E-Mail-Sicherheit bleibt Dreh- und Angelpunkt der Cybersicherheit

Günter Esch, Geschäftsführer bei Seppmail

Immer raffiniertere Cyberangriffe und strengere Regulierungen prägen die Anforderungen an Unternehmen. Insbesondere die E-Mail als zentrale Kommunikationsplattform bleibt ein zentrales Ziel für Cyberkriminelle. Gleichzeitig nimmt der Druck durch Vorgaben wie die NIS2-Richtlinie zu, Sicherheitslücken zu schließen und kritische Infrastrukturen zu schützen. Im Jahr 2025 sind Unternehmen mehr denn je gefordert, ihre E-Mail-Sicherheit neu zu denken, auf ein neues Qualitätslevel zu heben und damit auf kommende Trends und Herausforderungen vorbereitet zu sein. Ein Kommentar von Günter Esch, Geschäftsführer bei Seppmail – Deutschland.

 

E-Mail-Sicherheit bleibt Dreh- und Angelpunkt der Cybersicherheit

Nach dem Telefon bleibt E-Mail auch 2025 einer der meistgenutzten Kommunikationskanäle in Unternehmen – und damit gleichzeitig das bevorzugte Einfallstor für Cyberangriffe. Die zunehmende Bedrohung durch Phishing und neue Angriffsformen stellt Unternehmen vor große Herausforderungen. Hinzu kommen verschärfte Regulierungen wie die NIS2-Richtlinie, die Unternehmen zu konkreten Sicherheitsmaßnahmen verpflichtet. Die NIS2-Richtlinie verlangt von Unternehmen der kritischen und wichtigen Infrastruktur, ihre Sicherheitsmaßnahmen zu stärken. Dabei stehen Kommunikationskanäle wie die E-Mail besonders im Fokus. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre E-Mail-Systeme vor unbefugtem Zugriff geschützt sind und sensible Informationen nicht in die falschen Hände geraten. Hier spielen Secure E-Mail Gateways eine zentrale Rolle, um Bedrohungen zu erkennen und zu verhindern.

 

KI und Automatisierung: die nächste Stufe der E-Mail-Sicherheit

Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen revolutionieren die Erkennung von Cyberbedrohungen. Moderne Lösungen analysieren Inhalte, Absender und Verhaltensmuster in Echtzeit, um Phishing-Mails und gezielte Angriffe zu blockieren, bevor sie Schaden anrichten. KI-gestützte Filter und automatisierte Prozesse tragen dazu bei, die IT-Sicherheit effizienter und skalierbarer zu gestalten.

 

Verschlüsselung: S/MIME und OpenPGP als Sicherheitsstandard

Mit der steigenden Anzahl an Datenschutzvorfällen und der zunehmenden Regulierung im Bereich der Informationssicherheit wird die Verschlüsselung von E-Mails zur unverzichtbaren Grundvoraussetzung für Unternehmen und Organisationen. Technologien wie S/MIME und OpenPGP garantieren nicht nur, dass E-Mails vertraulich bleiben, sondern bieten auch eine eindeutige Authentifizierung der Absenderorganisation sowie eine Integritätsprüfung des Inhalts, um Manipulationen zu verhindern. Besonders in Branchen mit hohen Compliance-Anforderungen, wie dem Gesundheitswesen oder der Finanzwirtschaft, werden diese Verschlüsselungsstandards als essenzielle Maßnahmen angesehen. Die Implementierung solcher Technologien wird ab 2025 mit Blick auf neue Datenschutzrichtlinien noch stärker vorangetrieben, um sowohl rechtliche Anforderungen zu erfüllen als auch das Vertrauen in digitale Kommunikation nachhaltig zu stärken.

Selbst der nun ehemalige US-Präsident Joe Biden hat in seiner Abschiedsrede und seiner „Executive Order on Improving the Nation’s Cybersecurity“ deutliche Anforderungen an die IT-Sicherheitsstandards, einschließlich der E-Mail-Sicherheit, gestellt. Diese Verordnung verpflichtet die Behörden in den USA dazu, fortschrittliche Maßnahmen wie Verschlüsselung und Multi-Faktor-Authentifizierung in der Kommunikation zu implementieren, um gegen Cyberbedrohungen gewappnet zu sein.

 

Security-Awareness: Die Schwachstelle Mensch bleibt im Fokus

Selbst die robustesten technischen Sicherheitslösungen stoßen an ihre Grenzen, wenn menschliches Fehlverhalten ausgenutzt wird. Angreifer setzen weiterhin verstärkt auf soziale Manipulation, um Sicherheitsmechanismen zu umgehen, etwa durch gezielte Phishing-Angriffe oder sogenannte Spear-Phishing-Kampagnen, die auf spezifische Zielpersonen abzielen. Daher bleibt Security Awareness ein unverzichtbarer Bestandteil moderner Sicherheitsstrategien. Unternehmen investieren zunehmend in maßgeschneiderte Schulungen und simulierte Angriffsszenarien, um Mitarbeiter für Bedrohungen zu sensibilisieren und deren Reaktionsfähigkeit zu verbessern. Man muss den Mitarbeitern aber auch geeignete Werkzeuge an die Hand geben, die sie in der Handhabung einer sicheren Kommunikation unterstützen.

 

E-Mail-Sicherheit als Teil einer umfassenden Sicherheitsstrategie

Die Trends 2025 zeigen deutlich: E-Mail-Sicherheit muss fester Bestandteil der gesamtheitlichen Cybersicherheitsstrategie werden. Angesichts der steigenden Bedrohungslage und der regulatorischen Anforderungen ist es unerlässlich, moderne Technologien wie KI, Verschlüsselung und Secure E-Mail Gateways einzusetzen. Unternehmen, die jetzt handeln, sind nicht nur sicherer, sondern erfüllen auch die Anforderungen der NIS-2-Richtlinie und zukünftiger Regulierungen.

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