braucht es die Experten, die dies auch programmieren können und vor allem noch mehr Experten, die die elementare Verfügbarkeit des Rechenzentrums mit konkreten Lösungen sicherstellen. Eine vollautomatisierte, intelligente, selbstheilende Monitoring-Lösung ohne Interaktion der RZ-Verantwortlichen ist ein hochgestecktes Ziel. Bis dahin stehen wir selbstredend als langjährige Berater, Errichter und Lösungsanbieter mit unserem Know-how den Unternehmen mit Rat und Tat zur Seite, um die Schere zwischen Realität und Vision sinnvoll zu reduzieren.

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