Cyber-Angriffe auf Bildungseinrichtungen nehmen auch in Deutschland stark zu

Ein Weckruf von Check Point Software Technologies für mehr IT-Sicherheit im Bildungssektor und die Unterstützung von Schulen zur Bewältigung der Aufgabe.

Im Jahr 2024 wird der Bildungs- und Forschungsbereich weltweit das Hauptziel von Cyber-Kriminellen sein, so die Prognose der Sicherheitsforscher, denn dieser erlitt mit durchschnittlich 3086 Angriffen pro Woche und Organisation die höchste Anzahl an Cyber-Angriffen aller Sektoren. Dies entspricht einem Anstieg von 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und unterstreicht die dringende Notwendigkeit verstärkter Cyber-Sicherheitsmaßnahmen in Schulen und Universitäten.

Durchschnittliche wöchentliche Angriffe pro Organisation im Jahr 2024 im Vergleich zu 2023 (Check Point Software Technologies).

Besonders betroffen ist der asiatisch-pazifische Raum, wo Bildungseinrichtungen durchschnittlich 6002 Angriffe pro Woche verzeichnen, trotz eines Rückgangs damit um 37 Prozent im Jahresvergleich. Aber auch in anderen Teilen der Welt ist die Zahl der Attacken deutlich gestiegen. In Nordamerika beispielsweise stieg die Zahl der Angriffe um alarmierende 127 Prozent, in Europa um 18 Prozent.

RegionDurchschnittliche Attacken je EinrichtungJahresvergleich 2024 zu 2023
Asien und Ozeanien6002-37%
Afrika2875+70%
Europa2804+18%
Latein-Amerika2721+88%
Nord-Amerika1821+127%

(Zahlen von Check Point Software Technologies).

In Indien, dem am stärksten betroffenen Land, bezogen auf diesen Sektor, nahmen die Angriffe im Vergleich zum Vorjahr um 97 Prozent zu. In Deutschland, das auf Platz 6 steht, um beunruhigende 77 Prozent auf 2041 pro Woche.

StaatDurchschnittliche Attacken je OrganisationJahresvergleich 2024 zu 2023
Indien6874+97%
Großbritannien4793+36%
Italien4730+40%
Mexiko3507+22%
Portugal3042+66%
Deutschland2041+77%
USA1667+38%

 

Schulen und Universitäten sind ein attraktives Ziel für Cyber-Kriminelle, da sie über große Mengen an sensiblen Daten verfügen und die Sicherheitsmaßnahmen oft unzureichend sind. Die zunehmende Digitalisierung des Bildungssektors, die durch den Bedarf an E-Learning-Plattformen während der Corona-Krise vorangetrieben wurde, hat die Angriffsfläche stark vergrößert. Hinzu kommt, dass viele Schüler und Studenten ihre eigenen Geräte mit den Schul- und Universitätsnetzwerken verbinden, öffentliche WLAN-Hotspots nutzen, ohne groß an die IT-Sicherheit zu denken. Angreifer nutzen diese Gelegenheit, um personenbezogene Daten zu stehlen, die im Dark-Web verkauft werden können.

Neben der steigenden Zahl von Angriffen warnt der Bericht außerdem vor der Gefahr von Phishing-Kampagnen, die speziell auf den Bildungssektor zielen. Im Jahresvergleich wurden 12 234 neue Domains im Zusammenhang mit Schulen und Bildungseinrichtungen registriert, von denen eine von 45 als bösartig oder verdächtig eingestuft wurde. Ein Anstieg um 9 Prozent.

Marco Eggerling, Global CISO bei Check Point Software Technologies

Marco Eggerling, Global CISO bei Check Point Software Technologies, erklärt: „Die wachsende Bedrohung zeigt, dass Bildungseinrichtungen ihre Cyber-Sicherheitsstrategien dringend überdenken und verstärken müssen. Der Schutz sensibler Daten und die Aufrechterhaltung der betrieblichen Integrität erfordern robuste Sicherheitsmaßnahmen und ein erhöhtes Risikobewusstsein. Angesichts der zunehmenden Zahl von Cyber-Angriffen müssen Schulen, Hochschulen und Universitäten wirksame Maßnahmen ergreifen, um ihre Netzwerke und die personenbezogenen Daten ihrer Schüler zu schützen. Besonders deshalb, weil es sich in den Schulen um Minderjährige handelt, die besonders schutzbedürftig sind. Entscheidungen, die der Cyber-Sicherheit von Schulen schaden, wie kürzlich in Baden-Württemberg geschehen, sollten nicht gefällt werden. Dort stellt das Landeshochschulnetz schrittweise seine IT-Dienste für Schulen ein, darunter die E-Mail-Dienste. Die Schulen, Schüler und Eltern müssen sich obendrein selbst nach Alternativen umsehen. Das ist nicht der Sinn der Sache. Gerade jetzt brauchen die Schulen jede Unterstützung, die sie kriegen können, um ihre IT-Abwehr und IT-Infrastruktur zu modernisieren.“

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