Beim „DigitalPakt Schule“ ist der Schutz sensibler Schülerdaten essenziell

Eine deutliche Mehrheit von 66 Prozent der Deutschen begrüßt das Förder­programm „DigitalPakt Schule“. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungs­instituts Yougov im Auftrag von Lancom Systems. Beim Einsatz von Cloud-Diensten in Schulen gibt es jedoch Bedenken. Aus Datenschutzgründen bevorzugen 60 Prozent der Befragten klassische Lösungen. Kommen Cloud-Dienste zum Einsatz, fordern 73 Prozent, dass diese zum Schutz sensibler Daten aus Deutschland oder mindestens Europa stammen. Dazu passt, dass 64 Prozent der Umfrageteilnehmer bei ihren Kindern einer Datenverarbeitung nur in europäischen Clouds zustimmen würden und mehr als Dreiviertel von der Politik verbindliche Vorgaben zum Schutz sensibler Daten bei der Cloud-Nutzung erwarten.

Mit dem Förderprogramm „Digitalpakt Schule“ soll die Digitalisierung im Bildungswesen endlich Fahrt aufnehmen. Ziel ist es, Schulen bundesweit mit WLAN und digitaler Infrastruktur auszustatten. Insgesamt fünf Milliarden Euro stellt der Bund dafür zur Verfügung. Welchen Stellenwert dieses Thema bei der deutschen Bevölkerung einnimmt, hat das Meinungsforschungsinstitut Yougov nun in einer repräsentativen Umfrage ermittelt.

Die Befragung zeigt eine sehr hohe Zustimmung zu diesem Bund-Länder-übergreifenden Förderprojekt: 66 Prozent der Teilnehmer beurteilen den „DigitalPakt Schule“ als wichtig oder gar sehr wichtig. Geht es um den Schutz sensibler Schülerdaten, zeigt sich jedoch deutlicher Handlungsbedarf.

 

Heimische Cloud-Lösungen bevorzugt

Auch in Schulen kommen immer häufiger Cloud-Dienste zum Einsatz. Im Gegensatz zu klassischen, lokal installierten Anwendungen werden die Daten dabei in externen Rechenzentren verarbeitet. Dieser Trend wird sich fortsetzen, da Cloud-Lösungen mit geringeren Erstinvestitionen verbunden sind und ohne Installationsaufwand schnell zur Verfügung stehen. Auch die fortlaufende Pflege der Systeme, und damit die IT-Fachkraft vor Ort oder kostenpflichtige Wartungsverträge, werden überflüssig.

Die Umfrage zeigt jedoch, dass es beim Einsatz von Cloud-Lösungen in Schulen Datenschutzbedenken gibt. So ziehen 60 Prozent der Befragten aus Datenschutzgründen klassische Lösungen mit lokaler Datenhaltung vor. Werden Cloud-Lösungen genutzt, sind 73 Prozent der Meinung, dass diese zum Schutz sensibler Daten aus Deutschland oder mindestens aus Europa kommen sollten. Dazu passt, dass 64 Prozent bei ihren Kindern einer Datenverarbeitung nur in europäischen Clouds zustimmen würden.

Ebenso ist eine große Mehrheit von 79 Prozent der Meinung, dass nicht alleine der Preis darüber entscheiden darf, welche Software, Infrastruktur oder Plattformen in Schulen zum Einsatz kommen. Sicherheit und Daten­schutz müssen auf der Kriterienliste ganz oben stehen.

 

Politik beim Datenschutz in der Pflicht

Die Politik ist beim Thema Cloud und dem Schutz sensibler Daten besonders gefordert: 76 Prozent der Umfrageteilnehmer erwarten von ihr verbindliche Vorgaben, wie Schulen beim Einsatz von Cloud-Lösungen den Schutz sensibler Daten sicher­stellen können.

Fakt ist: Daten­schutz ist bei der Schuldigitalisierung ein zentrales Thema, da viele personenbezogene und sen­sible Daten wie Be­notungen oder Beurteilungen verarbeitet werden. Beim Einsatz Cloud-basierter Netzwerklösungen, wie sie bereits in vielen Schulen zum Einsatz kommen, können unter Umständen sogar Rückschlüsse auf das konkrete Nutzerverhalten im Schul-WLAN gezogen werden. Damit ist es von elementarer Bedeutung, welcher nationalen Gesetzgebung der jeweilige Cloud-Anbieter unterliegt und ob seine Lösungen die strengen EU-Datenschutzvorgaben im Rahmen der DSGVO erfüllen können.

Ralf Koenzen, Geschäftsführer Lancom

„Die Politik darf Schulen und Schulträger beim Datenschutz nicht alleine lassen. Besonders kritisch sind Cloud-Lösungen aus den USA, da diese dem Cloud-Act unterliegen. Der verlässliche Schutz sensibler Schüler- und Schuldaten ist damit rein rechtlich sogar ausgeschlossen – und das sogar, wenn diese US-Lösungen in Deutschland oder Europa gehostet werden,“ erklärt Lancom-Gründer und Geschäftsführer Ralf Koenzen. „Die Kultusministerien sind jetzt in der Pflicht. Sie müssen klare Vorgaben für einen DSGVO-konformen Einsatz digitaler Infrastruktur entwickeln, durchsetzen und diese als ausschreibungsrelevant festschreiben. Sonst kann es passieren, dass Eltern oder Schüler wegen fehlendem Datenschutz klagen und Schulen im schlimmsten Fall ihre über den Digitalpakt finanzierte Infrastruktur wieder abschalten müssen.“

Die Ergebnisse beruhen auf einer Online-Umfrage von Yougov Deutschland im Auftrag des Netzwerkinfrastrukturausstatters Lancom Systems. An der Umfrage nahmen zwischen dem 27. und 30.09.2019 insgesamt 2.028 Personen teil. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

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