IBM hat angekündigt, dass das Unternehmen von einem Konsortium aus sieben der größten Banken Europas ausgewählt wurde, eine neue Plattform für Handelsfinanzierungen basierend auf IBM-Blockchain und Hyperledger-Fabric zu entwickeln und zu hosten. Die Plattform soll es kleinen und mittleren Unternehmen in Europa erleichtern, Handelsgeschäfte im In- und Ausland abzuschließen. Gleichzeitig soll sie helfen, mehr Transparenz in Handelstransaktionen zu bringen.
Das Bankenkonsortium „Digital Trade Chain“ – bestehend aus der Deutschen Bank, HSBC, KBC, Natixis, Rabobank, Société Générale und Unicredit – hat sich in einem weltweiten Ausschreibungsverfahren für IBM entschieden.
Die „Digital Trade Chain“-Lösung wird in der IBM-Cloud betrieben werden. Die neue Plattform soll Handelspartner verbinden und ist sowohl online als auch über Mobilgeräte zugänglich. Sie macht es einfacher, Handelsfinanzierungen zu steuern, nachzuverfolgen und abzusichern. Den kleinen und mittleren Unternehmen bietet das Angebot neue Finanzierungsmöglichkeiten, erschließt zusätzliche Ertragsquellen und Geschäftsbeziehungen und fördert so den Handel gesamt.
„Um das Digital-Trade-Chain-Netzwerk Wirklichkeit werden zu lassen und damit potenziell tausende Bankkunden unterstützen zu können, haben wir uns an IBM im Bereich Enterprise Blockchain gewandt, um dieses hochskalierbare System schnell in Produktion zu bringen“, sagt Rudi Peeters, CIO KBC, im Namen des Konsortiums. „IBMs Expertise im Blockchain-Umfeld und in der Bankenbranche werden uns dabei helfen, eine neue Plattform für kleine und mittlere Unternehmen in Europa zu schaffen, die ihnen schnellere, einfachere und günstigere Handelstransaktionen ermöglicht.“
Die Plattform kann ein großes Geschäftsvolumen aufnehmen und steht den Kunden aller Konsortiumsmitglieder zur Verfügung. Sie hilft Mittelständlern, Handelsbeziehungen mit neuen Partnern im Land oder in anderen europäischen Märkten einzugehen. Mit „Digital Trade Chain“ haben sie Zugang zu einer nutzerfreundlichen Plattform, die ihnen eine konsolidierte Sicht auf Handelstransaktionen bietet. Dies wiederum hilft dabei, einen besseren Überblick über Transaktionen zu erlangen, leichter Zugang zu Kapital zu bekommen und Risiken zu senken. Die „Digital Trade Chain“ vereinfacht auch den Verwaltungsaufwand für Kunden, indem sie den kompletten Prozess vom Auftrag bis zur Abwicklung digitalisiert.
„Wir arbeiten mit hunderten Kunden weltweit an ganz unterschiedlichen Blockchain-Projekten. Trade Finance hat sich dabei als einer der vielversprechendsten Anwendungsfälle herausgestellt“, sagt Marie Wieck, General Manager IBM Blockchain. „Digital Trade Chain richtet sich an kleine und mittelständische Unternehmen, für die das Teilen von Daten und der Zugang zu Kapital oft eine Herausforderung darstellt. Damit bereitet das Konsortium den Weg für eine einzigartige Blockchain-Lösung mit weitreichender Wirkung.“
Die neue Plattform wird auf Hyperledger-Fabric v1.0.0 entwickelt, einem Open-Source-Blockchain-Framework und eines der fünf Hyperledger-Projekte der Linux-Foundation. Die Digital Trade Chain wird in der IBM-Cloud laufen und voraussichtlich Ende 2017 in den produktiven Betrieb gehen. Das Konsortium wurde im Januar 2017 von sieben europäischen Banken gegründet. Weitere Banken aus anderen Ländern dürften sich ebenso anschließen wie Logistikunternehmen, Kreditagenturen oder andere Firmen. Das Konzept „Digital Trade Chain“ hat bereits zwei Auszeichnungen erhalten: den EFMA-Accenture-Preis in der Kategorie «Best New Product or Service in Banking» und den Global-Finance-Preis in der Kategorie „Innovator in Trade Finance“.
#Netzpalaver #IBM #Blockchain #DigitalTradeChain