DDoS-Statistiken des 4. Quartals 2018

Die Angriffsbandbreiten sind explodiert und verschärfen die Gefahrenlage bei DDoS-Attacken. Das durchschnittliche Attacken-Volumen hat sich fast verdreifacht, das Maximum bei den Angriffsbandbreiten ist um 150 Prozent gestiegen.

Die neuen DDoS-Statistiken des Link11 Security Operation Centers (LSOC) zeigen, wie sich das DDoS-Risikolagebild im 4. Quartal 2018 entwickelt hat. Die Daten stammen von über 14.000 Attacken, die zwischen Oktober und Dezember 2018 im Link11-Netzwerk in der DACH-Region registriert und abgewehrt wurden. Die Zahl der Angriffe lag mit 14.199 Attacken im letzten Quartal des Jahres auf einem gleichbleibend hohen Niveau. Dabei hat sich das Angriffsprofil gewandelt.

 

Durchschnittliches Angriffsvolumen um 194 Prozent in 12 Monaten gestiegen

Die durchschnittliche Spitzenbandbreite hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nahezu verdreifacht (194 %). Sie ist von 1,7 GBit/s in Q4 2017 auf 5,0 GBit/s in Q4 2018 gestiegen. Die Angreifer nutzen immer leistungsstärkere Botnetze, die fast alle Ressourcen der digitalen Wirtschaft und Gesellschaft einbinden wie missbrauchte Cloud-Server, gekaperte IoT-Geräte oder Embedded-Devices.

 

Zahl der Hochvolumen-Attacken weiter gewachsen

Großvolumige DDoS-Attacken kommen immer häufiger vor. Allein im 4. Quartal hat das LSOC 13 Hyper-Attacken mit Angriffsvolumen von über 80 GBit/s registriert. Die größte Attacke brachte es auf 173,5 GBit/s. Im 4. Quartal 2017 lag der Maximalwert noch bei 70,1 GBit/s und keine der abgewehrten Attacken überschritt die 80-GBit/s-Marke. Dies entspricht einer Zunahme von 150 Prozent. Für die bandbreitenstarken Angriffe setzten die Täter vor allem auf zwei Reflection-Amplification-Vektoren: DNS-Reflection und CLDAP.

Auch bei den Datenübertragungsraten war ein neuer Höchstwert zu verzeichnen. Die höchste Paketrate stoppte im 4. Quartal 2018 bei 46,4 Millionen Pakete pro Sekunde. Im Vergleich zum Maximumwert im 4. Quartal 2017 mit 17,8 Millionen Pakete pro Sekunde hat sich der Wert knapp verdreifacht.

 

Wachsender Anteil an Multivektor-Attacken

Multivektor-Attacken machten im 4. Quartal 2018 den Großteil aller Angriffe aus. Auf sie entfielen 59 Prozent der Attacken. Im Vorjahreszeitraum lag der Wert noch bei 45 Prozent. Bei den hochkomplexen Angriffen kamen bis zu 9 verschiedene Angriffstechniken zum Einsatz. Die drei wichtigsten Vektoren waren CLDAP, DNS-Reflection und SSDP-Reflection.

„Die Zunahme der Schlagkraft und Komplexität der Angriffe ist weiterhin ungebremst“, so Marc Wilczek, Geschäftsführer von Link11, zur Gefahrenlage. „Angesichts von DDoS-Bandbreiten weit über 100 GBir/t und Multivektor-Angriffen stoßen traditionelle IT-Sicherheitsmechanismen an ihre Grenzen. Ungeschützte Unternehmen riskieren folgenreiche Betriebsunterbrechungen und Umsatzausfälle bis hin zu Bußgeldern. Um diese geschäftskritischen Angriffe zu stoppen, benötigen Unternehmen einen proaktiven Schutz, der sich neuen, veränderten Angriffsszenarien automatisch anpasst und dafür auf zukunftweisende Technologien wie maschinelles Lernen setzt.“

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