Rechenzentren per Mausklick migrieren

In Zeiten von Hybrid- und Multi-Cloud wollen Unternehmen Daten und Workloads idealerweise flexibel und schnell per Mausklick überall hin verschieben können: Von Server zu Server, von Testumgebungen zur Qualitätssicherung, von einem Rechenzentrum in ein anderes, von AWS zu Azure und von dort zurück in den lokalen Onpremises-Speicher. Tatsächlich sind Migrationen im Rechenzentrum trotz der Nutzung von hybriden Cloudumgebungen noch immer eine der am meisten gefürchteten Aufgaben. Auch bei genauer Planung kann immer etwas schiefgehen und zu Ausfallzeiten der IT führen. Damit Migrationen nicht nur schnell und transparent sondern auch komplett ohne Risiko stattfinden können, benötigen IT-Teams die richtigen Werkzeuge.

Umzug per Mausklick? Pustekuchen!

Was in der Theorie einfach klingt, hat in der Praxis oft seine Tücken, so auch Migrationen in der Hybrid-Cloud. Denn moderne Applikationen bestehen heute meist aus einer Vielzahl an teilweise an verschiedenen Orten gehosteten Teilen und lassen sich eben nicht einfach so per Mausklick verschieben. Einer der üblichen Fallstricke bei der Migration innerhalb einer hybriden Cloud ist zum Beispiel das Thema Netzwerk: Verschiebt man Workloads manuell in eine andere Umgebung, so muss man oft anschließend die IP-Adressen von Hand neu verknüpfen. Dasselbe gilt für Pre- und Post-Scripte, zum Beispiel für MPLS. Diese Komplexität potenziert sich in den meisten modernen Unternehmen heutzutage, da diese neben der Cloud im eigenen Rechenzentrum schon jetzt mehrere Technologie-Stacks parallel nutzen. Die Nutzung dieser Hybrid- und Multi-Cloud-Umgebungen hat jedoch nicht nur die Thematik der Migration von Daten und Workloads sondern auch die Komplexität des kompletten Systems um ein Vielfaches erhöht. Dies erhöht das Risiko für Ausfallzeiten in einer Zeit, in der Ausfallzeiten längst nicht mehr akzeptabel sind.

Klassische Migration stellt hohes Risiko für Ausfallzeiten dar

Vor Cloud-Computing wurden Daten mit dem sogenannte Lift-and-Shift-Ansatz von Ort zu Ort bewegt. Sie wurden buchstäblich als Festplatte, Server oder komplettes Rack an einen neuen Ort bewegt. Später wurden Daten oder Anwendungen über das Netzwerk manuell migriert – im Prinzip genauso, wie normale Endnutzer Daten von Ordner zu Ordner kopieren. Dies geschah meist in der Nacht oder über das Wochenende, wenn die Dienste und Daten kurzzeitig nicht verfügbar sein konnten. Diese Art der Migration wurde jedoch mit immer größer werdenden Datenmengen und immer höheren Anforderungen an Verfügbarkeit immer mehr zum Problem. Verfügbarkeit muss heute jederzeit garantiert sein und die immer größer werdenden Datenmangen machen es fast unmöglich große Mengen an Daten in akzeptabler Zeit sicher zu transferieren – und das sogar über die schnelle Glasfaser. Seitdem sind Migrationen im Allgemeinen aufwändig, kosten viel Zeit und sind mit zahlreichen Risiken verbunden. Als Folge kann es aufgrund vieler zu Beginn der Migration unbekannter Faktoren zu langen Ausfallzeiten kommen, wenn etwas schiefgeht. Da ein Scheitern oder ein längerer Ausfall der IT heutzutage jedoch nicht mehr hinnehmbar sind, suchen IT-Teams nach Möglichkeiten das Thema Migration zu vereinfachen.

 

Das übergeordnete Thema: Ausfallzeiten vermeiden

Ausfallzeiten zu vermeiden ist eine der wichtigsten Aufgaben jeder IT. Neben Migrationen gibt es zahlreiche weitere geplante oder ungeplante Gründe, weswegen die IT, oder zumindest Teile davon, nicht wie gewohnt verfügbar sind: Neben Upgrades, der Implementiereung neuer Technologien, Ransomware, Hardware-Ausfällen, Naturkatastrophen und menschlichen Fehlern sind Migrationen eine der am häufigsten auftretenden Quellen für Ausfallzeiten. Damit sind Migrationen eng verwandt mit den Themen Application, Mobility, Disaster-Recovery und Business-Continuity (BC/DR). Zu diesem Themenkomplex gesellen sich auch die analog mit dem Grad der Komplexität wachsenden Sicherheitsbedenken und immer strikter werdende Compliance-Regeln. IT-Teams haben vielerorts erkannt, das es fast unmöglich ist dieses Minenfeld mit den derzeit gängigen Methoden und Technologien zu navigieren. Dabei ist die Lösung dieses Problems zentral für die derzeit wichtigste Aufgabe im Rechenzentrum: Die Digitale Transformation.

 

Eine erfolgreiche Digitale Transformation benötigt neue Lösungen

Ungelöst werfen diese verwandten Herausforderungen die berechtigte Frage auf, wie Organisationen mit gängigen Konzepten die Digitale-Transformation meistern können, ohne längere Ausfallzeiten zu erzeugen. Idealerweise benötigten IT-Teams also Technologien, die Workloads nicht nur einfach an einen gewünschten Ort migriert, sondern auch gleichzeitig zuverlässigen Schutz vor den möglichen Auswirkungen der Migration bietet. Es ist zwar möglich, all diese Aufgaben mit einem Sammelsurium an verschiedenen Lösungen zu bewältigen – doch insbesondere bei hybriden Cloudstrukturen ist mit diesem Ansatz Ärger vorprogrammiert. Mehrere parallel genutzte Tools für Migration, Disaster-Recovery und Business-Continuity haben meist einen Funktionsumfang, der sich überschneidet und man muss sich entscheiden, mit welcher Lösung man welchen Teil der Migration bewältigen will. Der Einsatz von jeweils einzelnen Lösungen für Migration, Sicherheit und IT-Resilience erinnert in diesem Zusammenhang eher an den „Lift and Shift“-Ansatz bei der manuellen Migration von alter auf neue Hardware.

 

IT-Resilienz als Grundlage für reibungslose Migrationen

Fazit: Die ideale Lösung für die Migration von Workloads und Daten ist keine Insellösung, sondern Teil eines Komplettpakets, das die übergeordnete Herausforderung „Ausfallzeiten vermeiden“ löst. Moderne Lösungen für IT-Resilience erledigen alle Aufgaben vom kompletten Schutz der Workloads, zum Testen der Umgebung hin zur eigentlichen Migration. Um Migrationen so reibungslos wie möglich über die Bühne gehen zu lassen, sollten Unternehmen auf solche Komplettlösungen setzen, die beim Verschieben von Daten und Workloads in andere Umgebungen keinerlei unnötigen Hindernisse in den Weg stellen. Dies bedeutet insbesondere, dass sie komplett unabhängig von Hypervisoren, Storage-Lösungen und unterschiedlichen Clouds sind. Zudem sollte es vor der Migration möglich sein, Failover-, Failback- und Regressionstests durchzuführen. So weiß man schon vor der Migration, ob Probleme auftreten können und erledigt diese zukünftig sorgenfrei – per Mausklick.

Von Reinhard Zimmer, Zerto