Unified-Communications ist der zentrale Bestandteil jeder modernen Digitalstrategie

Die Digitalisierung hält zunehmend Einzug in die Unternehmen und erfordert damit auch die Etablierung gezielter Unified-Communications-Strategien. Norbert Thewes, Leiter der Business Unit UC bei Herweck, erläutert im Interview die Entwicklung und allgemeinen Vorteile von konvergenten Kommunikationsinfrastrukturen und spricht über die strategische Ausrichtung des UC-Bereichs vom ITK-Distributor Herweck.

 

Netzplaver: Das Thema UC gewinnt im Arbeitsalltag vieler Unternehmen an Bedeutung. Wie schätzen Sie die Entwicklung im UC-Umfeld ein?

Norbert Thewes, Leiter der Business Unit UC bei Herweck

Norbert Thewes: Insbesondere in der aktuellen Situation erleben wir eine rasante Beschleunigung der Digitalisierungsbemühungen. Damit geht die Integration von UC-Lösungen einher, die den Arbeitsalltag flexibler gestalten und für eine dynamischere Zusammenarbeit sorgen sollen. Die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie bewirken, dass sich Unternehmen inzwischen sehr nachhaltig mit der Optimierung ihrer Kommunikationsprozesse beschäftigen – sofern das Thema nicht bereits vorab angegangen worden ist. Durch die All-IP-Umstellung ist das Zusammenlegen von Telefon- und Datennetz in vielen Unternehmen zum Alltag geworden. Die Konvergenz von Daten und Sprache wird über kurz oder lang zu einer flächendeckenden Zusammenführung von Daten- und Sprachapplikationen führen. Die technischen Voraussetzungen dafür existieren bereits, vorhandene IT-Infrastrukturen müssen aber noch messtechnisch überprüft und dann gegebenenfalls noch um ausreichende Bandbreiten ergänzt werden.

 

Netzplaver: Wie lassen sich die Vorteile von UC konkret beschreiben?

Norbert Thewes: Grundsätzlich ist UC der zentrale Bestandteil jeder modernen Digitalstrategie und führt bei richtiger Umsetzung zu einer spürbaren Produktivitätssteigerung im Office- und Verwaltungsumfeld. Das Vereinheitlichen von Kommunikationsdiensten ist aber oftmals erst mithilfe leistungsfähiger Lösungen möglich. Vielerorts avancieren beispielsweise Video-Konferenzen zum zentralen Element der Meeting-Kultur. Ein geräteübergreifendes Präsenzmanagement sowie ergänzende One-Number-Konzepte sind ebenfalls voll im Trend und erhöhen den Komfort im Arbeitsalltag. Die Vorteile sind zahlreich: Mitarbeiter sind bei unterschiedlichen Endgeräten immer unter der gleichen Rufnummer erreichbar und auch bei ausgehenden Telefonaten wird Geschäftspartnern lediglich die Festnetznummer angezeigt. Zudem ergeben sich vor allem hinsichtlich der Kosten und Verwaltungsaufwände hohe Einsparpotenziale.

 

Netzplaver: Welche Strategien verfolgt Herweck, um das UC-Thema voranzutreiben und auszubauen?

Norbert Thewes: Um aufkommenden Herausforderungen gerecht zu werden, steht bei uns eine nachhaltige Hersteller-Ausrichtung im Fokus. Für den UC-Einsatz haben wir ein breites Lösungssortiment, das die Bedürfnisse aller Unternehmensgrößen von KMU über Mittelständler bis hin zu Großbetrieben sehr gut abdeckt. Dabei sind bestimmte ITK-Systeme mit UC-Funktionen als Onpremises-, aber auch als Cloud-Lösung inklusive Endgeräte sowie branchenspezifischer Ausrichtungen erhältlich. Daneben bieten wir hardwareunabhängige UC-Lösungen mit einer besonders ausgeprägten Leistungsbandbreite. Wir überprüfen kontinuierlich unser Portfolio und ergänzen unser Angebot mit passenden Produkten – „State of the Art“ und zukunftsfähig. Durch den zunehmenden Einsatz von Cloud-Funktionen rückt etwa das Thema Security mehr und mehr in den Vordergrund – von der Verschlüsselung der Verbindungs- und Gesprächsdaten über das Routing bis hin zur Netzwerksegmentierung.

 

Netzplaver: Wie bewerten Sie diese Entwicklung und wie gehen Sie vor, um im Security-Bereich weiter zu wachsen?

Norbert Thewes: In jedem Fall können ITK-Spezialisten ihre vorhandenen Kompetenzen voll ausspielen, indem sie die ITK-Infrastrukturen ihrer Kunden umgestalten und die verwendete Technik exakt aufeinander abstimmen. Mittlerweile gehen Onpremises- und Cloud-Lösungen Hand in Hand. Das macht neue Security-Konzepte zwingend erforderlich. Denn es muss jederzeit gewährleistet sein, dass die modernen UC-Funktionen den Security-Anforderungen genügen. Eine sichere Verbindung zwischen verschiedenen Anschlüssen im Sprach- und Datenbereich (Telekommunikation) sicherzustellen, ist eine der zentralen Aufgaben der modernen Kommunikationstechnik.

Mit dem Abschluss des Distributionsvertrages zwischen Audiocodes und der Herweck AG haben wir unser Portfolio in dieser wichtigen Thematik signifikant erweitert. Audiocodes ist einer der weltweit führenden Anbieter für Lösungen in All-IP-Netzen. Unter anderem handelt es sich bei Audiocodes Session-Border-Controllers um Lösungen für heterogene Kommunikationsnetze, die cloudbasierte und Onpremises-Lösungen verbinden. So können wir unseren Systemhäusern einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil in der Umsetzung von zukunftssicheren Lösungen für sprachliche Infrastrukturen bieten.

 

Netzplaver: Welche Unterstützungsleistungen erhalten Fachhändler und Systemhäuser, die mit Herweck kooperieren?

Norbert Thewes: Meines Erachtens sind der persönliche Kontakt und ein guter Service heutzutage das A und O für einen ITK-Distributor und ein wesentlicher Aspekt, um sich vom Wettbewerb abzugrenzen. Daher bieten wir für Unify Lösungen beispielsweise einen flexiblen BTO-Service an. Darüber hinaus können Fachhändler auf unsere Logistik-Dienstleistungen zurückgreifen und ihre bestellten Produkte direkt zum Endkunden liefern lassen. Außerdem stellen wir unseren Partnern generell ein vielfältiges Qualifizierungs- und Zertifizierungsangebot zur Verfügung. Zum Beispiel richten wir regelmäßig in unseren eigenen Seminarräumen oder direkt beim Hersteller Veranstaltungen zu verschiedenen Lösungen aus. Aktuell sind diese Veranstaltungen auch als Webinare verfügbar. Auf diese Weise sind unsere ITK-Fachhändler in der Lage, sich bequem und unkompliziert weiterzubilden. Für viele Produkte haben wir überdies eine technische Hotline mit hochqualifiziertem Personal – selbst komplexe Anfragen können so zuverlässig geklärt werden.

 

Netzplaver: Können Sie uns noch einen Ausblick geben? Welche Themen werden für Kommunikationsinfrastrukturen richtungsweisend sein?

Norbert Thewes: Im Rahmen der Digitalisierung spielt die Homogenisierung eine entscheidende Rolle. Folglich werden sowohl die Standortvernetzung bzw. Verknüpfung heterogener Infrastrukturen als auch die Integration unterschiedlicher Software- und Branchenlösungen zunehmend an Bedeutung gewinnen. Obwohl Cloud-Computing in vielen Bereichen nicht mehr wegzudenken ist, nimmt es in Kommunikationsprozessen deutscher Unternehmen aktuell einen relativ niedrigen Stellenwert ein. Vielfach bestimmen heute noch klassische ITK-Anlagen das Bild. Dennoch wird das Thema Cloud auch in Deutschland künftig zweifelsfrei eine höhere Priorität genießen und klassische Strukturen sinnvoll ergänzen. Vor diesem Hintergrund tragen vor allem qualifizierte Fachkräfte dazu bei, diesen Wandel zu realisieren. In der Vergangenheit haben etwa ITK-Systemhäuser ihr Personal um Mitarbeiter mit dediziertem IT-Know-how ergänzt und sind damit gut aufgestellt für diese Veränderungen.

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