Flughafen Köln/Bonn will mit einem privaten 5G-Netz seine Betriebseffizienz verbessern

Flughafen Koeln/Bonn - WikipediaIn enger Zusammenarbeit mit NTT  baut der Flughafen Köln/Bonn auf einer Fläche von 1.000 Hektar ein komplett privates 5G-Mobilfunknetz auf. Ziel des gemeinsamen Forschungs- und Kooperationsprojektes ist es, technologische Innovationen wie beispielsweise intelligente Gepäck- und Grenzkontrollen voranzutreiben und die Betriebseffizienz des Flughafens deutlich zu verbessern.

Das Internet of Things (IoT), automatisierte Fahrzeuge auf dem Rollfeld oder mobile Sicherheitssysteme bringen die Notwendigkeit mit sich, immer größere Mengen an Objekten und damit Daten zu verwalten. 5G erlaubt eine bessere Vernetzung sowie Verarbeitung der rasant wachsenden Datenströme, wodurch beispielsweise Flughäfen, Fluglinien und das Abfertigungspersonal am Boden, aber auch Drittunternehmen einfacher und effektiver zusammenarbeiten können.

Für den Flughafen Köln/Bonn entwickelt NTT aktuell eines der größten privaten 5G-Mobilfunknetze in Europa. Mit der flächendeckenden 5G-Versorgung auf dem 1.000 Hektar großen Gelände – das entspricht rund 1.400 Fußballfeldern – sollen künftig eine punktgenaue Standortbestimmung von Geräten und Menschen, der Transport von Gepäckstücken auf selbstfahrenden Fahrzeugen und autonome Roboter für die Sicherung des Grundstücks, aber auch intelligente Services für die Logistik-Hubs realisiert werden. Dafür hat der Flughafen von der Bundesnetzagentur eine Lizenz aus dem Industrie-Spektrum mit Frequenzen im Bereich von 3,7 bis 3,8 GHz zugeteilt bekommen. Die Ausrichtung als komplett privates Netz garantiert im Gegensatz zu einem sogenannten Dual-Slice-Campus-Netz stabile Prozesse mit geringen Ausfallzeiten und ermöglicht eine individuell angepasste Einsatz- und Sicherheitsstrategie.

 

Von der Lizenz über Use-Cases bis zur 5G-Infrastruktur

NTT begleitet den Flughafen über das gesamte Projekt – von der Beantragung der Lizenz über das Ausarbeiten unterschiedlicher Use-Cases bis hin zum Design der Architektur und der Implementierung von Soft- und Hardware. Das schließt das Vermessen des Geländes sowie der Gebäude und eine Verdichtung des Netzes mit weiteren Antennen ein, um eine perfekte Mobilfunkabdeckung bis in den letzten Winkel zu erreichen. Gleichzeitig braucht es neben dem Setup von Maschinensensoren eine Edge-Computing-Plattform, die die Daten direkt vor Ort verarbeitet. Durch 5G wandelt sich die IT zudem von spezifischen Applikationen hin zu flexibel orchestrierten, Cloud-basierten Diensten, wofür ein skalierbares, ausfallsicheres und robustes Unternehmensnetzwerk mit entsprechenden Security-Richtlinien die Voraussetzung ist. Um all diese Anforderungen zu erfüllen, arbeitet NTT mit Metaswitch (a Microsoft Company) für das Core-Netz und Airspan für das Access-Netz, dem Messgerätehersteller Viavi und Cisco Systems zusammen.

Kai Grunwitz, Geschäftsführer Deutschland, NTT

„Im Rahmen des gemeinsamen Forschungs- und Kooperationsprojektes planen wir nicht nur die Theorie, sondern implementieren und optimieren eines der größten vollkommen privaten 5G-Funknetze in Europa. So können wir innovative und zukunftsweisende Anwendungen erforschen, entwickeln und testen“, erklärt Kai Grunwitz, Geschäftsführer bei NTT in Deutschland.

„Für uns ist die Entscheidung für ein eigenes, das gesamte Flughafengelände umfassendes 5G-Netz ein strategisch wichtiger Schritt. Mit einer durchgehenden Vernetzung und einem eigenen Hochgeschwindigkeitsfunknetz entstehen ganz neue Möglichkeiten für Prozesse und Dienstleistungen, was nicht nur dem Flughafenbetrieb, sondern auch den ansässigen Unternehmen und unseren Fluggästen zugutekommt“, sagt Johan Vanneste, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Köln/Bonn GmbH.

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