Was Unternehmen aus dem Easyjet-Hack lernen können

Seit Anfang dieser Woche ist bekannt, dass bei der britischen Fluggesellschaft Easyjet E-Mail-Adressen und Reisedaten von circa neun Millionen Kunden entwendet wurden. Darüber hinaus gelangten die Angreifer an mehr als 2000 Kreditkartendaten. Ein Kommentar von Jürgen Venhorst, Country Manager DACH bei Netwrix.

„Für betroffene Kunden ist der Vorfall mindestens besorgniserregend und sollte zur Folge haben, dass sie ihre Kreditkartenabrechnungen in nächster Zeit genauer unter die Lupe nehmen. Die Fluggesellschaft sieht sich aufgrund dieses Datenlecks nicht nur einem großen reputativen Schaden ausgesetzt, auch dürfte es Schadensersatzforderungen und Klagen mit sich ziehen. Verstöße gegen Datenschutzverordnungen werden mit Strafen belegt, deren Höhe mitunter geschäftsgefährdend sein kann. Besonders im Zuge der aktuellen Krise und dem mit ihr einhergehenden Rückgang an Reisenden, dürften Strafzahlungen die schwächelnde Branche noch stärker treffen.

Jürgen Venhorst, Country Manager DACH bei Netwrix

Nicht nur Fluggesellschaften, auch andere Unternehmen sollten diesen Vorfall deshalb zum Anlass nehmen, um ihre Datensicherheit auf eventuelle Schwachstellen hin zu überprüfen.

Organisationen, die nicht definieren können, über welche Daten sie verfügen, wo sie sich befinden, wer Zugang zu den Daten hat und was sie damit tun, erhöhen ihr Risikoniveau und gefährden ihre Rückkehr zu den Geschäftsplänen nach COVID. Kriminelle werden auch in Zukunft versuchen an wertvolle (Kunden-)Daten zu gelangen. Eine Lösung zur Datenklassifizierung etwa kann helfen, besonders wertvolle Daten im Netzwerk aufzuspüren, um sie dann im zweiten Schritt besser abzusichern. Die Frage, wo welche Daten gespeichert sind und wer auf sie zugreifen darf, muss für Organisationen von zentraler Bedeutung sein.


Obwohl es unmöglich ist, hundertprozentige Sicherheit zu haben, scheint es klar, dass Easyjet keine angemessene Kontrolle über die Daten von Kunden hatte und dadurch das Vertrauen jener verlieren könnte. Da die Reisebranche der COVID-19-Krise standhält, müssen die Fluggesellschaften unbedingt das Vertrauen treuer Kunden und neuer potenzieller Reisender aufrechterhalten, zumal die Kommunikation mit Kunden nach wie vor ausschließlich virtuell erfolgt. Obwohl die Fluggesellschaften derzeit deutlich unter ihrer Flugkapazität liegen und die meisten Flugzeuge am Boden bleiben, muss die Sicherheit für die Reisebranche weiterhin an erster Stelle stehen.“

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