Interview mit Gcore – Leistungsfähige Cloud-Infrastruktur für die Digitalisierung des Mittelstands

Elena Simon, Geschäftsführerin bei Gcore

Gcore verfügt über eine leistungsfähige, globale Cloud-Infrastruktur, die alle Kontinente abdeckt. Netzpalaver sprach mit Elena Simon, Geschäftsführerin bei Gcore, darüber, wie der bereits im Gaming-Bereich stark etablierte Datacenter-Spezialist hierzulande dem deutschen Mittelstand bei einer sicheren, digitalen Transformation unterstützen kann.

 

Netzpalaver: Die Inflation steigt, der Euro fällt, die Wirtschaft ist instabil. Wo setzt Gcore an, um Unternehmen in diesen schwierigen Zeiten zu helfen?

Elena Simon: Als internationaler Cloud- und Edge-Anbieter setzen wir von Gcore bei der Cloud-Infrastruktur von kleinen und mittelständischen Unternehmen an. Diese sind ja in der aktuellen Wirtschaftssituation besonders gefährdet, da sie weniger Ressourcen haben, um die Krisen zu überstehen.

Diese Unternehmen benötigen eine zuverlässige Cloud-Infrastruktur, die benutzerfreundlich ist und das Wachstumspotenzial der Unternehmen freisetzt, das ja gerade im deutschen Mittelstand nach wie vor vorhanden ist. Viele Unternehmen verlagern ihr Geschäft jetzt in andere regionale Absatzmärkte hier in Europa oder sie strecken ihre Fühler zum Beispiel nach Südamerika aus. Und: Sie bringen immer mehr Produkte und Services ins Internet. Die digitale Transformation hat – auch in Deutschland – eine bislang nie dagewesene Geschwindigkeit erreicht.

Mit unseren Lösungen können Unternehmen schnell und flexibel freie Ressourcen schaffen – für Innovationsförderung, für Umsatzsteigerung und für Wettbewerbsvorteile. Hier geht es besonders um jene Ressourcen in den IT-Abteilungen, die in der aktuellen Krise dringend für die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit gebraucht werden.

 

Netzpalaver:  Was unterscheidet Gcore von anderen Cloud-Anbietern?

Elena Simon: Wir verfügen über eine sehr leistungsfähige, globale Cloud-Infrastruktur, die alle Kontinente abdeckt – die 150 Präsenzpunkte, über die Gcore weltweit verfügt, sind sicher etwas, was uns von Mitbewerbern unterscheidet. Mit unserer Cloud-Infrastruktur sind Kunden maximal flexibel. Sie können weltweit präsent sein und ihr Geschäft national sowie international innerhalb kurzer Zeit aufbauen und skalieren. Hinzu kommt die Geschwindigkeit, mit der wir sehr umfangreiche Datenmengen und Anwendungen weltweit zur Verfügung stellen können: Das System schafft eine extrem niedrige Latenzzeit von 20 – 30ms und bewältigt bis zu 2.210.000 simultane Anfragen an eine einzelne Seite.

Ein weiterer Punkt, den ich hier noch erwähnen möchte: Als europäisches Unternehmen mit einer deutschen Niederlassung ermöglichen wir unseren Kunden mehr Unabhängigkeit von großen Cloud-Anbietern und US-Hyperscalern – ein Thema das aktuell leider etwas ins Hintertreffen gerät, langfristig aber entscheidend ist für die Marktposition europäischer Unternehmen. Denn nur wenn deutsche Unternehmen die Hoheit über ihre Daten behalten, ist gewährleistet, dass wichtige Daten, wie z.B. Kundendaten oder Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung im Unternehmen bleiben und kein Knowhow abfließt.

 

Netzpalaver:  Gibt es eine Branche, die im Besonderen von der Gcore-Cloud profitieren kann?

Elena Simon: Unsere Cloud-Infrastruktur ist für jede Branche geeignet, die besonders hohe Datenmengen zur Verfügung stellen muss. Das reicht von Fintech- und Retail-Unternehmen, über Streamingdienste der Medienbranche, dem Gesundheits- und Telekommunikationssektor bis hin zu Industrieunternehmen. Zu unseren Kunden zählt z.B. die Regierung des Großherzogtums Luxemburg, ein Unternehmen im Bereich der Telemedizin und eine Reihe von Game-Publishern. So vielfältig unsere Kundenstruktur ist, so flexibel sind die Möglichkeiten, die Cloud-Infrastruktur von Gcore einzusetzen.

Ich hatte vorhin schon die sehr niedrigen Latenzzeiten erwähnt, mit denen wir Inhalte übertragen und bereitstellen können. Sie sind essentiell für eine gute Kundenerfahrung. Im Grunde ist – unabhängig von der Branche – jedes kleine oder mittelständische Unternehmen, das für seine digitale Transformation die Cloud nutzen will, seinen Umsatz steigern, die Kundenerfahrung verbessern, Kosten reduzieren und expandieren will, ist mit den Cloud-Services von Gcore gut aufgestellt.

 

Netzpalaver:  Wie können Unternehmen eine sichere und zuverlässige Hochleistungsinfrastruktur in der Cloud aufbauen?

Elena Simon:  Das Angebot an Cloudanbietern ist in der Tat groß, hier gilt es die Spreu vom Weizen zu trennen. An erster Stelle steht eine solide Multi-Cloud-Strategie, mit der eine Abhängigkeit von einem einzigen Anbieter vermieden wird. An zweiter Stelle steht das Portfolio an Produkten und Services, die in puncto Leistung, Geschwindigkeit und Skalierbarkeit genau zu den Bedürfnissen des jeweiligen Unternehmens passen müssen.

Doch die Leistungsparameter sind das eine – Vertrauen das andere. Denn darüber hinaus zeichnet sich eine zuverlässige Cloudinfrastruktur vor allem durch drei wichtige Kriterien aus: Sicherheit, Vertrauenswürdigkeit und Datensouveränität.

Gerade Kleinunternehmen und Mittelständler sollten darauf achten, dass sie ihre digitalen Daten, Prozesse und Systeme in der Cloud selbstbestimmt nutzen und gestalten können. Schließlich sind Daten Unternehmenseigentum und entsprechend sensibel zu behandeln.

Unternehmen sollten wissen, wo und wie ihre Daten gespeichert werden, wohin sie übertragen werden und wer darauf Zugriff hat. Ein seriöser Technologiepartner wird all dies schlüssig nachweisen können. Digital-Trust ist hier das Stichwort, denn im Cloudwettbewerb geht es in erster Linie um Vertrauen. Einen weiteren Anhaltspunkt bieten entsprechende Zertifikate, die eine geprüfte Sicherheit bescheinigen.

 

Netzpalaver:  Wie gewährleistet Gcore die Sicherheit von Anwendungen in der Cloud?

Elena Simon: Sicherheit ist eines der Topthemen – egal welche Umfrage Sie lesen, welche Studie zitiert wird: Die Sicherheit von Daten und Anwendungen rangiert immer unter den wichtigsten Anforderungen an Cloud-Infrastrukturen. Auch unsere eigenen Daten sprechen für diese Notwendigkeit: Wir haben festgestellt, dass sich die durchschnittliche Stärke der von uns aufgezeichneten Angriffe in den ersten sechs Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 300 GBit/s auf 700 GBit/s mehr als verdoppelt hat. Der längste Angriff dauerte ganze 24 Stunden.

Es ist deshalb ganz klar, dass die Sicherheit unserer Infrastruktur höchste Priorität hat. Gcore bietet einen umfangreichen DDoS-Schutz als All-In-One Paket gegen komplexe Cyberangriffe, den wir jetzt ganz aktuell auch nochmal erweitert haben. Wir stellen zudem einen Serverschutz für Kundendaten in unseren Datenzentren zur Verfügung, Web-Schutz für die Echtzeitermittlung – und Abschwächung von ungewöhnlichem Traffic auf Webseiten, WAF als fortgeschrittenen Schutz für gängige Bedrohungen und Bot-Schutz für die effektive Verhinderung von Betrug und Diebstahl personenbezogener Daten.

 

Netzpalaver: Wie können Gcore-Kunden die Cloud-Kosten im Griff behalten?

Elena Simon: Die Migration in die Cloud senkt die Gesamtkosten für die IT-Infrastruktur – doch ohne eine strenge Kostenkontrolle können Cloudkosten schnell aus dem Ruder laufen. Unternehmen müssen also alles dafür tun, damit sich die Einsparpotenziale einer Cloud-Lösung auch tatsächlich realisieren lassen.

Dies gelingt in einem ersten Schritt mit einer übersichtlichen Organisation der Infrastruktur und einer strikten Kostenkontrolle, wie Gcore sie als zusätzlichen Service anbietet. Zudem haben unsere Kunden auch die Option auf zahlreiche Automatisierungs-Tools: Neben virtuellen Maschinen oder physischen Servern wie Bare-Metal bieten wir z.B. in Kooperation mit Graphcore eine KI-Plattform an, die maschinelles Lernen beschleunigt. Diese Tools helfen, bestimmte Routineaufgaben schneller zu erledigen.

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