Atos startet in Zusammenarbeit mit führenden internationalen Wissenschaftlern der Quantenphysik und –mathematik das Programm „Atos Quantum“. Ziel ist es, Quantencomputing-Lösungen zu entwickeln, die bisher unerreichbare Rechenleistung erbringen werden. Gleichzeitig sollen die Cyber-Security-Produkte für diese neuen Technologien gerüstet werden.
Thierry Breton, CEO und Chairman von Atos, sagte bei der Vorstellung des Programms: „Die erste Quantenrevolution, deren Fahnenträger im frühen 20. Jahrhundert junge Europäer wie Einstein, Heisenberg, Pauli und Schrödinger waren, zog im Lauf der Jahre bedeutsame Erfindungen nach sich. Dazu gehören vor allem: Supraleitfähigkeit, Transistor, Laser, faseroptische Kommunikation, MRI und GPS. Heute können wir auf unser Know-how in Bezug auf Supercomputer und Cyber-Security vertrauen und uns mit vollem Engagement auf die zweite Quantenrevolution einlassen. Sie wird die Geschäftsaktivitäten unserer Kunden, sei es in der Medizin, in der Landwirtschaft, im Finanzwesen oder in der Industrie, von Grund auf verändern. Wir stehen vor einem kollektiven, menschlichen und technologischen Abenteuer. Wer sich für die digitale Evolution begeistert hat, der wird die Quantenrevolution lieben.“
Atos-Quantum wird sich im Wesentlichen für die industrielle Integration und die folgenden Entwicklungen einsetzen:
- Eine Quanten-Simulationsplattform, die es Wissenschaftlern, Stand heute, ermöglicht, Algorithmen und Software für die Quantencomputer der Zukunft zu testen
- Ein Cluster für Algorithmen-Entwicklung und Programmierung, um ein Portfolio von Quantenanwendungen zu schaffen – insbesondere für Big-Data, Künstliche-Intelligenz, Supercomputing und Cyber-Security
- Innovative Rechenarchitekturen durch die Applikationen von der enormen Leistung profitieren können, die ihnen auf Quanten- und Standardtechnologie-Umgebungen auf herkömmlichen Supercomputern zur Verfügung steht
- Quantensichere, kryptografische Algorithmen, die Applikationen gegen quantentechnologische Angriffe schützen, bestehende Sicherheitsstufen erhalten und so unter anderem den sicheren Betrieb des Internets, des E-Business und den Schutz persönlicher Daten gewährleisten.
Atos-Quantum fügt sich in das technologische Ökosystem von Atos ein. Das Unternehmen unterhält schon jetzt 15 Forschungs- und Entwicklungszentren und hat in der Nähe von Paris ein neues Research & Development-Labor mit einem dedizierten Quanten-Team aufgestellt.
Atos-Quantum profitiert auch von der Dynamik des Konzerns in den Bereichen Supercomputing, numerische Simulation und Cyber-Security. Für die Simulation von Quanten-Computing kann sich Atos-Quantum auf die Rechenleistung des „Bull sequana Supercomputers“ verlassen, der im April 2016 eingeführt wurde, sowie auf sein Programm, Exaflop-Performance zu erreichen (1 Milliarde Milliarden Rechenoperationen in der Sekunde).
Mittels Quanten-Computing soll in den nächsten Jahrzehnten der Explosion der Daten („Big Data“) und dem Internet der Dinge begegnet werden. Des Weiteren sind signifikante Fortschritte im „Deep Learning“ und in der Künstlichen-Intelligenz avisiert. Um diese entscheidenden Bereiche voranzutreiben, beabsichtigt Atos, eine Reihe von Partnerschaften mit Forschungsinstitutionen und Universitäten auf der ganzen Welt einzugehen.
Das Programm Atos-Quantum wurde in Anwesenheit von Koryphäen der Quantenphysik und -mathematik vorgestellt und ins Leben gerufen:
- Alain Aspect, Professor am Institut d’Optique Graduate School und Ecole Polytechnique, Université Paris-Saclay;
- David DiVincenzo, Alexander von Humboldt Professor, Direktor des Instituts für Quanteninformation an der RWTH Aachen, Direktor des Instituts für Theoretische Nanoelektronik am Forschungszentrum Jülich;
- Artur Ekert, Professor für Quantenphysik am Mathematischen Institut der University of Oxford und Lee Kong Chian Centennial Professor und Direktor des Zentrums für Quantentechnologie an der National University of Singapore;
- Daniel Estève, Research Director, CEA Saclay, Head of Quantronics;
- Serge Haroche, Professor emeritus am Collège de France, Nobelpreisträger der Physik;
- Cédric Villani, Professor an der Universität Lyon Claude Bernard, Leiter des Henri Poincaré Institute CNRS/UPMC, Fields Medal Laureat.