Die verstärkte Remote-Arbeit hat, neben weiteren Variablen, die Cloud-Adaption von Unternehmen stark beschleunigt. Für viele Organisationen ist eine verteilte Belegschaft mit Optionen wie Home-Office und Arbeiten von überall aus mittlerweile zu einem Teil der Unternehmenskultur geworden, der auch über die Pandemie hinaus Bestand haben wird.
Dieser Wandel Richtung New Work erfordert jedoch eine Umstellung auf neue Richtlinien und Sicherheitstools, die für den modernen Remote-Arbeitsplatz geeignet sind. Endpoint-Protection-Services müssen, wenn sie es nicht schon sind, auf Cloud-Services umgestellt werden, um den Schutz von Daten im gesamten Unternehmen zu gewährleisten. Aufgrund dieser Verlagerung sollten Sicherheitsverantwortliche auch die Richtlinien für Datensicherheit, Disaster-Recovery und Backup überdenken, um sicherzustellen, dass sie für eine Remote-Umgebung noch angemessen sind.
Dabei bietet der Umstieg auf Cloud-Services erhebliche Vorteile im Vergleich zu Onpremises-Lösungen. Im Folgenden ein Überblick, wie Unternehmen durch den Weg in die Cloud von mehr Agilität, Skalierbarkeit, Kostenreduktion sowie einer verbesserten Sicherheitslage profitieren können.
Agilität, Skalierbarkeit, Serviceverfügbarkeit und Geschwindigkeit
Das Festhalten an Legacy-Software kann im Zuge der digitalen Transformation eines Unternehmens zu Nachteilen führen. Denn restriktive Sicherheitsrichtlinien, die auf den physischen Räumlichkeiten eines Unternehmens basieren, können die Produktivität der Mitarbeiter behindern. Zudem sind Lösungen, die zum Blockieren von Endpunkt-Bedrohungen wie Malware und Exploits in lokalen Netzwerken eingerichtet wurden, nicht sinnvoll, wenn Benutzer nicht im Büro arbeiten.
Die Beseitigung von veraltetem Code und Legacy-Plattformen stärkt die Sicherheitsposition des Unternehmens, da veraltete, vor Ort installierte Systeme oft ein attraktives Ziel für Hacker sind. Bezüglich Cyberangriffen sind Cloud-Dienste zwar kein Allheilmittel, jedoch betrafen laut des „2020 Verizon Data Breach Investigations Reports“ 70 Prozent der Sicherheitsverstöße im letzten Jahr lokale Umgebungen, während nur 24 Prozent auf Cloud-Ressourcen entfielen.
Cloud-basierte Dienste sind auch besser gerüstet, wenn es um die Integration neuer, aufstrebender Technologien und Standards geht. Bei Onpremises-Lösungen können Unternehmen nur so viel neue Technologie einbinden, bis Sicherheitsteams eine neue Infrastruktur installieren müssen. Durch Investitionen in die Cloud können Unternehmen ihre Effizienz steigern und Kosten senken. Für kleine Unternehmen, die expandieren möchten, können sich die in Cloud-Lösungen enthaltenen Technologien wie beispielsweise KI und Machine-Learning besonders wertvoll erweisen, wenn es an der Zeit ist, zu skalieren.
Erschwinglichkeit
Wartung, Sicherheit und Updates, Strom, Platz – wenn Unternehmen eine Onpremises-Infrastruktur kaufen, gehört sie zwar ihnen; ohne einen Drittanbieter fallen jedoch auch alle damit verbundenen Kosten auf den Eigentümer zurück. Durch den Wechsel in die Cloud kann ein Unternehmen nicht nur den Stromverbrauch und den Platzbedarf reduzieren, sondern auch Ressourcen einsparen, die für den Kauf teurer Computer-Hardware oder die Durchführung von Software-Updates vorgesehen sind.
Apropos Updates: Die Cloud kann ein Unternehmen auch davor bewahren, zusätzliches Personal für die Wartung der Infrastruktur vor Ort einstellen zu müssen. Da Software-as-a-Service- und Platform-as-a-Service-Unternehmen die Kosten für die Wartung und Aufrüstung von Rechenzentren und Systemen übernehmen, können Unternehmen, die in die Cloud wechseln, auch die Ausgaben für die Softwareentwicklung und Softwarebereitstellung, die durch die Einrichtung entstehen, reduzieren.
Sicherheit
Während es anfänglich gemischte Gefühle zur Sicherheit in der Cloud gab, ist die Nutzung mindestens einer Form von Cloud-Infrastruktur für Unternehmen heutzutage üblich. Laut einer kürzlich von IBM durchgeführten Umfrage gaben mehr als 150 Führungskräfte in Unternehmen an, dass sie in den nächsten drei Jahren die meisten ihrer Nicht-Cloud-Anwendungen, nämlich 75 Prozent, in Cloud-Umgebungen migrieren wollen.
Einer der Gründe für diese Akzeptanz ist die Annahme, dass Daten, die in einer Cloud-Umgebung gespeichert sind, im Vergleich zu Daten in lokalen Rechenzentren sicherer sind. Cloud-Anbieter verfügen in der Regel über robustere Cybersicherheitsmaßnahmen, um sensible Daten zu schützen. Es liegt in der alleinigen Verantwortung eines Cloud-Anbieters, die Datenintegrität seiner Kunden zu gewährleisten und dafür zu sorgen, dass seine Systeme auf dem neuesten Stand der Sicherheit sind. Zu diesem Zweck müssen Cloud-Security-Anbieter auch sicherstellen, dass die Daten konform und auf dem neuesten Stand sind, was ebenfalls zur Risikominimierung beiträgt.
Verbesserte allgemeine Sicherheitslage
Durch die richtigen Komponenten ergänzt, können die Vorteile der Cloud einem Unternehmen helfen, eine robustere Cloud-Sicherheitslage aufrechtzuerhalten. Die richtigen Richtlinien, Technologien, Anwendungen und Kontrollen helfen Unternehmen, externe und interne Bedrohungen abzuwehren, wertvolle Daten wie geistiges Eigentum zu schützen sowie die dringend benötigte Transparenz zu schaffen, die Organisationen Einblick in die Anwendungen und Software in ihrer Umgebung gibt. Durch mehr Sicherheit, Agilität, Skalierbarkeit und Geschwindigkeit gewinnen Unternehmen im Gegenzug mehr Zeit und Flexibilität für ihre Mitarbeiter. In der kürzlich von Cisco durchgeführten CISO-Benchmark-Studie stimmten 93 Prozent der CISOs zu, dass die Verlagerung der Sicherheit in die Cloud die Effizienz des Unternehmens erhöht hat, sodass sich ihre Sicherheitsteams auf andere wichtige Bereiche konzentrieren können.
Der Umstieg auf die Cloud kann eine starke Veränderung sein. Sobald Unternehmen jedoch die Weichen für den sicheren Wechsel in die Cloud gestellt haben, können sie die Vorteile der Wolke, insbesondere im Vergleich zu Onpremises-Lösungen, voll ausschöpfen.
Von Tim Bandos, Chief Information Security Officer bei Digital Guardian
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