So verändert SASE die Cybersicherheit

Angesichts rasant steigender Cyberangriffe und wachsender Vernetzung scheint die klassische Defense-in-Depth-Strategie an ihre Grenzen zu stoßen. Unternehmen setzen heute auf zahlreiche Einzellösungen – Firewalls, VPNs, SWG, CASB etc. – doch die Koordination untereinander funktioniert selten reibungslos. Das Ergebnis: Transparenzlücken, unübersichtliche Tools, widersprüchliche Richtlinien, langsame Reaktion und hohe Kosten.

Secure-Access-Service-Edge (SASE) wird in diesem Kontext als modernes Architekturmodell gehandelt, das Netzwerkfunktionen und Sicherheitsdienste zu einer einheitlichen, cloudbasierten Plattform verschmilzt. Damit adressiert SASE viele Schwächen traditioneller Netzwerksicherheitsmodelle, gerade in hybriden und cloudlastigen Umgebungen.

Warum ist SASE heute relevant?

  1. Explosives Datenwachstum & verteilte Architektur: Anwendungen laufen nicht mehr nur lokal, sondern in der Cloud, auf SaaS-Plattformen und in Multi-Cloud-Umgebungen. Nutzer greifen remote oder hybrid auf Dienste zu. Der traditionelle Perimeter ist obsolet geworden.

  2. Einheitliche Plattform statt Flickenteppich: Anstatt unterschiedliche Tools zu integrieren, vereint SASE Netzwerk- und Sicherheitsfunktionen: Datenverkehr wird nativ geprüft, Richtlinien zentral durchgesetzt, Latenz reduziert und Schnittstellen überflüssig.

  3. Moderne „Defense in Depth“ – neu gedacht: SASE integriert alle üblichen Sicherheitsfunktionen (Intrusion Prevention, DLP, ZTNA etc.) in einer kohärenten Architektur. Die Richtlinien gelten überall gleich – lokal, remote, in der Cloud.

  4. Zero-Trust durchgängig verankert: Vertrauen wird nicht vorausgesetzt, sondern muss kontinuierlich geprüft werden. SASE-Lösungen erlauben dynamische Zugriffe basierend auf Identität, Zustand des Geräts und Kontext. Mikrosegmentierung begrenzt laterale Bewegungen.

  5. KI-gestützte Korrelationsanalyse und Automatisierung: Moderne SASE-Systeme nutzen erweiterte Datenmodelle und KI, um Bedrohungsdaten zu korrelieren, blinde Flecken aufzudecken und schnellere Reaktionen zu ermöglichen.

Worauf sollte man bei SASE achten?

Nicht jede Lösung, die SASE heißt, liefert echten Mehrwert. Viele Anbieter kombinieren alte Tools lose per API, was weiterhin Komplexität und Inkonsistenzen birgt. Empfehlenswert sind Plattformen, die von Grund auf als einheitlicher Software-Stack entwickelt wurden. Nur so lassen sich Sicherheit, Performance und administrativer Aufwand in Balance halten.

Von Pantelis Astenburg, Vice President Global Sales DACH bei Versa Networks