Immer mehr Unternehmen setzen bei Datenaustausch und Geschäftsprozessen auf Cloud-Computing. Hinter dem Trend stecken handfeste Vorteile. Vor allem die Datensicherheit – früher oft ein „Hemmschuh“ auf dem Weg in die Cloud – spielt nun bei der Wahl passender Lösungen eine entscheidende Rolle.
Deutschlands Unternehmen drängen in die Cloud – und das nicht nur seit durch die Corona-Krise Home-Office, virtuelle Businessmeetings und digitaler Datenaustausch boomen. Bereits 2019 haben mehr als drei Viertel (76 Prozent) aller Unternehmen Cloud-Computing genutzt. Das ergab eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research (https://www.bitkom.org/sites/default/files/2020-06/prasentation_bitkom_kpmg_pk-cloud-monitor.pdf) im Auftrag von KPMG. Ein Jahr zuvor waren es nur 73 Prozent und im Jahr 2016 sogar nur 66 Prozent. Und durch die Corona-Pandemie hat die Cloudifizierung der Geschäftswelt noch einmal zusätzlich an Bedeutung gewonnen.
Ines Bahr, Content Analystin bei Getapp und bei der Gartner-Tochter Capterra, einer unabhängigen Online-Bewertungsplattform für Business-Software, kann die aktuelle Entwicklung bestätigen. „Cloud-Technologie ist schon seit langer Zeit ein Trend. Viele Unternehmen in Deutschland, vor allem kleine und mittelständische Unternehmen, haben jedoch den Umstieg lange gescheut“, erklärt sie.
Einer der wichtigsten Cloud-Trends erkennt Bahr in der Cloud-Sicherheit. Die fortschreitende Digitalisierung führe zu einer höheren Abhängigkeit von der IT, erklärt sie, und die Cyberattacken hätten in der Krise noch zugenommen. „Es werden auch immer mehr kleine und mittelständische Unternehmen ins Visier genommen, da diese meist leichter angreifbar sind als große Unternehmen. Die IT-Security in den genutzten Cloud-Diensten ist daher der wichtigste Faktor beim Kauf von Cloud-Software in kleinen und mittelständischen Unternehmen“, sagt Bahr.
Nachfrage nach hochsicheren Cloud-Lösungen steigt
Dass die Nachfrage an Secure-Cloud-Lösungen für Unternehmen gestiegen ist, hat auch Uniscon bemerkt, ein Tochterunternehmen von TÜV Süd und Anbieter des versiegelten Cloud-Dienstes idgard (https://www.idgard.de/). idgard bietet dem Anwender einen hochsicheren, elektronischen Datentransfer, revisionssichere Datenräume und weitere Funktionen für die sichere Zusammenarbeit. Dabei erfüllt idgard die strengen Anforderungen der EU-Datenschutz-Grundverordnung.
„Der Trend zu Remote-Work und vernetztem Arbeiten hat uns einen enormen Schub an neuen Kunden gegeben“, sagt Uniscon-CEO Karl Altmann. Viele Unternehmen, so Altmann, haben ihre Prozesse umgestellt und dort Cloud-Lösungen mit eingebunden. Dies gelte vor allem für Unternehmen aus rechtlich stark regulierten Branchen, die bislang bei der Cloud-Nutzung eher vorsichtig waren. Mit dem Umstieg auf den digitalen Dokumentenaustausch waren sie plötzlich mit rechtlichen Anforderungen konfrontiert, die sie in dieser Form zuvor nicht hatten.
Grund dafür ist vor allem die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die seit Mai 2018 in allen Mitgliedsstaaten der EU verbindlich gilt. Seitdem gelten für Unternehmen besondere Anforderungen beim Schutz der Daten von Kunden und Mitarbeitern. „Die DSGVO hat massiv dazu beigetragen, das Bewusstsein für Datenschutz zu stärken“, weiß Altmann. Bei Verstößen drohen empfindliche Geldstrafen, das habe sich inzwischen bei den meisten Unternehmen herumgesprochen. Darüber hinaus sind je nach Branche weitere zentrale Verordnungen und Standards zu beachten, etwa die Wirtschaftsprüferordnung (WPO, vgl. §43) oder das Strafgesetzbuch (StGB, vgl. § 203).
Der zentrale Aspekt bei der Cloudnutzung von Unternehmen ist das Thema „Secure Content Collaboration“, also die sichere Zusammenarbeit und der sichere Dateiaustausch zwischen Mitarbeitern sowie Kunden, Klienten und Partnern über die Cloud. Für diesen Zweck bietet idgard die ideale Lösung – und zwar für Unternehmen jeder Größenordnung. idgard basiert auf der von Uniscon selbst entwickelten Sealed-Cloud-Technologie (https://de.wikipedia.org/wiki/Sealed_Cloud). Diese stellt durch ihren Confidential-Computing-Ansatz sicher, dass auch der Dienstanbieter bzw. Betreiber selbst zu keinem Zeitpunkt Zugriff auf die Dateien seiner Kunden hat. Dafür sorgt eine Kombination aus wirksamer Verschlüsselung und mehreren ineinander verzahnten technischen Schutzmaßnahmen. Mit diesem Datenschutzniveau ist idgard nach dem Trusted-Cloud-Datenschutzprofil (TCDP) in der höchsten Schutzklasse für Cloud-Dienste zertifiziert. Die patentierte Sealed-Cloud-Technologie macht idgard damit deutlich sicherer als viele Public-Cloud-Dienste – so sicher, dass selbst Ärzte, Anwälte und Wirtschaftsprüfer den Dienst verwenden dürfen.
Branchenübergreifender Trend mit aktuellen Tendenzen
Der Trend hin zur Secure-Content-Collaboration besteht branchenübergreifend in vielen Unternehmen und öffentlichen Stellen. Vorstände und Aufsichtsräte nutzen – teilweise erst aufgrund der Umstände in der Pandemie – virtuelle Datenräume etwa zur Vor- und Nachbereitung ihrer Gremiensitzungen. Branchen, die aufgrund strenger rechtlicher Regulierungen in der Vergangenheit nur zögerlich an die Digitalisierung herangegangen sind und deshalb noch viele Prozesse analog per Post oder im direkten Austausch abgewickelt haben, mussten sich in kürzester Zeit umstellen, um vertrauliche Dokumente mit Kunden, Klienten und Partnern digital und zugleich sicher austauschen zu können. Dazu gehören beispielsweise Anwälte, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und Banken.
Speziell Unternehmen aus diesen Branchen waren 2020 unter den Neukunden von idgard auffallend häufig vertreten. Den größten Zuwachs hatte der Dienst den Daten von Uniscon zufolge bei Kunden aus dem Bereich Consulting, gefolgt von den Branchen Healthcare, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, Industrie, Finance und Rechtswesen (siehe Grafik 1). Gemessen an der Zahl der Nutzer von idgard im Jahr 2020 zeigt sich der Trend auf ähnliche Weise. Hier liegt die Finanzbranche deutlich an der Spitze, noch vor den Bereichen Healthcare, Consulting und Industrie, gefolgt von Steuerberatern/Wirtschaftsprüfern sowie dem Rechtswesen (siehe Grafik 2).
„Unser Kundenstamm unter den Consultants, Wirtschaftsprüfern und weiteren Dienstleistern ist ganz massiv gewachsen“, so Karl Altmann. Und er hat dafür auch eine Erklärung. Bei der Arbeit mit Dokumenten gehe es in diesen Branchen meist weniger um personenbezogene Daten als vielmehr um wertvolle Geschäftsgeheimnisse ihrer Kunden. Und hier müssen zum Beispiel gerade Steuerberater und Wirtschaftsprüfer strenge Compliance-Kriterien erfüllen.
Compliance-Regeln erfordern hohes Schutzniveau
Eines der Unternehmen, die beim Datentransfer auf idgard vertrauen, ist die Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Curacon in Münster. „Der sichere Austausch von Daten ist seit jeher ein wichtiger Teil-Prozess bei der Bearbeitung unserer Aufträge. Die Daten, die uns vom Mandanten bereitgestellt und von uns weiterverarbeitet werden, unterliegen einem sehr hohen Schutzniveau, daher ist der sichere Austausch alternativlos“, erklärt Marco Baumeister, Leiter IT bei Curacon.
Auch bei Curacon hat der Datenschutz in den vergangenen Jahren noch stärker an Bedeutung gewonnen. „Zum einen müssen wir als Wirtschaftsprüfungsgesellschaft dafür Sorge tragen, dass die von uns genutzten und dem Mandanten angebotenen Tools entsprechend zertifiziert sind und die rechtlichen Vorgaben erfüllen. Zum anderen merken wir aber auch deutlich, spätestens nach der Novellierung der DSGVO, dass unsere Mandanten das Thema Datenschutz weit höher gewichten“, berichtet Baumeister.
Versiegelte Cloud ersetzt verschlüsselte E-Mails
Früher hat Curacon deshalb vor allem auf verschlüsselte E-Mails gesetzt. Für die Umstellung auf eine Cloud-Lösung gab es gewichtige Gründe. „Die bereitgestellten Datenmengen wurden immer größer, ein Austausch per Mail wurde entweder zu komplex, beziehungsweise war technisch aufgrund von Mailrichtlinien und Größenbeschränkungen nicht mehr möglich. Dennoch ist der Bedarf, schnell auf bereitgestellte Daten zugreifen zu können, immer wichtiger geworden“, so Baumeister.
Bei der Suche nach einem passenden Produkt fiel die Entscheidung vor allem wegen der patentierten Technologie und der umfassenden Zertifizierung auf idgard. Das Produkt genießt dabei durch die Expertise von Uniscon als Tochter des TÜV Süd unter den Kunden besonderes Vertrauen. Curacon hat idgard zudem auch in der Nutzung und in der Möglichkeit der zentralen Verwaltung überzeugt. „idgard ist im Browser recht einfach zu bedienen und wird auch von unseren Mandanten akzeptiert“, ergänzt IT-Leiter Marco Baumeister.
Corona beschleunigt bestehenden Trend
Der Trend zu Cloud-Lösungen unter den deutschen Unternehmen hat zwar bereits lange vorher begonnen, die Corona-Krise hat die Entwicklung im Jahr 2020 jedoch noch einmal beschleunigt. Das konnte Software-Analystin Ines Bahr feststellen. „Die Krise hat die Wichtigkeit und die vielen Vorteile von Cloud-Software stark verdeutlicht und viele Unternehmen zum Umstieg angetrieben“, sagt sie. Dazu hat Bahr im November 2020 eine aktuelle Studie (https://www.getapp.de/blog/1834/cloud-computing-studie-cloud-software-in-der-krise) durchgeführt. Ergebnis: 80 Prozent der befragten kleinen und mittelständischen Unternehmen gaben an, dass ihnen die verwendete Cloud-Software geholfen hat, den durch COVID-19 entstandenen Herausforderungen zu begegnen. „Vor allem die Branchen, die ihre Geschäftsangebote aufgrund von COVID-19 virtuell bereitstellen mussten, haben in diesem Jahr Geschäftsprozesse in die Cloud verlagert. Dazu gehören beispielsweise Kunst, Bildung, Immobilien, Einzelhandel und das Gesundheitswesen“, sagt Bahr.
Auch bei den Nutzern von idgard hat Cloud-Dienstleister Uniscon im Jahr 2020 einen – wenn auch leichten – Corona-Effekt bemerkt. „Vor allem zu Beginn der Krise ist bei unseren Kunden die Nachfrage nach Arbeitsplatzlösungen, um ihre Mitarbeiter im Home-Office über die Cloud einzubinden, stark angestiegen“, erinnert sich Uniscon-CEO Karl Altmann. Allerdings waren viele der idgard-Kunden dank des Systems bereits gut darauf vorbereitet, so auch Curacon. „Wir waren tatsächlich schon sehr gut aufgestellt und konnten fast nahtlos alle Mitarbeiter aus dem Home Office arbeitsfähig machen“, bestätigt IT-Leiter Baumeister.
So eröffnet idgard neue Möglichkeiten in der Cloud
Dass der Kurs Richtung Secure-Content-Collaboration in der Geschäftswelt auch nach Corona weiter anhalten wird, davon ist Karl Altmann überzeugt. Das Unternehmen bereitet sich darauf vor und arbeitet stetig an der Weiterentwicklung seines Secure-Cloud-Dienstes idgard. Im Fokus stehen dabei vor allem die Integration von neuen Tools und Funktionalitäten sowie von Programmen und Diensten anderer Anbieter wie etwa Microsoft Teams. „Hier werden sich Kooperationen mit neuen Partnern und damit mit ganz neue Möglichkeiten für unsere Kunden entwickeln“, sagt Altmann für die Zukunft des Cloud-Dienstes voraus.
#Uniscon
Von Jörg Marcus Horn
Jörg Marcus Horn ist Chief Product Officer bei dem Münchner Cloud- und Datenraum-Anbieter Uniscon und bereits seit mehr als 20 Jahren im IT-Bereich tätig. Mit seiner weitreichenden Erfahrung verantwortet er bei Uniscon die strategische Weiterentwicklung der Secure-Content-Collaboration-Platform idgard sowie der PaaS-Lösung sealed platform. Uniscon ist einer der führenden Secure-Cloud-Provider in Europa und seit 2018 Teil der Digitalisierungsstrategie des TÜV Süd.