
Warum ist Zero-Day so gefährlich?
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Keine Schutzmaßnahmen vorhanden: Da der Hersteller nichts von der Schwachstelle weiß, gibt es keine Updates, keine Signaturen, keine Blockierung – Systeme sind völlig ungeschützt.
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Unbemerktes Eindringen möglich: Angreifer können Zero-Day-Schwachstellen nutzen, um unentdeckt Malware einzuschleusen, Daten zu stehlen oder Kontrolle über Systeme zu erlangen.
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Gezielte Angriffe: Besonders in Cyberwarfare oder gegen kritische Infrastrukturen und Unternehmen werden Zero-Days verwendet – etwa in Spionage, Industriesabotage oder Erpressung.
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Hoher Schwarzmarktwert: Zero-Day-Exploits sind auf dem Schwarzmarkt extrem wertvoll – bis zu mehrere Millionen Euro – da sie Angreifern einen exklusiven Zugang ermöglichen.
Beispiel der Auswirkungen eines Zero-Day anhand eines PDF-Viewers
Wie können sich Unternehmen gegen Zero-Day schützen?

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Verhaltensbasierte Erkennungssysteme einsetzen: Statt nur bekannte Signaturen zu erkennen, analysieren moderne EDR-/XDR-Systeme das Verhalten von Prozessen. Auffällige Aktionen (z. B. Ausführung im Speicher, Datenexfiltration) werden erkannt – auch bei unbekannter Malware.
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Anwendungssandboxing und Exploit-Prevention: Anwendungen werden in abgeschotteten Umgebungen (Sandboxes) ausgeführt. So bleibt Malware isoliert. Zusätzlich blockieren moderne Sicherheitslösungen verdächtige Speicherzugriffe, DLL-Injection oder Codeausführung in nicht autorisierten Bereichen.
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Zero-Trust-Architektur etablieren: Kein Gerät oder Benutzer erhält per se Vertrauen. Jeder Zugriff wird geprüft, jeder Nutzer authentifiziert, jeder Dienst minimal berechtigt – auch innerhalb des Netzwerks.
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Patch-Management und Priorisierung: Auch wenn Zero-Days nicht gepatcht werden können, helfen schnelle Updates anderer bekannter Lücken, die Angriffsfläche zu minimieren. Systeme sollten stets aktuell gehalten werden.
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Threat-Intelligence nutzen: Aktuelle Bedrohungsdaten liefern frühzeitig Hinweise auf Zero-Day-Aktivitäten in der Wildnis. So können Unternehmen schneller reagieren und z. B. bestimmte Dateitypen, Domains oder Prozesse blockieren.
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Micro-Segmentierung im Netzwerk: Selbst wenn ein Zero-Day-Angriff erfolgreich ist, verhindert eine gute Netzwerksegmentierung die unkontrollierte Ausbreitung innerhalb des Unternehmens.
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Security-Awareness Trainings: Viele Zero-Day-Angriffe starten mit Social Engineering (z. B. infizierte E-Mail-Anhänge). Schulungen helfen, verdächtige Inhalte frühzeitig zu erkennen.