Sicherheit von IP-Telefonen sei nur eine Frage der Marke

Diese Ergebnisse muss man erstmal sacken lassen: Die Hälfte der europäischen VoIP-Nutzer im Business-Umfeld geht davon aus, dass das Sicherheits- und Interoperabilitätsniveau von IP-Endgeräten eine Frage der Markenbekanntheit ist. Der anderen Hälfte ist das Label auf ihrem IP-Gerät zwar egal. Allerdings schert sie sich auch nicht um Sicherheitsfragen: „Hauptsache, ich kann damit telefonieren.“ Soweit das Ergebnis einer Umfrage des unabhängigen Marktforschungsinstitutes Norstat, durchgeführt im Auftrag von Snom.

Allen Unkenrufen zum Trotz: Das Tischtelefon lebt! Wie eine Anfang 2020 durchgeführte Umfrage des unabhängigen Marktforschungsinstitutes Norstat ergab, stehen in Europa noch auf rund 86 % aller Büroarbeitsplätze Tischtelefone (Deutschland: 84 %).

Die nach wie vor intensive Nutzung von Festnetzgeräten am Schreibtisch und die Tatsache, dass 47 % der europäischen Business-Nutzer, die mit diesen Geräten ausgestattet sind, in ihrem Unternehmen VoIP-Lösungen einsetzen (Deutschland 55 %), nahm der Hersteller von IP-Telefonen für den Geschäfts- und Industriebereich Snom zum Anlass nachzuforschen, welche Bedeutung die Nutzer der Sicherheit von IP-Endgeräten beimessen.

Es ergibt sich ein heterogenes Bild: Für jeden zweiten europäischen Nutzer ist die Marke des Herstellers des Tischtelefons irrelevant. „Hauptsache, ich kann telefonieren“, so die Aussage der Befragten, in Deutschland sind es sogar 72 % . Die andere Hälfte hingegen geht davon aus, dass Sicherheit und Interoperabilität der Endgeräte mit dem Bekanntheitsgrad der Marke zusammenhängen. Deutsche Nutzer sind da kritischer: nur 28 % sind dieser Meinung. In Frankreich hingegen gehen sogar 65 % der Befragten davon aus, dass nur Telefone der bekanntesten Hersteller maximale Sicherheit und Interoperabilität bieten. Noch deutlicher wird der Gegensatz zwischen denen, die glauben, dass alle auf dem Markt befindlichen IP-Telefone sicher sind, und denen, die nicht davon ausgehen (in Deutschland 49 %, in Europa 50 %).

Mark Wiegleb, Head of Interop & Integration, Snom Technology

Eine schnelle Überprüfung der Liste der in IP-Telefonen festgestellten Schwachstellen reicht allerdings aus, um zu erkennen, dass selbstverständlich nicht alle IP-Telefone auf dem Markt sicher sind. Vielmehr weisen oftmals die bekanntesten IP-Telefonmarken die höchste Anzahl von Schwachstellen auf, wie gerade auch die jüngeren Fälle belegen. „Ein Thema, das hervorgehoben werden muss. Insbesondere im Zusammenhang mit der potenziellen Fernwartung von IP-Telefonen, die in jüngster Zeit immer stärker zum Einsatz kommt“, so Mark Wiegleb, Head of Interop & Integration bei Snom Technology.

Und noch ein interessantes Ergebnis zeigt die Umfrage auf: So wollte der Berliner Anbieter von IP-Telefonen wissen, ob die Nutzer ihren Systemadministratoren trauen, die Sicherheit der Telekommunikation im Unternehmen zu gewährleisten. 71 % der europäischen Befragten (Deutschland 85 %) bejahen das. Anders in Italien, wo 41 % nicht sicher sind, wer dafür verantwortlich ist.

„Unsere Studie bestätigt zwar, dass der VoIP- und IP-Telefoniemarkt immer noch ein riesiges Potenzial hat. Aber sie offenbart erschreckenderweise auch eine ausgeprägte Gleichgültigkeit gegenüber dem Thema Telefoniesicherheit, die in Zeiten unzähliger Angriffe auf IT-Systeme einer dringenden Korrektur bedarf“, so Mark Wiegleb weiter. „Hier gilt es, die Nutzer nachhaltig für das Thema Sicherheit zu sensibilisieren, um Schaden von Unternehmen abzuwenden.“

Info: Im Auftrag der Snom Technology wurden Ende Februar, Anfang März 2020 durch das unabhängige Marktforschungsinstitutes Norstat 3.156 Business-Anwender – Geschäftsführer wie Angestellte gleichermaßen –, in Deutschland, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und dem Vereinigten Königreich befragt.

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