Equinix stellt überschüssige Wärme zur Beheizung eines lokalen Wohnviertels in Frankfurt bereit

V.l.n.r. Arno Schlicksupp, Olaf Frei, Thomas Zimmerling, Henning Schulze, Dr. Bernhard Graeber, Jens-Peter Feidner

Die Rückgewinnung von Wärme aus Rechenzentren bietet das Potenzial, umliegende Gemeinden zu unterstützen. In Zeiten steigender Energiepreise und anhaltender globaler Konflikte kann wiederverwendbare Wärme eine kostengünstigere und nachhaltigere Brennstoffquelle darstellen und somit den Druck auf lokale Behörden, Organisationen sowie Anwohner verringern.

Um sein Engagement in diesem Bereich zu unterstreichen, hat Equinix, das globale Unternehmen für digitale Infrastruktur , eine neue Zusammenarbeit mit dem Wohnungsunternehmen Vonovia, dem Ingenieurbüro AS Enterprise Engineering und dem Anlageberater und Assetverwalter EB-SIM bekannt gegeben. Im Rahmen des Projekts soll ein Wärmenetz für die Bizonale-Siedlung im Norden von Frankfurt Griesheim gebaut werden. Dieses Abwärme-Projekt ist in seiner Gestaltung neuartig und im Umfang für Frankfurt einmalig.

Etwa 1.000 Haushalte sollen ab 2025 kostenneutral mit überschüssiger Wärme versorgt werden, die von lokalen Equinix-Rechenzentren erzeugt wird. Insgesamt werden drei Standorte (FR4, FR6 und FR8)  an den Wärmetauscher angeschlossen. Diese Kreislaufwirtschaftsinitiative vermeidet die Verbrennung fossiler Brennstoffe vor Ort und trägt zu geringeren CO2-Emissionen bei.

Jens-Peter Feidner, Geschäftsführer Deutschland, Equinix

Jens-Peter Feidner, Managing Director für Deutschland bei Equinix, erklärte: „Dieses Projekt zeigt, wie Rechenzentren ihrer lokalen Gemeinschaft etwas zurückgeben können, und ist ein perfektes Beispiel für die Vorteile, die durch die Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Investoren, Stadtplanern, Wohnungsbaugesellschaften, Wärmenetz- und Rechenzentrumsbetreibern  entstehen. Wir hoffen, dass dieses Projekt das Interesse anderer potenzieller Partner wecken wird. Equinix ist bestrebt, der gemeinsamen Nutzung der Abwärme zum lokalen Nutzen in den zahlreichen Märkten, in denen wir tätig sind, nachzugehen.“

Weltweit investiert Equinix in neue und innovative Technologien in den Bereichen Energieeffizienz, erneuerbare Energien und Abwärme. Dies ist Teil der  globalen Strategie des Unternehmens, die auf weltweiten, wissenschaftsbasierten Zielen ( Science-Based Targets ) basiert, mit dem Ziel der Klimaneutralität des gesamten Rechenzentrumsbetriebs bis 2030 .

Feidner fügte hinzu: „In Anbetracht der geplanten Gesetzgebung, die strenge Vorschriften dafür vorsieht, wie viel überschüssige Wärme von Rechenzentren wiederverwendet werden muss, müssen die politischen Entscheidungsträger einen ganzheitlichen Ansatz erwägen, der alle Akteure einbezieht – nur so können solche Projekte realisiert werden. Andernfalls würde nur eine Branche geschwächt, die für die Digitalisierung entscheidend ist.“

Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus begrüßte den nachhaltigen Ausbau in Frankfurt:  „Hessen ist eines der führenden Länder der Informations- und Kommunikationsbranche und einer der stärksten Standorte für Rechenzentren nicht nur in Deutschland, sondern europaweit. Effizienz, Nachhaltigkeit und Kosten für Energie sind zentrale Standortfaktoren und Energieeinsparung liegt schon heute im eigenen Interesse der Rechenzentrumsbetreiber, denn der Verbrauch muss reduziert und Abwärme effektiv genutzt werden. Gemeinsam wollen wir mit unserem Rechenzentrumsbüro dazu beitragen, Hessen als Standort für innovative und nachhaltige Rechenzentren zu stärken, zukunftsfähig zu erhalten und damit einen Beitrag zur Erreichung von Nachhaltigkeits- und Klimazielen leisten. Wir setzen in Hessen erfolgreich auf Dialog und Anreize statt auf Zwang und Überregulierung.“

Abwärmeprojekte sind ein Element der globalen Nachhaltigkeitsbemühungen von Equinix. Das Unternehmen betreibt mehrere Initiativen in ganz Europa, darunter auch ein kürzlich erweitertes Fernwärmeprojekt in Finnland mit seinem langjährigen Projektpartner, dem Energieunternehmen Helen. Die  beiden Unternehmen riefen das weltweit erste Wärmeprojekt für Rechenzentren ins Leben, bei dem überschüssige Wärme über das Fernwärmenetz von Helen in Kanavaranta aufgefangen und wiederverwendet wird; dadurch werden seit 2010 Wohnungen in Helsinki beheizt.

Darüber hinaus verfügt das neueste Rechenzentrum von Equinix in Paris, PA10, über ein innovatives System zur Rückgewinnung der erzeugten Wärme durch Geräte von Equinix-Kunden. Diese wird an das Stadtentwicklungsgebiet Plaine Saulnier und das Olympische Wasserzentrum weitergeleitet, in dem während der Olympischen Spiele 2024 in Paris mehrere Veranstaltungen stattfinden werden. Equinix hat sich bereit erklärt, diese Wärme für einen Zeitraum von 15 Jahren kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Stephen Donohoe, Vice President für Global Design und Engineering bei Equinix, erklärte:  „Die erfolgreiche Integration unserer Infrastruktur mit Wärmenetzen, mit denen die von unseren Rechenzentren zurückgewonnene Wärme an Nachbargemeinden geliefert wird, bringt erhebliche Umweltvorteile. Wir bieten Wärmenetzwerke mit kostengünstiger Möglichkeit, das Netz zu dekarbonisieren und die Abhängigkeit von anderen Energiequellen zu verringern, was wiederum den ökologischen Fußabdruck von Kunden reduziert.“

Equinix hat kürzlich seinen Nachhaltigkeitsbericht 2022  veröffentlicht, in dem die Fortschritte bei der Umsetzung der wichtigsten Umwelt-, Sozial- und Governance-Ziele (ESG) des Unternehmens dargelegt werden, darunter:

  • 96 % Deckungsgrad mit erneuerbaren Energien für das Jahr und damit das fünfte Jahr in Folge mit einem Deckungsgrad von über 90 % bei den erneuerbaren Energien weltweit.
  • Ein Anstieg des Verbrauchs an erneuerbaren Energien von 5.240 GWh im Jahr 2019 auf 7.430 GWh im Jahr 2022.
  • Beschaffung von erneuerbarer Energie in allen Regionen , in denen das Unternehmen tätig ist.
  • Ein branchenweit einzigartiges Engagement zur Optimierung der Betriebstemperaturbereiche in den Rechenzentren , um die Effizienz und die Stromverbrauchseffektivität (PUE) zu verbessern.

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