Prozessautomatisierung im Baukastenprinzip 

Die durchgehende Digitalisierung von Geschäftsabläufen ist für viele Unternehmen immer noch eine große Herausforderung. Gleichzeitig fehlen fast überall IT-Fachkräfte. Nico Bäumer, CTO von d.velop, zeigt, wie sich mit innovativen Lösungen das Do-it-Yourself-Prinzip (DIY) in der Prozessautomatisierung umsetzen lässt und worauf Unternehmen bei der Auswahl entsprechender Werkzeuge dafür achten müssen.

Laut einer aktuellen Bitkom-Studie sehen sich 48 Prozent der befragten Unternehmen 2024 immer noch mit Problemen bei der Digitalisierung konfrontiert. Im Vergleich zu 2023 stieg dieser Anteil sogar um neun Prozent. Eines der größten Digitalisierungshindernisse stellt dabei der Fachkräftemangel dar. 78 Prozent der Befragten gaben an, dass sie damit Probleme haben. Gegenüber 2023 zeigt sich damit noch einmal eine deutliche Steigerung um 14 Prozent. In der nächsten Zeit wird der Bedarf an Digital-Skills vermutlich noch weiter anwachsen und Unternehmen müssen sich neue Ansätze überlegen, wenn sie weiter wettbewerbsfähig bleiben wollen.

 

Digital- und Datenkompetenz in der Belegschaft fördern

Wenn es um Datenbestände geht, wird in der Digitalwirtschaft gerne vom Aufbrechen von Silos gesprochen. Dieser Ansatz lässt sich auch auf Kompetenzen übertragen. Traditionell waren Digital- und Daten-Skills in der IT-Abteilung gebündelt. In der heutigen Zeit und in Anbetracht fehlender IT-Fachkräfte ist dieser Ansatz allerdings nicht mehr zeitgemäß. Unternehmen sollten deshalb eine Basis schaffen, die ihre Mitarbeiter aus den einzelnen Fachbereichen dazu befähigt, eigenständig und ohne tiefgehende IT-Kenntnisse Prozesse zunächst visuell zu skizzieren und anschließend zu automatisieren. Als Basis hierfür eignen sich zentrale Dokumentenmanagement-Systeme, denn diese bringen oftmals auch eine No-/Low-Code Prozessdigitalisierung mit, die übergreifend eingesetzt werden kann.

Dieser No-/Low-Code Ansatz in der Prozessdigitalisierung bietet spannende Möglichkeiten, auch ohne Programmierkenntnisse eigenständig Automatisierungen zu erstellen. Gerade in Zusammenwirkung mit künstlicher Intelligenz können individuelle Unternehmensprozesse viel leichter automatisiert werden. Gleichzeitig erweitern die Mitarbeiter ihr eigenes Skill-Set, um wertvolle Kompetenzen und werden so zu Citizen-Developern.

 

Den richtigen Ansatz auswählen

Um die Vorteile von No Code/ Low Code nutzen zu können, benötigen Unternehmen leistungsfähige Werkzeuge. Die Komplexität der Programmierung verschwindet schließlich auch bei diesem Ansatz nicht vollständig, sie steckt dagegen hinter den einfach zu nutzenden Modulen und Oberflächen, die praktisch allen Anwendenden die intuitive Gestaltung digitaler Prozesse ermöglichen. Daher ist es umso wichtiger, ein Produkt auszuwählen, das Usability, Sicherheit, Compliance und Performance, der DIY-Lösungen garantieren kann. Bei der Entscheidung für  No Code/ Low Code zur Prozessdigitalisierung gibt es mehrere entscheidende Kriterien, die Unternehmen berücksichtigen sollten:

 

Benutzerfreundlichkeit: Eine benutzerfreundliche und intuitive Oberfläche ist wichtig, damit auch Nutzer ohne technische Vorkenntnisse schnell und effizient arbeiten können. Zum Beispiel erleichtern Drag-and-Drop-Funktionalitäten das Erstellen und Anpassen von Prozessen, da einzelne Elemente intuitiv hinzugefügt und modifiziert werden können.

Funktionsumfang: Der Ansatz sollte sich leicht in bestehende Systeme und Softwarelösungen integrieren lassen, um einen Zugriff auf alle benötigten Daten zu gewährleisten. Angebote wie das „d.velop process studio“ nutzen zum einen die Informationen, die in dem bestehenden System zur Verfügung stehen, können aber zusätzlich mittels einer REST-API mit Daten aus Drittsystemen befüllt werden, um z. B. Formulare automatisiert anzureichern.

Vordefinierte Prozessvorlagen können den Start erleichtern und bieten eine Grundlage, die an spezifische Anforderungen angepasst werden kann. Außerdem sollte es eine Lösung ermöglichen, Workflows individuell zu gestalten und auf die spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens zuzuschneiden. Entsprechende Skalierbarkeit auf Seiten des Anbieters sorgt dafür, dass die Lösung auch an den zukünftigen Bedarf flexibel angepasst werden kann.

Sicherheit und Compliance: No Code/ Low Code Lösungen erfordern die gleiche Sorgfalt bei Sicherheit und Compliance wie traditionelle Softwareentwicklung. Unternehmen sollten die Datenflüsse und -verarbeitung beim Anbieter prüfen. Seriöse Anbieter arbeiten transparent, besitzen relevante Zertifizierungen und gewährleisten Rechtskonformität. Diese Vorsichtsmaßnahmen stellen sicher, dass innovative Ansätze keine unerwarteten Risiken bergen.

Nico Bäumer, Chief Technology Officer bei d.velop

Transparenz bei Kosten und Leistungen: Nicht zuletzt sollte die Kostenstruktur transparent und das Preis-Leistungs-Verhältnis angemessen sein. Ebenso wichtig ist es, einen entsprechenden Support für Fragen und bei Problemstellungen zu bekommen. Umfangreiches Schulungsmaterial sowohl in Form von Präsenzschulungen also auch E-Learnings runden eine gute Lösung ab.

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