Der globale Technologieanbieter Zoho hat in einer Studie europäische Unternehmen zu ihren Erfolgen und Herausforderungen bei der digitalen Transformation befragt. Die Teilnehmenden aus Deutschland schneiden im internationalen Vergleich gut ab. Dennoch erhalten drei von vier befragten deutschen Unternehmen lediglich eine mittelmäßige oder sogar schlechte Bewertung ihrer digitalen Gesundheit.
Für die Umfrage unter Unternehmen aus Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien und den Niederlanden befragte Zoho 1.531 leitende IT-Entscheider, die für die Digitalisierung verantwortlich sind. Die Bewertung der digitalen Gesundheit eines Unternehmens umfasste Aspekte wie den generellen Fortschritt der digitalen Transformation, konkrete Erfolge und den Einsatz von Technologien und Tools wie Cloud oder KI. Anhand eines Punktesystems konnte Zoho die Maßnahmen und die Entwicklung der einzelnen Unternehmen anhand ihrer Antworten bewerten und miteinander vergleichen.
Auf diese Weise konnte Zoho 25 % der rund 300 befragten deutschen Unternehmen eine gute digitale Gesundheit attestieren. 41 % erhielten eine mittelmäßige und 34 % eine schlechte Bewertung. Unabhängig davon sah sich mit 89 % eine große Mehrheit der Befragten in Sachen digitaler Transformation mit Problemen konfrontiert – allen voran die Integration von Cloud-basierten Lösungen und neuen Applikationen in bestehende Systeme ist für 38 % der deutschen Unternehmen eine Herausforderung. Für 34 % hatten die ergriffenen Maßnahmen nicht den gewünschten wirtschaftlichen Mehrwert und jedes vierte befragte Unternehmen nutzt die neuen Technologien nach eigener Einschätzung zu inkonsistent. Das Thema Cloud ist mit Blick auf die Kosten ein Knackpunkt: 44 % der Studienteilnehmenden geben an, ihre aktuelle Cloud-Lösung aus finanziellen Gründen wechseln zu wollen. Größere Investitionen plant ein großer Teil der Befragten hingegen im Bereich KI, mit 42 % sieht darin fast jedes zweite Unternehmen einen Mehrwert für die eigenen Geschäftsprozesse. Rund 16 % setzen KI-Tools bereits in der Praxis ein und verzeichnen mit ihnen Erfolge – mit diesem Wert landet Deutschland allerdings nur auf Platz vier hinter Spanien (22 %), den Niederlanden und Großbritannien (beide 20 %).
Bei der Frage, wo sich die Befragten in ihrem Digitalisierungsprozess befinden, gab jedes zehnte Unternehmen an, noch ganz am Anfang zu stehen. Die eigenen Ziele haben hingegen 4 % bereits erreicht und bezeichnen sich als hundertprozentig digital. Mit 35 % gab der größte Teil an, dass in ihrem Unternehmen mindestens zu einer Hälfte digitale Tools zum Einsatz kommen, bei 22 % sind es weniger als die Hälfte. Allgemein erreichen die befragten Unternehmen aus Deutschland unter dem Strich zwar gute Werte im internationalen Vergleich, durchschnittlich sind dort nur 21 % mit ihrer Digitalisierung zufrieden, aber die digitale Transformation ist ein langer Weg, den viele Firmen gerade erst beschritten haben.
„Obwohl Deutschland in Sachen Digital Health in Europa eine führende Position einnimmt, zeigen die Ergebnisse der Studie, dass Unternehmen im Bereich Digitalisierung noch viel Arbeit vor sich haben“, resümiert Sridhar Iyengar, Managing Director von Zoho Europe. „Die Vorteile sind klar erkannt, aber es bedarf weiterer Aufklärung und Schulung seitens der Unternehmen und der Anbieter, um die Unternehmen bei der Bewältigung der Herausforderungen zu unterstützen und das volle Potenzial ihrer Investitionen in die Digitalisierung auszuschöpfen.“
Info: Methodik und Anmerkungen
Für diese Studie wurden Unternehmen wie folgt eingestuft: große Unternehmen mit 1000+ Mitarbeitenden, mittlere Unternehmen mit 250-999 Mitarbeitenden und kleine Unternehmen mit 25-249 Mitarbeitenden.
Im Auftrag von Zoho befragte Censuswide vom 24. bis 31. August 2023 1.531 Entscheider für die digitale Transformation in Unternehmen mit mindestens 25 Mitarbeitenden in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien und den Niederlanden. Die deutsche Stichprobe besteht aus 303 Befragten, die sich gleichmäßig auf die drei Unternehmensgrößen verteilen.
Wo im Bericht von „guter“, „mittlerer“ und „schlechter digitaler Gesundheit“ die Rede ist, wurde ein Punktesystem entwickelt, um bessere IT-Ergebnisse und -Prozesse hervorzuheben. Zu den bewerteten Bereichen gehören Innovation, technische Probleme, Plattformstabilität und IT-Management. Je höher die Punktzahl, desto besser sind die Unternehmen der Befragten insgesamt in diesen Bereichen. Die Punktzahlen wurden anschließend zusammengefasst und in Gruppen eingeteilt. Auf diese Weise konnten die Unternehmen mit den höchsten Punktzahlen den Unternehmen mit den niedrigsten Punktzahlen gegenübergestellt werden. Auf dieser Grundlage konnten die Bereiche identifiziert werden, die für die herausragenden Leistungen verantwortlich sein könnten. Darüber hinaus waren somit die Gemeinsamkeiten zwischen den Unternehmen identifizierbar.
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