Der Datenschutz hat in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Wie alles, was ins Rampenlicht gerückt wird – sei es durch regulatorische Aktivitäten oder durch die Medien – erhält das Thema große Aufmerksamkeit. Nicht zu Unrecht stehen die Privatsphäre und der Umgang mit den persönlichen Daten der Menschen im Mittelpunkt nicht nur zum jährlichen Datenschutztag.
Anwender beginnen den Wert ihrer persönlichen Daten und Informationen als begehrtes Gut zu schätzen. Denn Organisationen nutzen und sammeln Daten heutzutage, um den Menschen Dinge zu verkaufen, die zu ihrem digitalen Profil passen. Dieses Profil wird von Firmen benutzt um vorherzusagen, was die Personen hinter der digitalen Identität demnächst tun werden, wie sie sich verhalten oder was sie kaufen werden. Der Anwender tut also gut daran, sich dem Wert seiner Daten bewusst zu sein und zu hinterfragen, was die Organisationen tatsächlich damit vorhaben – ein dringend notwendiger Schritt in die richtige Richtung. User haben begonnen, die Kontrolle über ihre eigenen Daten und ihre Privatsphäre langsam wieder zu übernehmen und Unternehmen in die Pflicht zu nehmen, Rechenschaft abzulegen für das ungehemmte Sammeln und Nutzen der Daten.
Eine weitere Herausforderung, der sich Unternehmen stellen müssen, ist das Tempo, wie Regierungen Richtlinien aufstellen und umsetzen. Es ist kein Geheimnis, dass aufstrebende Unternehmen schneller Ideen einführen, als Regierungen neue Vorschriften, wie die DSGVO gezeigt hat. Da Gesetze und Regierungsbehörden in der Regel fünf bis sechs Jahre hinterherhinken hinter den Innovatoren, die ständig neue Wege zur Nutzung der von ihnen gesammelten Daten erfinden, liegt es in der Verantwortung der Unternehmen, die Informationen auf sichere, faire und ethische Weise zu nutzen. Letztendlich sind die persönlichen Daten eine begehrte Handelsware, und die Unternehmen haben eine große Macht, sie für ihre Zwecke zu nutzen. Deshalb ist es wichtig, dass sich Unternehmen der Aufgabe bewusst sind, diese Daten verantwortungsbewusst und ethisch einwandfrei einzusetzen und sich dabei gegenüber ihren Kunden so transparent wie möglich zu verhalten.
Das wohl größte Dilemma des Datenschutzes in der neuen Dekade wird 5G sein. Der neue Mobilfunkstandard wird weltweit eingeführt und verbindet alles und jeden Einzelnen mehr und schneller denn je mit Unternehmen. Die IoT-Geräte auf den Straßen und zu Hause werden über 5G angebunden. Ob Alexa oder Google-Home, das Auto oder praktisch jedes Internet-fähige Gerät, alle werden ständig Daten sammeln können und an Unternehmen zu Zwecken des gezielten und personalisierten Marketings sowie zur Erstellung eines digitalen Fußabdrucks weiterleiten können – wenn nicht jeder Anwender einschreitet und sich der Nutzungsbedingungen bewusst ist.
Jeder Anwender muss sich daher auch vor Augen haben, welche Risiken eine bequeme, vernetze 5G-Welt mit sich bringt, eine Gesellschaft nach George Orwells Muster zu schaffen. Allerdings nicht von Regierungen, sondern von Unternehmen vorangetrieben. Da zunehmend Technologie von jedem Einzelnen eingesetzt wird – bereitgestellt von großen Unternehmen – werden persönliche Daten auf eine Art und Weise genutzt, die bislang unvorstellbar war: um Dinge zu verkaufen, Anwender zu beeinflussen und die User am Ende des Tages besser zu kennen, als sie sich selbst.
Die Bedeutung des Datenschutztages ist daher wichtiger denn je. Daten müssen von jedem Anwender als wertvolles Gut anerkannt werden, so dass ein unerwünschtes Preisgeben der digitalen Identität verhindert werden kann. Der Datenschutztag sollte genutzt werden, um die Wertigkeit der digitalen Identität zu verdeutlichen. Der Anwender muss sich bewusst machen, wie sein online verfügbares Profil durch sein Zutun kontinuierlich verfeinert und ergänzt wird. Erst dann kann er begreifen, wie er sich in dieser unglaublich vernetzten Welt schützen kann.
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