Der globale Anbieter von Interconnection- und Rechenzentrumsdienstleistungen, Equinix, gab die Unterzeichnung eines ersten Joint-Ventures mit dem Singapurer Staatsfonds GIC bekannt. Beide Unternehmen werden in Form einer Limited-Liability-Partnership im Wert von mehr als 1 Milliarde Dollar bei der Entwicklung und dem Betrieb von xScale-Rechenzentren in Europa zusammenarbeiten. Die ersten Rechenzentren des Joint-Ventures werden darauf ausgelegt, die speziellen Anforderungen von Hyperscale-Unternehmen an die Bereitstellung von Workloads zu bedienen. Dazu zählen auch die weltweit größten Cloud-Serviceprovider. Die Einrichtungen auf dem Gelände bzw. in unmittelbarer Nähe einiger der bestehenden IBX-Standorte von Equinix werden es führenden Treibern der digitalen Transformation ermöglichen, ihre Wachstumspläne effizient umzusetzen. Gleichzeitig wird dieser Schritt die Führungsposition von Equinix im Cloud-Ökosystem stärken, da mehr und mehr Unternehmen auf hybride Multicloud IT-Architekturen setzen. Mit zwei geplanten Standorten in Frankfurt sollen auch in Deutschland langfristig weitere xScale-Rechenzentren entstehen.
Seit Jahren arbeiten Hyperscale-Betreiber wie Alibaba-Cloud, Amazon-Web-Services, Microsoft-Azure, Oracle-Cloud-Infrastructure und Google-Cloud mit Equinix zusammen, um sich mit Hilfe der globalen Plattform aus 200 International-Business-Exchange-Rechenzentren (IBX) direkt mit ihren strategischen Geschäftspartnern und Kunden zu vernetzen. Heute stellt Platform-Equinix den führenden globalen Cloud-Serviceprovidern die meisten Zugangspunkte, d.h. „On- und Off-Ramps zur Cloud“, bereit. Zusätzlich zu diesen Zugangspunkten für Kunden investieren Hyperscale-Unternehmen in umfassende Rechenzentrums-Bereitstellungen. Hierdurch erhalten sie die nötigen Kapazitäten, um schnell wachsende Anforderungen an ihre Workloads zu skalieren. Die xScale-Rechenzentren erlauben es Hyperscale-Unternehmen, ihre bestehenden Zugänge bei Equinix auszubauen und ihr Wachstum über eine Plattform zu realisieren, die mehr als 50 globale Märkte vernetzt und eine direkte Anbindung an Kunden und strategische Geschäftspartner in einer Vielzahl von Ökosystemen ermöglicht.
Indem Hyperscale-Unternehmen ihre Aktivitäten bei Equinix über xScale-Rechenzentren skalieren und den direkten Zugang zu den Business-Ökosystemen der globalen Equinix-Plattform nutzen, vergrößert sich auch der „Netzwerkeffekt“, von dem auch andere an Equinix angebundene Unternehmen profitieren. Dazu zählen Unternehmen mit bestehenden direkten Verbindungen zu Hyperscale-Zugangspunkten bei Equinix. Die Bereitstellung der zentralen Hyperscale-Infrastruktur bei Equinix über xScale-Rechenzentren zieht damit weitere Partner, Anwendungsentwickler und andere Hyperscale-Anbieter als neue Teilnehmer des Equinix-Ökosystems an. Dadurch wachsen auch die Auswahl- und Innovationsmöglichkeiten für bestehende Equinix-Kunden.
Auch wenn es sich hierbei nicht um einen breiteren Einstieg in den Wholesale-Market handelt, werden sich die Rechenzentren von xScale auf eine Zielgruppe von Hyperscale-Unternehmen konzentrieren, die einen signifikanten Mehrwert für das bestehende Equinix Cloud-Ökosystem bieten.
Charles Meyers, President und CEO, Equinix:„Es war ein langer Weg, bis wir dieses Ziel erreicht haben. Umso mehr freuen wir uns, die Gründung unseres ersten Joint Ventures für xScale-Rechenzentren bekannt zu geben. Die Partnerschaft mit einem erstklassigen Investitionspartner wie GIC versetzt uns in die Lage, erhebliche Investitionen zu tätigen, um gezielte Implementierungen mit großem Umfang zu realisieren, während wir gleichzeitig unsere Kapitalstruktur weiter optimieren. Das Joint-Venture wird es uns ermöglichen, unsere Führungsrolle im Bereich der Cloud weiter auszubauen und gleichzeitig einen erheblichen Mehrwert für die wichtige Zielgruppe der Hyperscale-Unternehmen zu schaffen. Wir freuen uns auf die Gründung ähnlicher Joint-Ventures in anderen Regionen und sind davon überzeugt, mit diesen Aktivitäten die Markführerschaft von Equinix in der Cloud-First-Welt weiter zu festigen.“
Highlights
- Equinix pflegt enge Beziehungen zu den führenden globalen Hyperscale-Unternehmen. Diese Unternehmen profitieren vom einzigartigen Wert des Produkts Platform-Equinix, einschließlich des Zugangs zu Business-Ökosystemen, Interconnection-Services und lokaler Markt-Expertise. Derzeit generieren die globalen Implementierungen führender Hyperscale-Unternehmen bei Equinix einen Jahresumsatz von mehr als 500 Millionen Dollar, wobei stark vernetzte Implementierungen im Einzelhandel das am schnellsten wachsende Segment darstellen.
- xScale-Rechenzentren versprechen Hyperscale-Unternehmen in zwei Schlüsselbereichen einen Mehrwert, der sich von dem bestehender Rechenzentrumsbetreiber unterscheidet:
- xScale-Rechenzentren bieten den Zugang zu Equinix umfassendem Angebot an Interconnection- und Edge-Services. Diese Dienste werden in die bestehenden Zugangspunkte der Hyperscale-Unternehmen bei Equinix integriert, was die Konnektivität zu gegenwärtigen und zukünftigen Unternehmenskunden beschleunigt.
- xScale-Rechenzentren werden so gestaltet, dass sie die technischen, betrieblichen und preislichen Anforderungen der wichtigsten Hyperscale-Workload-Bereitstellungen erfüllen. Dies ermöglicht es Hyperscale-Unternehmen, zentrale und Zugriffspunkt-Bereitstellungen über einen globalen Anbieter abzuwickeln und ihr schnelles Wachstum somit effizient und ohne hohen Aufwand zu begleiten.
- xScale-Rechenzentren werden von Equinix verwaltet und betrieben, sodass eine nahtlose Anbindung an die globale Plattform von Equinix gewährleistet wird. Für Hyperscale-Unternehmen bedeutet dies zudem eine einheitliche Nutzererfahrung.
- Eine private Anbindung an andere Unternehmen sowie strategische Cloud-Serviceprovider und Netzwerkdienste ist unerlässlich, da im Zuge der digitalen Transformation der Bedarf an lokalen digitalen Diensten auch an der Digital Edge stetig zunimmt. Laut der 2. Ausgabe des Global Interconnection Index, einer von Equinix veröffentlichten Marktstudie, wird die Kapazität für den privaten Datenaustausch zwischen Unternehmen und Cloud-Anbietern bzw. Netzwerkdienstleistern bis 2021 voraussichtlich annähernd zehnmal schneller wachsen als der öffentliche Internetverkehr.
Finanzielle Aspekte des Joint Ventures
- Im Rahmen der Vereinbarung wird GIC 80 % der Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen und Equinix die restlichen 20 % der Anteile halten. Das Joint-Venture wird voraussichtlich im dritten Quartal 2019 an den Start gehen, vorbehaltlich der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden und anderer vertraglicher Bedingungen.
- Equinix wird sowohl sein Londoner IBX-Rechenzentrum LD10 (unter Beibehalt eines Teils dieses Geschäfts im Rahmen einer Leaseback-Vereinbarung) als auch das Pariser IBX-Rechenzentrum PA8 und die damit verbundenen Leasingverträge sowie bestimmte andere Entwicklungsinteressen an das Joint Venture veräußern. Große Anteile des Londoner LD10 und Pariser PA8 werden bereits geleast. Im Rahmen des Joint Ventures sollen weitere neue xScale-Rechenzentren in Amsterdam, Frankfurt (zwei Standorte) und London entstehen. Diese ersten sechs Anlagen werden nach ihrem vollständigen Ausbau eine Leistung von rund 155 Megawatt (MW) erbringen.
- Mit Abschluss dieses ersten Joint Ventures wird GIC finanzielle Mittel zur Finanzierung seiner 80-prozentigen Beteiligung an dem Joint Venture einbringen, während Equinix seine LD10- und PA8-IBX-Vermögenswerte sowie bestimmte Entwicklungsinvestitionen gegen einen Nettoerlös und eine 20-prozentige Beteiligung an dem Joint Venture überträgt. Zu einem späteren Zeitpunkt, bis zur Erfüllung bestimmter vertraglicher Meilensteine im Zusammenhang mit den vier Entwicklungsstandorten, wird Equinix weitere liquide Mittel erhalten, die durch zusätzliche Kapitaleinlagen finanziert werden.
- Abhängig vom Abschlussdatum des Joint Ventures wird der Verkauf von LD10 und PA8 an das Joint Venture voraussichtlich die Umsatzerlöse, den bereinigten EBITDA und den AFFO-Guidance von Equinix im Jahr 2019 um etwa 15 Millionen US-Dollar oder weniger verringern, abzüglich der eingenommenen Gebühren und der Leasingraten, die Equinix vom Joint Venture bezieht.
- Das Joint Venture hat Finanzierungszusagen in Höhe von 850 Mio. Euro als gedeckte Kreditfazilitäten erhalten, bestehend aus einer gedeckten langfristigen Kreditfazilität in Höhe von 200 Mio. Euro, die zur Finanzierung eines Teils der an Equinix gezahlten Gegenleistung für den Verkauf der IBX-Rechenzentren LD10 und PA8 an das Joint Venture und anderer Entwicklungsinvestitionen dient; einer gedeckten langfristigen Kreditfazilität in Höhe von 610 Mio. Euro, die zur Finanzierung eines Teils der geplanten Entwicklungs- und Baukosten für die neuen xScale-Rechenzentren in Amsterdam, Frankfurt und London verwendet wird; und einer gedeckten revolvierenden Kreditfazilität in Höhe von 40 Mio. Euro, die zur Finanzierung des Betriebskapitalbedarfs und anderer allgemeiner Unternehmensinvestitionen verwendet wird. Die Deutsche Bank und die ING Bank N.V. fungieren als Versicherer, Joint Mandated Lead Arranger und Joint Bookrunner für die Anlagen, deren Verfügbarkeit den üblichen Abschlussbedingungen unterliegt.
- Citi fungierte im Zusammenhang mit dieser Transaktion als exklusiver Finanzberater von Equinix.
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