Mit Intent-Based-Networking neue Herausforderungen meistern

Mansour Karam, CEO bei Apstra

Die Pandemie hat IT-Verantwortliche zu einschneidenden Änderungen gezwungen. In 2021 gilt zu hoffen, dass die Pandemie abklingt, doch sollten ITler auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Mansour Karam, CEO bei Apstra, erläutert, wie sich mit Intent-Based-Networking neue Herausforderungen meistern lassen.

Auf der Consumer-Seite der Technologiebranche gibt es viele „Hits“, die jahrzehntelang vor sich hin dümpelten, bevor sie über Nacht zur Sensation wurden. Der Massenexodus der Arbeitskräfte vom Büro nach Hause im letzten Jahr ist ein typisches Beispiel dafür. Die IT-Industrie forcierte über Dekaden Remote-Offices und Collaboration – Videokonferenzen wurden 1950 erfunden und Telecoms versuchten in den 90er Jahren, uns zur „Telearbeit“ zu überreden. Erst „Ereignisse“ wie die COVID-Pandemie sorgen dafür, dass das Thema wirklich Raum greift.

Niemand kann derartige „Ereignisse“ vorhersagen. Wenn sie eintreten, verlangt die Geschwindigkeit der Entwicklungen nach Notfallmaßnahmen – digitale Transformation im Eiltempo, Höchstleistung unter Zugzwang.

Wir können mit hoher Sicherheit annehmen, dass 2021 ein Jahr des Wandels sein wird und der Motor der digitalen Transformation durch die neuesten verfügbaren Technologien – Intent-Based-Networking (IBN), SONiC und neue Disziplinen wie AI Ops, Data Ops und Security-Ops – feinjustiert wird.

Anwendungen und Erfahrungen sprechen zu den Menschen. Operations übersetzen diese Wünsche und sprechen zu den Maschinen. Die Machine-to-Machine- (M2M)-Konversationen werden am schnellsten an Größe und Komplexität zunehmen.

Remote-Working und Conferencing befinden sich, wie alle Anwendungen und Erfahrungen, auf der obersten Schicht des digitalen Stacks, wo die IT auf die Nutzer trifft.

In den Tiefen des Stacks befinden sich die wenig beachteten Basistechnologien, die dafür sorgen, dass das alles funktioniert. Dabei handelt es sich um komplizierte Konzepte, die künstliche Intelligenz (KI) nutzen, um mit den Veränderungen im Netz Schritt zu halten. Intent-Based-Networking verwendet ausgeklügelte Techniken, um jede Verbindung zu berechnen, die jemals in einem Netzwerk aufgebaut werden könnte. Jede Konversation, zwischen jedem Benutzer auf jedem Gerät, mit jedem Feld auf jeder Datenbank in jedem Hosting-Center, muss funktionieren. Die Qualität der Erfahrung ist mit der Integrität der Konversation verbunden, während sie Apps, Schnittstellen, Syntaxen, Transport und Speicherung durchläuft. Die Sicherstellung der Integrität dieser Konversationen, während sie jeden Netzwerkknoten, jede Verbindung durchlaufen, übersteigt die Kapazität der menschlichen Ressourcen, da sich die Netzwerke ständig weiterentwickeln.

Eine wichtige Grundlage wird Software for Open-Networking in der Cloud (SONiC) sein, weil sie die Standardisierung vorantreibt und die Kompatibilitätslücke schließt. Diese Technologie wurde von Microsoft-Ingenieuren entwickelt, um die Anforderung zu erfüllen, ihre Netzwerkinfrastruktur als Kernstück ihrer Cloud-Services massiv zu skalieren. Sie erfüllten diese Anforderung, indem sie sich für Open-Networking entschieden. Microsoft hat das Netzwerk-Betriebssystem (NOS), das in seinem Cloud-Computing-Dienst Azure verwendet wird, als Open-Source zur Verfügung gestellt und auf Github eine engagierte Gemeinschaft von Anhängern geschaffen. Es gibt also einen starken Sog von Angebot und enormer Nachfrage, der von der digitalen Industrie ausgeht.

Für welche Apps und Erfahrungen werden IBN, AI und SONiC im Jahr 2021 sorgen?

Der Zoom-Boom, der zu mehr Remote-Networking und Videokonferenzen geführt hat, wird sich fortsetzen. Die Ereignisse werden für Volatilität in der globalen Wirtschaft sorgen und einen starken Einfluss auf kritische Branchen wie Finanzdienstleistungen, Versicherungen, Einzelhandel und Transport haben.

Dies wiederum führt dazu, dass weiterhin in die Netzwerkschicht sowie in Gerätemanagement und Cybersecurity investiert werden muss. Cybersecurity Ventures berichtet von einem 600-prozentigen Anstieg der Angriffe auf Cloud-Dienste durch kriminelle Akteure jeder Couleur. Da für das Jahr 2021 ein weltweiter Mangel an 3,5 Millionen Sicherheitsexperten prognostiziert wird, werden viele dieser Aufgaben auf Software übertragen, einschließlich Prozessautomation und künstliche Intelligenz.

Aber das Ganze wird sich auf der Netzwerkebene abspielen.

#Apstra