Risiko in Cloud-nativen Umgebungen minimieren

Unternehmen nutzen Cloud-Plattformen, um Innovationen voranzutreiben, die betriebliche Effizienz zu steigern und sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Cloud-Dienste von Branchen-Riesen wie Google-Cloud-Platform (GCP), Azure, AWS, IBM oder Oracle bieten Skalierbarkeit, Flexibilität und Kosteneffizienz, was sie zu einer attraktiven Wahl für Unternehmen macht. Einer der wichtigsten Trends bei der Entwicklung von Cloud-nativen Anwendungen ist die Einführung von containerisierten Anwendungen, serverlosen Architekturen und Microservices. Während diese Innovationen zahlreiche Vorteile mit sich bringen, bergen sie auch spezifische Sicherheitsrisiken und Schwachstellen, die Unternehmen angehen müssen, um die Sicherheit ihrer Cloud-nativen Umgebungen zu gewährleisten.

In der Vergangenheit haben sich Unternehmen zum Schutz ihrer wichtigsten Anwendungen und Daten auf Onpremises-Rechenzentren und in diesem Umfeld bewährte Sicherheitsmaßnahmen verlassen. Der Wechsel zu Cloud-nativen Anwendungen erfordert jedoch eine Neubewertung der Sicherheitspraktiken und ein tieferes Verständnis der damit verbundenen Herausforderungen.

Container – ein neues Paradigma

Container bieten eine Möglichkeit, Anwendungen und ihre Abhängigkeiten zu verpacken und so Konsistenz und Portabilität über verschiedene Umgebungen hinweg zu gewährleisten. Entwickler schätzen Container für ihre Benutzerfreundlichkeit und die schnelle Bereitstellung. Jedoch muss auch die Sicherheit von vorneherein mitgedacht werden.

Eines der Hauptprobleme bei Containern ist die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Überprüfung und Schwachstellenanalyse. Entwickler können versehentlich Bibliotheken mit bekannten Schwachstellen einbinden, wodurch die gesamte Anwendung gefährdet wird. Um dies zu vermeiden, sollten Unternehmen Container-Scan-Tools einsetzen, die Images auf Schwachstellen prüfen, bevor sie in die Produktion gelangen. Tools wie die patentierte Netzwerk-Sandbox von Prevasio bieten Echtzeit-Scans nach Malware und bekannten CVEs (Common Vulnerabilities and Exposures) und gewährleisten, dass Container-Images frei von Bedrohungen sind.

Um die Sicherheit von Containern und containerisierten Anwendungen zu gewährleisten, ist eine kontinuierliche Überwachung erforderlich. In Multi-Cloud-Umgebungen ist eine einheitliche Überwachungslösung, die alle Dienste konsistent abdeckt, unerlässlich. Blinde Flecken müssen beseitigt werden, um die volle Kontrolle über die Cloud-Bereitstellung zu erhalten.

Tools wie Prevasio bieten ein umfassendes Scannen verschiedener Objekte in gängigen Cloud-Anbietern wie Amazon-AWS, Microsoft-Azure und Google-GCP. Dazu gehören Lambda-Funktionen, S3-Buckets, Azure-VMs und mehr. Die kontinuierliche Überwachung hilft Unternehmen dabei, Anomalien und potenzielle Sicherheitsverletzungen frühzeitig zu erkennen, sodass eine schnelle Abhilfe möglich ist.

Effizientes Richtlinienmanagement

Da Unternehmen ihre Cloud-nativen Umgebungen skalieren und die von den Entwicklern geforderte Agilität nutzen, wird die Richtlinienverwaltung zu einem entscheidenden Aspekt der Sicherheit. Es reicht nicht aus, statische Richtlinien zu haben. Sie müssen sich intelligent an die fortschreitende Bedrohungslandschaft anpassen.

Intelligente Lösungen zur Richtlinienverwaltung ermöglichen es Unternehmen, Sicherheitsrichtlinien sowohl in der Cloud als auch Onpremises durchzusetzen. Diese Lösungen sind in der Lage, Risiken, die durch Entwicklungsprozesse oder herkömmliche Change-Management-Verfahren entstehen, zu erkennen und abzuwehren. Wenn die Anfrage eines Entwicklers von den Sicherheitspraktiken des Unternehmens abweicht, kann ein intelligentes Richtlinienverwaltungssystem automatisch Maßnahmen einleiten – beispielweise die Benachrichtigung von Netzwerkanalysten oder die Einleitung von Arbeitsaufträgen für Richtlinien.

Darüber hinaus ermöglichen diese Lösungen einen Shift-Left-Ansatz, bei dem Sicherheitsaspekte bereits in die frühesten Entwicklungsphasen integriert werden. Dieser proaktive Ansatz stellt sicher, dass die Sicherheit kein nachträglicher Gedanke, sondern ein integraler Bestandteil des Entwicklungszyklus ist.

Cloud-native Umgebungen schützen

Die Sicherung von containerisierten Anwendungen, serverlosen Architekturen und Microservices in Cloud-nativen Umgebungen erfordert eine ganzheitliche Strategie. Hier sind einige wichtige Schritte, die Unternehmen ergreifen können, um die Risiken wirksam zu mindern:

Umfassende Sicherheitsbewertung vorab durchführen: Vor dem Einstieg in die Cloud-native Entwicklung sollte eine gründliche Bewertung der Sicherheitslage des Unternehmens durchgeführt werden. Dazu gehört auch die Identifizierung potenzieller Schwachstellen und branchenspezifischer Compliance-Anforderungen. Wenn ein Unternehmen seine Sicherheitsbedürfnisse kennt, kann es seine Cloud-native Sicherheitsstrategie effektiv anpassen.

Kontinuierliches Sicherheits-Scanning implementieren: Tools zum Scannen von Containern sollten in die Entwicklungspipeline integriert werden, um Schwachstellen schon früh im Prozess zu erkennen. Mit einer Automatisierung des Scannens kann einfach sichergestellt werden, dass jedes Container-Image vor der Bereitstellung gründlich untersucht wird. Zudem sollten Scan-Tools und Bibliotheken regelmäßig aktualisiert werden, um vor neuen Bedrohungen geschützt zu sein.

Kontinuierliche Überwachung einführen: Um jederzeit geschützt zu sein, sollte eine Sicherheitslösungen zur kontinuierlichen Überwachung, die alle Aspekte einer Multi-Cloud-Bereitstellung abdeckt, eingesetzt werden. Dazu gehören nicht nur Container, sondern auch serverlose Funktionen, Speicherdienste und virtuelle Maschinen. Ein einheitlicher Überwachungsansatz reduziert blinde Flecken und bietet Echtzeiteinsicht in potenzielle Sicherheitsverletzungen.

Investition in intelligentes Richtlinienmanagement: Die Lösung zur Richtlinienverwaltung sollte mit den Sicherheits- und Compliance-Anforderungen des Unternehmens übereinstimmen. Es muss sichergestellt werden, dass die Automatisierungsfunktionen zur nahtlosen Durchsetzung von Richtlinien über Cloud-Anbieter hinweg funktionieren. Außerdem sollten auch hier regelmäßig Überprüfungen und Aktualisierungen von Richtlinien durchgeführt werden, um diese an eine sich ändernde Sicherheitslage anzupassen.

Sicherheit als Unternehmenskultur: Die Sicherheit ist nicht allein Sache der IT-Abteilung. Unternehmen sollten eine Kultur des Sicherheitsbewusstsein fördern, um möglichst alle Einfallstore zu schließen. Dieses Ziel kann durch Schulungen für Entwickler, Betriebsteams und andere Beteiligte erreicht werden. Zudem ist es wichtig, die Zusammenarbeit zwischen Sicherheits- und Entwicklungsteams anzuregen, um Sicherheitsbedenken frühzeitig im Entwicklungszyklus anzugehen.

Fazit

Elmar Albinger, Regional Sales Director von Algosec

Die Einführung von containerisierten Anwendungen, serverlosen Architekturen und Microservices in Cloud-nativen Umgebungen bietet Unternehmen eine noch nie dagewesene Flexibilität und Skalierbarkeit. Diese Fortschritte bringen jedoch auch neue Sicherheitsherausforderungen mit sich, die Unternehmen sorgfältig angehen müssen. Durch die Implementierung einer umfassenden Sicherheitsstrategie, die kontinuierliches Scannen, Überwachung und intelligentes Richtlinienmanagement umfasst, können Unternehmen die Möglichkeiten der Cloud nutzen und gleichzeitig ihre Anwendungen und Daten schützen. Da sich die Cloud-native-Landschaft ständig weiterentwickelt, sind proaktive und anpassungsfähige Sicherheitspraktiken entscheidend für die Aufrechterhaltung einer sicheren und stabilen Cloud-Umgebung.

Von Elmar Albinger, Regional Sales Director bei Algosec