Umweltsünden, Kinderarbeit und Korruption? Unternehmen tragen in Zeiten globaler Lieferketten erhebliche Verantwortung. Entsprechend groß ist der Druck bei ökologischen, sozialen und Governance-Themen Projekte mit messbarem Impact zu realisieren. Kein Wunder, dass in diesem Zusammenhang eine Mehrheit von Führungskräften und Nachhaltigkeitsexperten bereits reagiert und einen gesteigerten Fokus auf das Erreichen von ESG-Zielen bekräftigt.
Laut aktuellem Bericht von Green Project Management (GPM) – einem strategischen Partner des Project Management Institute (PMI) – klafft in der Praxis allerdings weiterhin eine enorme Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Mehr als die Hälfte der weltweit befragten Projektmanager (54%), die mit der Umsetzung solcher ESG-Projekte betraut sind, gab an, dass sie bislang keine stärkere Integration von Nachhaltigkeitszielen in ihre alltägliche Arbeit feststellen. Dabei brauchen Unternehmen eine ESG-Strategie, die Aktionen in messbare Ergebnisse umwandelt.
Erfolgsfaktor Nachhaltigkeit
Eigentlich sollten die Vorteile von nachhaltigem Wirtschaften auf der Hand liegen. Unternehmen und Organisationen, die Umwelt-, Sozial-, und Governance-Faktoren priorisieren, profitieren nicht nur in Sachen Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz, sondern auch bei der Erschließung von Wachstumsmöglichkeiten. Insbesondere in Krisenzeiten stellt das einen wichtigen Schritt zur Existenzsicherung von Unternehmen und Arbeitsplätzen dar. Schließlich hilft ein starkes ESG-Angebot dabei neue Märkte zu erschließen und in bestehenden zu expandieren. Gleichzeitig sorgen ressourceneffiziente Strategien für eine Kostensenkung bei Rohstoffen, Energie, Wasser oder Abfall. Außerdem erschaffen sich Betriebe, die ihr Wertversprechen nach außen bekräftigen, größere strategische Freiheiten. Denn eine starke ESG-Position trägt dazu bei, den regulatorischen Druck und damit auch das Risiko staatlicher Sanktionen zu verringern. Mehr noch: In einigen Fällen kann gutes ESG-Management sogar die Unterstützung von behördlichen Instanzen sichern, die Mitarbeiterzufriedenheit steigern und Anlagerenditen erhöhen.
99 Ideen, aber keinen echten Plan?
Es steht außer Frage, Nachhaltigkeit ist komplex. Umso wichtiger ist es, vor allem bei der Hinwendung zu einem Shared-Value-Unternehmen auf effizientes Projektmanagement zu achten. Das bildet nicht nur die Grundvoraussetzung, um kühne Ideen in die Tat umzusetzen, sondern beginnt auch lange vor der Umsetzung von ESG-Initiativen. Gefragt ist ein ganzheitliches Konzept, das alle Aktivitäten beinhaltet, Verantwortliche benennt, Ziele definiert und zentrale Leistungsindikatoren (KPIs) festlegt. Da ESG die gesamte Unternehmensstruktur durchdringt und diese auf mögliche Veränderungsansätze untersucht werden muss, dürfen aber auch konkrete Werkzeuge, relevante Technologien und Reporting-Tools, nicht fehlen.
Ein erster Schritt in Richtung Nachhaltigkeitsstrategie bildet dabei eine Bestandsaufnahme. Nur wer den Status-Quo kennt, kann ausloten welche sozialen, unternehmensinternen und ökologischen Maßnahmen umsetzbar sind. Um im nächsten Schritt einen konkreten Fahrplan zu schaffen, der optimal auf die Bedürfnisse des eigenen Unternehmens abzielt, gilt es anschließend zu klären, an welchen Stellen ESG-Maßnahmen sinnvoll, effektiv und realistisch sind. Für diese Impact-Analyse sollte der Fokus darauf liegen, relevante Themen, Bereiche und Tätigkeiten mit der größten Hebelwirkung für Stakeholder, Umwelt und Gesellschaft zu identifizieren. Gleichzeitig gilt es sich an dieser Stelle auch möglichen Risiken oder potenziell negativen Auswirkungen bewusst zu werden, um diese von Anfang an zu minimieren und Alternativen zu entwickeln.
Die so gefundenen Ansätze lassen sich dann nach Priorität und erforderlichem Aufwand gewichten, was es leichter macht, für jedes Handlungsfeld konkrete Maßnahmen und Ziele zu formulieren. Darüber hinaus muss ein Zeithorizont, etabliert werden. Egal ob Spendenaktion oder die langfristige Reduktion von CO2-Emissionen in der Produktion, alle Aktivitäten benötigen gewisse Fristen, innerhalb derer das jeweilige Projekt abgeschlossen werden soll. Außerdem gilt: Sobald die Umsetzung der Strategie beginnt, startet die Erfolgskontrolle. Dafür werden Verantwortlichkeiten, Kontrollabstände und messbare Parameter bestimmt, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse des Handelns eindeutig mit den Zielvorgaben übereinstimmen.
Wer inhouse hier bisher über keine zertifizierten Projektmanager verfügt, sich aber eigene Experten aufbauen möchte, findet extern Hilfe etwa bei international anerkannten Instituten wie dem Project Management Insitute (PMI). Als neutrale Dritte vermitteln sie ganzheitliche und umfassende Qualifikationen zu Prozessen, Methoden und Power Skills, die für die Umsetzung von Projekten notwendig sind, sodass am Ende von „gut gemeint“ auch wirklich „gut gemacht“ steht.
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