
7 Punkte für den Business-Continuity-Plan
19. März 2025

Folgende sieben Punkte sollten Unternehmen in ihre Checkliste für die Business-Continuity beachten – einschließlich einer klaren Beschreibung der Prozesse, der Ziele und der Ergebnisse.
1. Auswahl eines Planungsteams
Ein funktionsübergreifendes Team aus verschiedenen Unternehmensbereichen wie IT, Personalwesen, Finanzen und Betrieb bildet die Grundlage einer erfolgreichen Planung. Die Beteiligung der Geschäftsleitung stellt sicher, dass alle notwendigen Entscheidungen abgestimmt und durchgesetzt werden. Das Ziel ist ein umfassendes Verständnis der betrieblichen Abläufe und Anforderungen, um alle kritischen Geschäftsbereiche und -systeme in die Planung einzubeziehen.
2. Erfassung aller Technologien
Eine detaillierte Bestandsaufnahme sämtlicher IT-Ressourcen schafft Transparenz über Hardware, Software, Cloud-Dienste, Virtualisierungslösungen und externe Abhängigkeiten. Automatisierte Audit-Tools wie die Audit-Software von TrustRadius können diesen Prozess unterstützen. Durch eine vollständige Übersicht über alle relevanten Systeme wird die Grundlage für ein effektives Risikomanagement und eine gezielte Notfallplanung geschaffen.
3. Analyse der geschäftlichen Auswirkungen
Die Identifikation und Priorisierung geschäftskritischer Prozesse und Daten ermöglicht es, potenzielle Auswirkungen von Betriebsunterbrechungen realistisch einzuschätzen. Dabei werden auch regulatorische Vorgaben und Compliance-Anforderungen berücksichtigt. Das Ergebnis ist eine priorisierte Liste von Geschäftsprozessen und Ressourcen, die als Leitfaden für eine schnelle Wiederherstellung dient.
4. Entwicklung eines Plans
Die Definition des Planungsumfangs beinhaltet die Identifikation essenzieller Geschäftsprozesse, Daten und Ressourcen sowie die Dokumentation von Rollen und Verantwortlichkeiten. Strategien zur Datenwiederherstellung werden erarbeitet, einschließlich der Festlegung von Wiederherstellungszeiten (RTO) und maximal tolerierbaren Datenverlusten (RPO). Dies führt zu einer strukturierten Erstreaktionsstrategie für verschiedene Krisenszenarien.
5. Umsetzung der Backup-Strategie
Regelmäßige Datensicherungen unter Berücksichtigung der definierten RTO- und RPO-Vorgaben sind essenziell. Die bewährte 3-2-1-1-Backup-Strategie gewährleistet hohe Datenverfügbarkeit. Die Nutzung von Datenreplikation für geschäftskritische Systeme stellt sicher, dass Ausfälle schnell kompensiert werden können, wodurch Betriebsunterbrechungen minimiert werden.
6. Einführung von Failover- und Redundanzlösungen
Der Einsatz redundanter Systeme für essenzielle Geschäftsprozesse gewährleistet Betriebskontinuität auch bei Ausfällen. Cloud-basierte Lösungen mit automatischem Failover-Mechanismus können eine hohe Verfügbarkeit sicherstellen und die Auswirkungen von Störungen begrenzen.
7. Regelmäßige Tests und Aktualisierungen
Durch wiederkehrende Übungen und die kontinuierliche Anpassung des Plans an neue geschäftliche und technologische Entwicklungen bleibt dieser stets aktuell und wirksam. Erfahrungswerte aus Tests und sich verändernde Rahmenbedingungen fließen kontinuierlich in Optimierungen ein, um die langfristige Widerstandsfähigkeit des Unternehmens zu gewährleisten. Dabei sollte auch beachtet werden, dass regelmäßige Updates unerlässlich sind, damit der Business Continuity-Plan an veränderte Geschäftsbedingungen neue Bedrohungen angepasst ist.
Eine konsequente Umsetzung dieser Maßnahmen ermöglicht Unternehmen eine umfassende Vorbereitung auf Betriebsunterbrechungen, beispielsweise durch Cyberattacken, aber auch anderen Ereignissen wie technische Ausfälle oder Naturkatastrophen. Ein detaillierter und geprüfter Business-Continuity-Plan sorgt für eine schnelle und effiziente Wiederherstellung im Ernstfall. Dies bewahrt Unternehmen nicht nur vor hohen Kosten durch Datenverluste und Betriebsunterbrechungen, sondern schützt auch den Ruf des Unternehmens.
Von Sven Richter, Arcserve