Der jüngste Hackerangriff auf Air France und KLM ist ein anschauliches Beispiel für die Risiken, die mit komplexen digitalen Ökosystemen im Luftfahrtsektor einhergehen – insbesondere dort, wo Plattformen von Drittanbietern Schwachstellen verursachen können.
Während weitere Details noch ergründet werden, scheint klar, dass die Angreifer nicht die Kernsysteme der Fluggesellschaft kompromittiert haben, sondern eine vertrauensvolle externe Kundenservice-Plattform ausnutzten, um an sensible Daten zu gelangen.
Dieser Vorfall zeigt, wie wichtig es ist, Zero-Trust-Prinzipien nicht nur innerhalb eines Unternehmens, sondern auch in allen Beziehungen zu Drittanbietern durchzusetzen. Die Anwendung von Zugriffskontrollen mit minimalen Berechtigungen und eine kontinuierliche Echtzeitüberwachung in komplexen Liefer- und Bezugsketten sind unerlässlich, um Risiken zu reduzieren – insbesondere wenn ausgelagerte Plattformen beteiligt sind.
Der aktuelle Insight-Bericht von Keeper mit dem Titel „Securing Privileged Access“ bestätigt, dass Unternehmen, die rollenbasierte Zugriffskontrollen und eine kontinuierliche Sitzungsüberwachung einsetzen, einen deutlichen Rückgang (52 Prozent) bei der missbräuchlichen Nutzung von Privilegien durch Lieferanten und Dritte verzeichnen konnten. Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit einer strengen Kontrolle und Überprüfung privilegierter Zugriffe, insbesondere in Umgebungen mit externen Integrationen.
Air France und KLM haben Maßnahmen ergriffen, um den Vorfall einzudämmen, und Meldungen bei den zuständigen Datenschutzbehörden eingereicht. Diese Schritte tragen zwar dazu bei, weitere Risiken zu begrenzen, doch hängt die langfristige Widerstandsfähigkeit von der Verankerung proaktiver Kontrollen in allen Bereichen des Betriebs ab. Die Implementierung einer Privileged-Access-Management (PAM)-Lösung in Kombination mit einer Zero-Trust- und Zero-Knowledge-Architektur kann unbefugten Zugriff verhindern und Schäden aufgrund derartiger Vorfälle minimieren. Dies gilt selbst für Fälle, in denen Anmeldedaten oder interne Systeme kompromittiert wurden.
Kunden, auf deren personenbezogene Daten zugegriffen wurde, sollten wachsam bleiben. Selbst grundlegende Daten wie Namen, Kontaktdaten und Kontonummern können für Angreifer nützlich sein, um überzeugende Phishing-Kampagnen zu starten, Identitätsbetrug zu begehen oder weitere Kontoübernahmen zu versuchen. Dies gilt insbesondere dann, wenn keine Multi-Faktor-Authentifizierung aktiviert ist oder Passwörter mehrfach verwendet werden.
Von Darren Guccione, CEO und Mitbegründer von Keeper Security












