(K)ein Schritt vor, zwei zurück? – Statement von PMI zu COP27

Joe Cahill, Chief Customer Officer vom Project Management Insitute (PMI)

Während sich im ägyptischen Badeort Scharm El-Scheich ein hartes Ringen um eine Abschlusserklärung des COP27 abzeichnet, zogen erste Eckpunkte bereits harsche Kritik auf sich. Dringend mehr Anstrengungen? Ja. Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle? Nein. 1,5-Grad-Ziel? Es gibt abweichende Meinungen. Zumindest Brasiliens neugewählter Präsident Luiz Inácio Lula da Silva verkündetet bei seiner Rede, Brasilien sei bereit, seine Rolle im Kampf gegen die Klimakrise wieder aufzunehmen und alle Ökosysteme, insbesondere den Amazonas, zu schützen. Auch die EU kündigte mehr Ehrgeiz bei ihren Sparzielen für Treibhausgase an. Und Deutschland setzt auf zwei neue Fördertöpfe für die Wasserstoff-Wirtschaft. Bei all dem steht jedoch einmal mehr die Frage nach dem ‚Was‘ im Fokus der Anstrengungen.

Für Joe Cahill, Chief Customer Officer vom Project Management Insitute (PMI), steht jedoch fest: Wer die Welt retten möchte, braucht neue Ansätze, neue Arbeitsweisen und einen neuen ESG-Denkrahmen. Insbesondere in der Praxis – in Unternehmen und Organisationen – gilt es dabei, sich auf das ‚Wer‘, ‚Wann‘ und ‚Wie‘ zu konzentrieren, um aus einem Human-Case einen nachhaltigen Business-Case zu machen.

„Management as usual‘ reicht nicht mehr. Wir befinden uns an einem kritischen Moment, in dem Führungskräfte nicht nur nach innen auf ihre ESG-Schwerpunkte schauen müssen, sondern auch nach außen, um nachhaltige Ambitionen in Aktionen und messbare Ergebnisse umzusetzen. Niemand kann es sich mehr leisten, kopflos über Ideen zu diskutieren oder Initiativen zu starten, ohne zu wissen, wer von solchen Maßnahmen profitiert, wie der Zeitplan aussieht und welcher konkrete Impact erreicht werden soll. Kunden, Banken, Geschäftspartner und andere Stakeholder erwarten mehr als Grünfärberei.

Trotzdem klafft weiterhin eine enorme Lücke zwischen Strategie und Umsetzung, Wunsch und Wirklichkeit. So entsteht am Ende von „gut gemeint“ häufig ein „unzureichend gemacht“ als Ergebnis unstrukturierten Handelns.

Keine Frage: Nachhaltigkeit ist komplex. Umso wichtiger ist es, bei Initiativen, Projekten und insbesondere bei der Hinwendung zu einem Shared-Value-Unternehmen sorgfältig, transparent und planvoll vorzugehen. Dabei sollte der Fokus über das bloße ‚Was‘ hinausgehen und auf dem ‚Wer‘, ‚Wann‘ und ‚Wie‘ liegen. Ein effizientes Projektmanagement, bildet dabei die Grundvoraussetzungen, um kühne Ideen in die Tat umzusetzen. Da ESG die gesamte Unternehmensstruktur durchdringt und diese auf mögliche Veränderungsansätze untersucht werden muss, dürfen auch Fachwissen, konkrete Werkzeuge, relevante Technologien und Reporting-Tools, nicht fehlen. Nur so lässt sich einschätzen, welche Ziele verfolgt werden können. Wo sich Umweltschutz (E) nur schwer umsetzen lässt, haben Firmen die Möglichkeit, durch soziale Projekte (S) oder gute Unternehmensführung (G) zu punkten. Der Vorteil: Individuelle Stärken beschleunigen weitere Changeprozesse.“

 

 

Zur Person:

Als Chief Customer Officer (CCO) des Project Management Institute (PMI) ist Joe Cahill für die gesamte Global Customer Group verantwortlich. Er beaufsichtigt das Global Customer Engagement Team, das Global Customer Experience Team und die acht geografischen Regionen von PMI. In seiner Zeit bei PMI hatte er bereits die Positionen des COO, des Interims-CEO und des SVP of Finance and Administration inne. Joe Cahill verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in leitenden Positionen, einschließlich digitaler Transformation, strategischer Planung, Implementierung von Unternehmenssystemen und Entwicklung neuer Geschäfte. In den Bereichen Technologie, Fertigung und Energie hat er den Aufbau von Unternehmen und die Leitung von Veränderungen in großen Organisationen effektiv unterstützt. Außerdem ist er Vorstandsmitglied des UN Global Compact Network USA und vertritt dort Nichtregierungsorganisationen, um Initiativen voranzutreiben, die die Mission und den Zweck des UNGC fördern.

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